Die Stadtkirche in Bad Wildungen.

In der Stadtkirche von Bad Wildungen dominiert das 1403 vollendete farbenfrohe Altarbild des Conrad von Soest den Chorraum. Der Wildunger Altar zeigt im geöffneten Zustand 13 Bilder. Zentral wird die Szene der Kreuzigung gezeigt, rechts und links davon in 12 Bildern die Lebens- und Leidensgeschichte von Jesus Christus.

Die Rückseite ist zum Schutz vor Wärme und Licht meist verhängt, deshalb hier nur ein Foto einer Präsentation aus dem Vorraum. Geschlossen zeigt der Altar vier Heiligenbilder: Katharina von Alexandrien, Johannes, den Täufer, Elisabeth von Thüringen und den Bischof Nikolaus von Myra.

Eindrucksvolle Grabmäler zweier Grafen und eines Fürsten von Waldeck sind im vorderen Bereich der Kirche ebenfalls erhalten, lassen sich jedoch wegen ihrer Größe ohne zusätzlichen, von mir nicht zu leistenden Aufwand, fotografisch nicht gut festhalten. Ein großer Taufstein aus dem Jahr 1350 steht im südlichen Seitenschiff.

Unter Verwendung einiger Register der Vorgängerorgel von 1857 erbaute 1982 die Firma Gerhard Schmid aus Kaufbeuren die Orgel auf der Empore am Haupteingang.

Eine Gedenktafel erinnert an Johannes Trygophorus, den lutherischen Reformator der Grafschaft Waldeck. Als Johann Hefentreger war er der älteste Sohn des Bäckermeisters und Ratsschöffen Henn Hefentreger und dessen Ehefrau Elsbeth, geborene Ströber, in Fritzlar. 1521 wurde er zum Priester geweiht. Später hielt er evangelische Predigten und heiratete 1524 die ehemalige Nonne Elisabeth Sperbelitz aus dem Fritzlarer Katharinenkloster.

Von Waldecker Grafen zum Pfarrer der Stadt Waldeck berufen, hielt er am 17.06.1526 seine Antrittspredigt. Nach fünf Jahren wurde er Pfarrer in Niederwildungen und 1533 Superintendent für den südlichen Teil der Grafschaft Waldeck. Seine Gesundheit verschlechterte sich ab 1540, so dass er nicht mehr alle Ämter ausführen konnte. Am 04.06.1542 starb er in Bad Wildungen und wurde in der Wildunger Stadtkirche beigesetzt.