Pflegeschule der Wertachliniken
Erweiterungsbau eingeweiht

Schülerinnen des dritten Ausbildungsjahres zur Pflegefachfrau demonstrieren die Vielfalt der Möglichkeiten im Simultationsraum pflegerische Tätigkeiten an computergesteuerten Puppen zu üben | Foto: Doris Wiedemann
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  • Schülerinnen des dritten Ausbildungsjahres zur Pflegefachfrau demonstrieren die Vielfalt der Möglichkeiten im Simultationsraum pflegerische Tätigkeiten an computergesteuerten Puppen zu üben
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Hell und modern – die Auszubildenden sprechen sogar vom Wohlfühlen: Die Pflegeschule der Wertachkliniken hat in Rekordzeit neue Klassenzimmer, Gruppenarbeitsräume, einen Simulationsraum und 12 Micro-Wohnungen bekommen. Knapp ein Jahr nach dem ersten Spatenstich wurde nun bereits die Einweihung gefeiert.
Gut 5 Millionen Euro kostet die räumliche Erweiterung der Pflegeschule. Die Regierung von Schwaben ermöglichte das Projekt mit Fördergeldern in Höhe von knapp 2,3 Millionen Euro. „Mit diesem Neubau schaffen wir neue Perspektiven für die Pflegeausbildung – ein Berufsfeld, das für unsere Gesellschaft von unschätzbarem Wert ist,“ betonte Klinikvorstand Martin Gösele bei der Eröffnung, und dankte der Regierung von Schwaben für die Unterstützung.

Ausbildung: Pflegefachhilfe und Pflegefachfrau/-mann

Dank Neubau kann die Pflegeschule der Wertachkliniken nun jedes Jahr 28 neue Pflegefachhelfer:Innen ausbilden. „Damit erhalten auch Menschen mit einem Mittelschulabschluss einen Zugang zum Pflegeberuf, und damit zu hervorragenden beruflichen Perspektiven mit guten Aufstiegschancen,“ erklärte Gösele. Außerdem stehen in Bobingen künftig ganze 32 Plätze für die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann zur Verfügung, und damit sieben mehr als bisher.
Die beiden Ausbildungsberufe, Pflegefachhilfe und Pflegefachfrau/-mann ermöglichen einen Qualifikationsmix bei der Betreuung Pflegebedürftiger, sowohl in den Wertachkliniken als auch in anderen Einrichtungen. Klinikvorstand Gösele hofft selbstverständlich, dass möglichst viele Absolvent:Innen an den Wertachkliniken bleiben. Aber die Kurse der Pflegeschule seien generalistisch, betonte er. Sie schafften also die Grundlage für die Pflege in einer Vielzahl von Einrichtungen und damit für die ganze Gesellschaft.

Nachhaltige Modulbauweise

Das 1.008 Quadratmeter große Gebäude wurde in Modulbauweise erstellt. Es entspricht dem Effizienzhaus-Standard 55 und wird mit einer Luftwärmepumpe beheizt. Das Gebäude kann jederzeit mit weiteren Modulen vergrößert und bei Bedarf, auch nach langer Nutzungsdauer, sogar an einen anderen Standort versetzt werden. Damit entspricht das Gebäude auch modernen Nachhaltigkeitsstandards.
Stellvertretend für den zeitlich verhinderten Landrat Martin Sailer gratulierte der Vorstand des Verwaltungsrats der Wertachkliniken, Norbert Krix, zur Eröffnung. Auch er betonte die Bedeutung für den ganzen Landkreis: „Durch den demographischen Wandel wächst der Bedarf an Pflege exponentiell,“ sagte er und wandte sich dann direkt an die anwesenden Auszubildenden: „Tag für Tag begleiten Sie Menschen in ihren verletzlichsten Momenten und helfen ihnen, ihre Würde zu bewahren. Sie stehen ihnen bei Krankheit, Angst und Sorge zur Seite, und mit diesem Neubau schaffen wir für sie einen nachhaltigen, zeitgemäßen Lernort.“

Simulationsraum + Micro-Wohnungen

Das sehen die Schüler:Innen genauso. „Die neuen Räume sind größer und heller und haben eine lernfreundliche, motivierende Atmosphäre“, erklärte beispielsweise Alisa Kaulke aus der dritten Klasse des aktuellen Pflegefachkraft-Kurs. Ihre Kollegin Prabhjot Bains ist eine der Nutznießerinnen der neuen, 15 Quadratmeter großen Micro-Wohnungen. Sie genießt seit einem Monat die unkomplizierte Nähe zum Arbeitsplatz und schätzt die erweiterten Möglichkeiten zum Selbststudium.
Für Schulleiterin Jessica Schipf ist der Neubau wie Weihnachten, nur schöner, sagte sie lachend und verwies beispielsweise auf die umfangreichen Möglichkeiten im Simulationsraum. Dort könnten Auszubildende an computergesteuerten Puppen neue Tätigkeiten ausprobieren und für die Praxis lernen. „Man kann auf diese Weise sehr praxisnah Sicherheit in pflegerischen Tätigkeiten aufbauen, egal ob es um die erste Spritze oder um die Intimpflege geht,“ erklärte Schipf.

Zuverlässige Partner und schnelle Entscheidungen

Viel Lob kam auch vom Architekten Sevket Dalyanoglu. Er nannte noch einmal die Vorteile des Modulbaus und hob die gute Zusammenarbeit des ganzen Teams hervor: „An diesem Projekt waren sehr viele verschiedene Menschen beteiligt. Die schnelle Umsetzung war nur möglich, weil alle an einem Strang gezogen haben.“ Seriöse, zuverlässige Partner, große Harmonie und schnelle Entscheidungen hätten die Bauzeit entschieden verkürzt, meinte er.

Beeindruckt von den Bildern des Aufbaus und dem Ergebnis, zeigte sich auch Bobingens Bürgermeister Klaus Förster. Er nannte die Modulbauweise ein Modell der Zukunft, weil sich damit die Zeit vom Beschluss bis zur Fertigstellung extrem verkürzen lasse. Und er gratulierte den Wertachkliniken und der Pflegeschule und wünschte allen viel Spaß und Erfolg beim Lehren und Lernen.

Bürgerreporter:in:

Doris Wiedemann aus Schwabmünchen

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