Buchbesprechung: Wer schweigt, stimmt zu
Dem Titel können politisch denkende Mitbürger zustimmen, wenn Mit- und Selbstverantwortung gesehen wird.
Die Autorin zeigt Ihre Belesenheit und reiht viele Argumente aneinander, die mit- und gegeneinander abgewogen werden müssen. Die Politologin zeigt die Diskrepanz zwischen Berichterstattung und Realität bildhaft auf, wenn Sie zum Beispiel im Blick auf Corona schreibt: Mit Klatschen die Elefanten vertreiben.
Ein Hauptaugenmerk von Frau Professorin Ulrike Guérot sind die sprachlichen Umdeutungen in der Politik, in Gesetzen, in den Medien. Einsichtig wird es bei dem geforderten „Sozial distancing“. Sozial ist man in der Gemeinschaft und nicht in der Distanz. Ist eine neue „Un“Solidarität gefordert.
Die Erwartungen an das Buch sind groß. Die Abhandlung eignet sich zur theoretischen Auseinandersetzung. Die Sicht für und aus der Gemeinschaft kommt zu kurz und verlangt die weitere Auseinandersetzung der Intellektuellen, wenn sie sich nicht dem Vorwurf aussetzen wollen, im der gesellschaftlichen Diskussion geschwiegen zu haben.
- Wer Argumentationshilfen oder gar konkrete Umsetzungsschritte für den Alltag erwartet, wird enttäuscht.
- Wer über die zukünftige Gestaltung unserer Gesellschaft nach Corona und Ukraine nachdenken will, findet Denkansätze.
Ulrike Guérot
Wer schweigt, stimmt zu
Über den Zustand unserer Zeit. Und darüber, wie wir leben wollen.
Erschienen im Westendverlag 07.03.2022
Seitenzahl: 144
Ausstattung: Hardcover ohne Schutzumschlag
ISBN: 978-3-86489-359-9
Auch alsE-book erhältlich.
»Schweigen ist manchmal der lauteste Schrei im Leben!«
Für Intellektuelle und solche, die sich dafür halten, kann dies in Bezugg auf gesellschaftliche Fragen nicht gelten.
In diesem Fall ist Schweigen Zustimmung. Auch wenn viele aus Angst schweigen.