Nachwuchs des Musikvereins beim Sommerkonzert

Mit einem furiosen Auftakt durch die Bläserklasse wurde das Sommerkonzert des Musikvereins Bobingen am 22. Juni in der Singoldhalle eröffnet. Markus Walter und seine 29 jungen Musiker eroberten sich mit dem „Micky Mouse March“ sofort die Sympathie des zahlreich erschienenden Publikums. Bei den weiteren Stücken „Latin Magic und Power Rock“ sprang der Funke über, und das Publikum begleitete die musizierenden Mädchen und Buben mit rhythmischem Klatschen. Mit dieser Bläserklasse hat Markus Walter gezeigt, wie man die jungen Jahrgänge wie Schulanfänger für die Blasmusik begeistern kann. Drei der eifrigsten Anfänger wurden nach dem Auftritt mit Eistüten belohnt.
Moderator Günter Nowak, der informativ, aber auch humorvoll durch das Programm führte, stellte anschließend den Musikgarten vor. In dieser besonders bemerkenswerten Einrichtung des Musikvereins Bobingen gelingt es immer wieder, selbst die Allerkleinsten an die Musik heranzuführen. So musste man einfach begeistert sein, wie es Isolde Rau versteht, Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahre, teilweise noch mit Unterstützung der Mütter, furchtlos auf die Bühne zu bringen. Mit dem Lied „Wir hatten heute Lust, uns einen Schirm zu kaufen“ waren wirklich alle mit Elan dabei. Wenn einige der kleinsten Künstler manchmal etwas aus dem Takt kamen, erhielten diese sogleich Unterstützung von Isolde Rau und ihren Helferinnen. Nach dm Auftritt mit den Regenschirmen folgte noch ein israelisches Regenlied und “Arabella Wirbelwind“, bei dem die Kindern ihre bunten Tücher rhythmisch herumwirbelten.
Dem aufmerksamen Publikum, das regelmäßig die Konzerte des Musikvereins besucht, ist schon seit langem ein Euphonium kein unbekanntes Blasinstrument mehr. Mit dieser besonderen Bauform einer Tuba konnte Franz Bader vier Kinder der Laurentius-Hauptschule vorstellen. Mit Eifer, aber doch in der Interpretation sehr konzentriert, machte sich dies Euphonium-Quartett an vier Stücke des Komponisten Horst Rapp.
Dass Perkussion nicht immer automatisch mit Schlagzeug und lauten Geräuschen in Verbindung gebracht werden muss, bewiesen fünf Buben unter der Leitung von Daniel Ostermann. Mit „Samba Life“, einer Bodypercussion, wurde eine Kombination aus rhythmischen Klatschen, Fingerschnippen, Fußstampfen und vokalen Lauten aufgeführt.
In einem Probenwochenende in Babenhausen hatten sich die Jugendbläser fit gemacht für diesen großen Auftritt. Der 1. Platz im ASM-Wertungsspiel in Walkershofen verpflichtete zu weiteren Höchstleistungen, was dann aber auch an diesem Tag deutlich hörbar war. Der Auftritt der 35 Jugendbläser war vor der Pause ein gelungener Abschluss der ersten Hälfte des Sommerkonzerts.
Nach der Pause gehörte die Bühne dem Jugendorchester. Dieses inzwischen auf 52 Personen angewachsene Ensemble beeindruckte unter der Leitung von Franz Bader mit gleichermaßen guten Leistungen aller Register. Aus dem Klassiker „Der Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saens wurde der trampelige und unbeholfene Tanz des Elefanten von den Solisten an der Tuba, Christian Hof, Martin Valek, Nico Korkisch und Luca Rojewski, geradezu bildhaft dargestellt. War zu Beginn des Auftritts des Jugendorchesters mit „The Lord of the Rings“ der richtige Aufmacher, so wurde mit „Hedwigs Theme“ der stimmungsvolle Abschluss gefunden. Sanft anklingendes Glockenspiel bis zum gewaltigen Einsatz aller Register beschreibt das Wirken des Zauberlehrlings Harry Potter. Nach diesem eindrucksvollen Konzertnachmittag konnte man mit der Zuversicht nach Hause gehen, dass der Musikverein mit seiner Jugend eine gute Bank für das Sinfonische Blasorchester mit weiteren großen Aufgaben besitzt.