Bautzen – (8) – Nicolaikirche und Nicolaiturm
Bautzen – (8) – Nicolaikirche und Nicolaiturm
Als Teil der Stadtbefestigung wurde der Nicolaiturm um 1500 errichtet. 1614 brannte der Turm durch Blitzschlag ab und wurde erst 1678 wiederaufgebaut. Sein abgeschlossene Form bis hin zum Kegeldach erhielt der Turm 1775. Wie um alles was nicht allen Menschen fassbar erscheinen will, ranken sich auch um diesen Turm kleine Legenden. Nur eine: Wer von der Stadt kommend auf den Turm zugeht, sieht unweigerlich den Schlussstein im Torbogen.
Dieser Steinn soll dem Kopf des Stadtschreibers Peter Preischwitz darstellen, der 1429 vermutlich versuchte, die Stadt an die Hussiten zu verraten. Am oberen runden stadtseitigen Teil der Wehranlage des Nicolaiturmes befindet sich ein mittelalterliches Stadtwappen aus Sandstein.
Insgesamt ist die Nicolaipforte heute noch der einzige in ursprünglicher Form erhaltene Stadtzu/ausgang.
Und weiter zur Nicolaikirchruine und zum Nicolaifriedhof - Um 1400 schenkte der Ratsherr Hermann von Unau seinen Weinberg vor dem Nicolaiturm dem Domkapitel zur Anlage eines Friedhofes. (wie mager muss der Wein geraten sein, dass der Platz als Friedhof einen besseren Dienst erweisen konnte.: Erst 1455 wurde das Gelände als Friedhof geweiht.
Die hier zuvor (1444) erbaute zweischiffige spätgotische Nicolaikirche war von 1619 bis 1621 die Pfarrkirche der katholischen Christen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört und seitdem ist sie eine Ruine, in deren Innenraum seit 1745 auch begraben wurde.
Der Nicolaifriedhof fällt dem ortfremden Besucher recht schnell durch seine Grabmale auf, die sehr oft in sorbischer Sprache informieren und erinnern. - eine weitere Besonderheit ist, dass in und an der Kirchenruine Persönlichkeiten der Katholischen Kirchenleitung ihren letzten Ruheplatz gefunden haben.
Übrigens ermöglicht der Wehrgang der Kirchenruine einen Blick auf den Spreeübergang der alten Handelsstraße “via regia”.
Informationen zu dem in der Bilderfolge genannten Jan Bulank (entnommen Wikipedia):
"Jan Bulank (deutsch: Jan Bulang; * 7. September 1931 in Ostro; † 17. Januar 2002 in Meschwitz) war ein sorbischer Komponist und Chordirigent.
Jan Bulank studierte von 1952 bis 1958 Musik in Leipzig und Weimar. Ab 1960 war er bis 1964 Assistent am Sorbischen Institut und künstlerischer Leiter des Staatlichen Ensembles für sorbische Volkskultur in Bautzen sowie ab 1970 dessen musikalischer Oberleiter.
In seiner Studiumszeit begann er bereits damit Kinder- und Massenlieder zu komponieren. Seine Laufbahn als Chorleiter begann er 1964, als er den Lehrerchor „Lipa“ in Panschwitz übernahm. Außerdem war er Gründer des Zentralen Chores der Domowina (ab 1969 Chor Budyšin).
Für das Staatliche Volksensemble für sorbische Volkskultur schrieb er u.a. Ballettmusiken."
einen Klangeindruck über sein Wirken vermitteln Hörproben auf der Webseite des "Chor Budyzin"
http://www.chorbudysin.de/musik.html
"Stworba boza - tempio swjaty
wocin twoje - wrota mi"
(vielleicht helfen Leser mit Kenntnissen in der Sorbischen Sprache weiter, was dieser Text auf der Grabtafel aussagen möchte)
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