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Man kann so alt sein wie eine Kuh und man lernt immer noch dazu!

Man kann so alt sein wie eine Kuh und man lernt immer noch dazu!
Wie war es vor einigen Jahren, da wurde das Wort „INTEGRATION“ geboren.
Dabei ist es doch ganz einfach: Wenn sich der Einzelne anpasst, so kann Er in die Gemeinschaft eingefügt werden ( Integrieren ).
So weit, so gut.
Nun steht aber im Grundgesetz unter Artikel 3 Absatz 3 wörtlich: Niemand darf wegen seiner Behinderung, benachteiligt werden. Nur wer liest im Grundgesetz.
Plötzlich stellte man fest, es gibt ja nicht nur Fußgänger sondern auch behinderte Menschen und Die sind entgegen der Landläufigen Meinung nicht nur von Geburt an Behindert sondern sind im Laufe Ihres Lebens durch Krankheit oder Unfall im Rollstuhl gelandet, oder haben Ihr Augenlicht oder Ihre Hörfähigkeit verloren.
Wie sagte einst Richard von Weizäcker: Nicht behindert zu sein ist ein Geschenk, was einem jederzeit genommen werden kann.
Vor ca. 2,5 Jahren nun wurde ein komplett neues Gesetz erlassen „ die UN- Menschenrechtskonvention, kurz UN-BRK. Dort gibt es 50 Artikel die alle das Zusammenleben von behinderten und gesunden Menschen regelt.
Genau da wurde ein neues Wort geboren „INKLUSSION“ und Barrierefreiheit.
Was soll uns das nun sagen. Entgegen der Integration, wird hier plötzlich genau etwas anderes verlangt: Die Gemeinschaft muss sich der Gruppe der Behinderten anpassen. Vor allem in den Köpfen der Menschen dort müssen Barrieren abgebaut werden.
Die meisten können sich nicht vorstellen wie es ist behindert zu werden. Bei mir war es wie ein Urknall und nichts war mehr wie vorher, ich musste meine liebgewordene Wohnung, mein Umfeld, meine Freunde und Bekannten verlassen und hatte dabei Glück, einen Vermieter gefunden zu haben, der Barrierefreie Wohnungen neu gebaut hat. Aber warum wohl? Er hat am eigenen Leib erfahren müssen, als sein 24 Jähriger Sohn durch einen Unfall mit Querschnittlähmung in den Rollstuhl verbannt wurde. Nun sitze ich zwar in einer schönen Barrierefreien Wohnung, doch meine Freunde und Bekannten, selbst meine Kinder kann ich nicht besuchen, denn Sie haben keine Barrierefreien Wohnungen. Ärzte, Apotheken, Massagepraxen alles muss ich mir unter der Prämisse Barrierefrei aussuchen. Zu welchem Kaufmann kann ich fahren, welche Gaststätte kann ich besuchen, ist dort eine Behindertentoilette vorhanden und wurden dort nicht gerade die Sonnenschirme deponiert. Sie sehen dies ist nur ein kleiner Anriss der Barrieren die mir Tagtäglich in den Weg gestellt werden.
Helfen Sie mit endlich ein Barrierefreies Hessen und die Inklusion zu verwirklichen, bitte Jeder einzelne kann dazu beitragen. Denken auch Sie an das älter werden, wenn die Beine schwer werden und das Treppe steigen zur Qual wird. Möchten Sie dann in ein Altenheim und dort auf den Tod warten? Machen Sie Ihr Nest gemütlich und Barrierefrei, nur für sich und Ihre Lieben. Keiner muss in ein Heim, jeder kann sich in seiner Wohnung versorgen lassen und spart dabei. Investieren Sie heute noch in Barrierefreiheit, der Staat und die Stadt hilft Ihnen dabei.
Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Advent und frohe Weihnacht. Ihr Klaus-Dieter Dingel

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8 Kommentare

Auch dann muss ich mich einschränken und kann keine gesellschaftlichen Höchstmarken einfordern.

P.S. Ich laufe seit 1985 mit einer genagelten Hüfte und den Folgen eines zweifachen Kniebruchs (u.v.m.) durch die Gegend und BIN behindert! (weil mich eine Verbrecherin am Steuer von der Straße kickte - aber gegen Raser macht man ja kaum etwas hier im Landkreis). Dennoch gilt für mich soweit zumutbar das Eigenverantwortlichkeitsprinzip und Mäßigung, sowie Wahrung von Allgemeininteressen!

Schon das Motto „Behindern ist heilbar“ unterstreicht diese Stoßrichtung: Wie im Aktionsplan ausgeführt wird, geht es nicht darum, Behinderung durch Heilung zu überwinden. Dies wird vielmehr explizit und kategorisch ausgeschlossen: „Behinderung ist nicht heilbar. Sie ist integraler Bestandteil der Persönlichkeit behinderter Menschen und verdient Respekt.“ Ich habe in meinen acht Jahren in der Behindertenbetreuung keinen Behinderten kennengelernt, der einen besonderen „Respekt“ vor seiner Behinderung entwickelt oder dies von anderen Menschen erwartet hätte, im Gegenteil, Respekt wollten sie unabhängig von und nicht wegen der eigenen Defizite. - http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/artic...

Wir haben eine Reha-Klinik, aber unsere Stadt ist auch alles andere als behindertengerecht.
Auch mit dem Kinderwagen, geschweige den mit einem Zwillingswagen kommt man schlecht durch die Stadt. :-(
Gilt das Gesetz auch für Bayern?

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