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Wirbelsäulen-Chirurgie an den Wertachkliniken
Höchste Präzision: Endoskopische Wirbelsäulen-OP

  • Professor Dr. Balkan Cakir (mi), Chefarzt der Unfall- und orthopädischen Chirurgie, und Oberarzt Dr. Ivan Pantelić (re) bei einer endoskopischen Wirbelsäulen-Operation in der Wertachklinik Bobingen
  • Foto: Doris Wiedemann
  • hochgeladen von Doris Wiedemann

Wirbelsäulenchirurgische Eingriffe zählen zu den komplexesten und technisch anspruchsvollsten orthopädischen Eingriffen. Was ist das Besondere dabei? Und welche Vorteile hat ein endoskopischer Eingriff? Wir fragen Professor Dr. Balkan Cakir, Wirbelsäulenspezialist und Chefarzt der Unfall- und orthopädischen Chirurgie der Wertachkliniken.

Was ist das Besondere bei einer Wirbelsäulen-Operation?

Professor Dr. Cakir: In der Wirbelsäule, im sogenannten Wirbelkanal, verlaufen wichtige Nervenbahnen. Deshalb muss man dort mit höchster Präzision operieren. In den Wertachkliniken benutzen wir deshalb ein modernes OP-Navi, mit dem wir die Lage der chirurgischen Instrumente während der Operation in Echtzeit kontrollieren können. Damit sehen wir während der Operation auf einem hochauflösenden Bildschirm und in mehrfacher Vergrößerung ganz genau, wo sich die Spitze des Instrumentes befindet, mit dem wir gerade operieren.

In den Wertachkliniken werden Wirbelsäulen-Operationen, wenn möglich, endoskopisch durchgeführt. Was heißt das?

Professor Dr. Cakir: Bei einer endoskopischen Operation werden sämtliche Instrumente, die man für die Operation braucht, durch ein Endoskop, also ein schmales Rohr, in den Köper eingeführt. Das bedeutet, man braucht für einen endoskopischen Eingriff nur einen kleinen Schnitt und verletzt weniger Gewebe als bei einer offenen Operation. Das ist für die Patientinnen und Patienten deutlich schonender. In der Regel haben Sie postoperativ weniger Schmerzen und sind tendenziell schneller wieder mobil.

Welche Operationen kann man endoskopisch durchführen?

Professor Dr. Cakir: Endoskopisch operieren wir in den Wertachkliniken in ausgesuchten Fällen Bandscheiben-Vorfälle und Spinalkanal-Stenosen, also Verengungen im Wirbelsäulenkanal. Und Foraminal-Stenosen, das sind Verengungen bei den Nervendurchtrittsstellen zwischen den Wirbeln. Dabei muss man beachten, dass nicht alles endoskopisch operiert werden kann.
Die Entscheidung, endoskopisch zu operieren, wird von mehreren Faktoren beeinflusst und ist daher immer eine auf die einzelne Patientin und den einzelnen Patienten abgestimmte, individuelle Entscheidung.
Aber zahlreiche andere Schmerzen in der Wirbelsäule lassen sich ebenfalls endoskopisch therapieren, beispielsweise eine Arthrose der Facettengelenke, also eine Abnutzung der kleinen Gelenke zwischen den einzelnen Wirbelkörpern.

Wird das OP-Navi auch bei endoskopischen Operationen eingesetzt?

Professor Dr. Cakir: Nein, bei endoskopischen Operationen wird eine spezielle Kamera eingesetzt die, ebenso wie die chirurgischen Instrumente, durch das Endoskop-Rohr bis zum Operationsfeld gebracht wird. Und von dort liefert die Kamera dann in Echtzeit hochauflösende Bilder. Die Kunst des Operateurs besteht also darin, die Bilder der Kamera richtig zu interpretieren und dann die chirurgischen Instrumente durch das Endoskop hindurch präzise zu führen.

Welche Vorteile haben endoskopische Operationen?

Professor Dr. Cakir: Die so genannten Schlüsselloch-Operationen sind für den Körper weniger belastend als offene Operation. Man spricht deshalb auch von minimalinvasiven Eingriffen. Die OP-Technik hat sich in vielen Bereichen der Chirurgie bereits stark etabliert. Die Allgemein- und Viszeralchirurgie der Wertachkliniken ist beispielsweise ein Kompetenzzentrum der minimalinvasiven Bauchchirurgie. Der große Vorteil: Die frisch Operierten haben nach einer endoskopischen Wirbelsäulen-OP weniger Schmerzen und sind häufig schneller wieder mobil.

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