Messergebnisse der Stickstoffdioxid-Messung liegen vor – relativ erfreuliche Werte für Bad Lauterberg
Bad Lauterberg (bj). Die Deutsche Umwelthilfe(DUH) hat vom 1. Februar bis 1. März 2018 an 559 bundesweiten Messorten die Belastung der Atemluft mit dem Dieselabgasgift (NO2) mithilfe von Passivsammlern gemessen. Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation hat damit mehr als doppelt so viele verkehrsnahe neue Messorte untersucht, wie das behördliche Messnetz insgesamt aufweist.
In Bad Lauterberg erfolgte die Messung in der oberen Hauptstraße in Zusammenarbeit zwischen DUH und der Bürgerinitiative Bad Lauterberg(BI).
Insgesamt zeigen die Ergebnisse erschreckend hohe NO2-Belastung der Atemluft. An 89 Prozent der Messorte wurden gesundheitlich bedenkliche NO2-Werte mit über 20 µg/m³ nachgewiesen. In der oberen Hauptstraße in Bad Lauterberg wurde ein Wert von 20,4 µg/m³ gemessen. Für die BI und die Anwohner der vielbefahrenen Bundesstraße ist der Wert zunächst einmal erfreulich, ist man doch froh, dass man nur mäßig durch die gesundheitsschädlichen Abgase belastet wird. Allerdings ist eine Wiederholungsmessung geplant, wenn die Sanierung der derzeit sehr desolaten Bundesstraße erfolgt ist. Auch wird der relativ niedrige Messwert darauf zurückgeführt, weil während der vierwöchigen Messung durchgängig winterliche Verkehrsverhältnisse dokumentiert wurden. Dementsprechend geringer war auch der gesamte Verkehr in und aus dem Oberharz.
Alle betroffenen Städte(>20 µg/m³) werden von der DUH aufgefordert, umgehend wirksame Minderungsmaßnahmen einzuleiten. Dabei müssen sie eine Unterstützung durch die Bundesregierung erhalten, die bislang ihre finanzielle Hilfe auf wenige Dutzend Städte mit amtlich festgestellten NO2-Grenzwertüberschreitungen begrenzt. Angesichts der aktuellen Studienlage ist zudem eine Absenkung des Jahresmittelwertes auf 20 Mikrogramm (µg) NO2 pro Kubikmeter (m³) erforderlich.
Insgesamt wurden bei der DUH-Messaktion 67 neue Hot Spots mit Überschreitungen des derzeitigen EU-Grenzwerts für NO2 von 40 µg /m³ identifiziert. An 181 Standorten wurden 30 bis 40 µg/m³ gemessen und 251 Standorte mit 20 bis 30 µg/m³. Nur an 60 Standorten lagen die NO2-Werte unter 20 µg/m³.
Tatsächlich sind die Belastungen sogar noch höher als jetzt im Februar 2018 von der DUH gemessen. Aufgrund des starken Kälteeinbruchs während ca. der Hälfte des Messzeitraums liegt der von den Passivsammlern ermittelte Wert ca. zehn Prozent unter dem tatsächlichen Wert. Das haben Referenzmessungen an den offiziellen Messstationen, der Vergleich mit den Februar-Messungen des Umweltbundesamtes (UBA) sowie die mit der Analyse betrauten Wissenschaftler des schweizerischen Analyselabors Passam AG bestätigt.
Aktuelle Studien verschiedener Behörden und von der Industrie unabhängiger Institute zeigen, dass bedenkliche Gesundheitsschäden bereits ab einer Belastung von 20µg NO2/m³ auftreten. Besonders für Kinder, Schwangere sowie ältere Menschen ist diese Belastung gesundheitsgefährdend. „Daher fordert die DUH nicht nur dringend die Einhaltung der seit 2010 verbindlich geltenden Grenzwerte von 40µg/m³, sondern auch eine schnellstmögliche Absenkung des Grenzwerts auf 20µg/m³. Selbst die Schweiz hat mit 30 µg/m³ bereits seit 1986 einen strengeren Luftqualitätswert als die EU“, so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH.
Alle Niedersächsischen Messergebnisse unter:
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/...
Fotos: Bernd Jackisch
Bürgerreporter:in:Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz |
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