Interessengemeinschaft „Schule der Zukunft“- Kritik des Verwaltungschefs ist nicht gerechtfertigt
Raumluftgutachten wurde veröffentlicht !
Bad Lauterberg-Barbis (bj). Die öffentlichen Treffen der Interessengemeinschaft „Schule der Zukunft“ im Gemeinderaum der Barbiser St. Petri-Kirche haben nach wie vor eine nicht nachlassende Resonanz, so konnte die IG am vergangenen Dienstag (3.2.2015) erneut mehr als 40 Bewohner der vier Stadtteile willkommen heißen. Insgesamt unterstützen inzwischen weit mehr als hundert Personen aus dem Stadtgebiet die IG.
Zu Beginn der jüngsten Versammlung wurde ausführt, dass sich in der letzten Woche eine Lenkungsgruppe gegründet und auch schon getagt hat. Aufgabe dieser Gruppe ist es die überaus zahlreichen Argumente für eine eventuelle Klage gegen den Beschluss des Stadtrates, die Schulen in Barbis und Bartolfelde zu schließen und die Grundschule Am Hausberg künftig als einzige Grundschule in der Stadt zu betreiben, zusammen zu tragen.
Recht positiv für die Kinder und Lehrkräfte bewertet die IG das vom Bürgermeister vorstellte „Schimmel-Gutachten“ der Grundschule Am Hausberg, da derzeit keine gesundheitlichen Gefahren zu befürchten sind. Die Versammlungsteilnehmer regten eine Veröffentlichung des Gutachtens an, was inzwischen auch schon geschehen ist: http://www.badlauterberg.de/fileadmin/user_upload/...
Allerdings kann man die negativen Äußerungen des Verwaltungschefs nicht verstehen, wonach „Verleumdungen und Panikmache“ widerlegt, oder „viel Lärm um Nichts“ gemacht worden sei. Gerade der Bürgermeister sei doch für die Sicherheit und Ordnung der Schulen zuständig, deshalb ist es unbegreiflich warum er bis zu einer anonymen Anzeige im Dezember mit der Beauftragung des Gutachtens gewartet hat. Wurden doch bereits am 20. Oktober 2014 bei einer Sitzung des „Ausschusses für Soziales, Jugend, Schulen, Kultur und Sport“ von Ratsherr Volker Hahn (parteilos) mehrere Bilder vorgelegt, die den Schimmelbefall im Jugendraum der Schule belegen. Außerdem wurde in der Machbarkeitsstudie der Schulen Bad Lauterberg bereits im September 2014 auf die Feuchtigkeit im Keller hingewiesen und eine Raumluftüberprüfung angeregt.
Besonders in der Kritik der IG liegen die unklaren Zusammensetzungen des Ausschusses für Soziales, Jugend, Schulen, Kultur und Sport im Vorfeld der Schulbeschlüsse des Rates. So bringen auch die Protokolle der Stadt darüber wenig Erkenntnisse, wohl aber die vorliegenden Presseberichte. Danach haben an der Abstimmung im November zehn Personen teilgenommen. Von den von der Verwaltung eingeladenen elf Ausschussmitgliedern hätten aber vier überhaupt nicht abstimmen dürfen, da sie nicht ordentlich berufen waren und der Rat einen Schulausschuss nach § 110 Schulgesetz bisher nicht gebildet hat. Das Ergebnis brachte dann laut Pressebericht vier Stimmen für die Grundschule Am Hausberg, drei für die Grundschule Barbis und drei Ausschussmitglieder enthielten sich der Stimme. Hier, so Ratsherr Fritz Vokuhl (Grüne) wurde ganz klar „herumgewurstelt“ und der vernünftige und beantragte Vorschlag der Gruppe Volker Hahn/Grüne einen eigenen rechtssicheren Schulausschuss ins Leben zu rufen, von der Mehrheit des Rates abgelehnt. Mehrfach, so Ratsherr Volker Hahn habe man dem Stadtrat mit vernünftigen und kostenneutralen Vorschlägen versucht Brücken zu bauen. Alles wurde als alternativlos abgelehnt - andere Meinungen waren einfach nicht gefragt.
Bevor eine mögliche Klage beim Verwaltungsgericht nach Veröffentlichung eines Schließungsbeschlusses der Grundschulen Bartolfelde und Barbis eingereicht wird, so waren sich die Mitstreiter der IG einig, möchte man noch einmal versuchen Bürgermeister und Fraktionsspitzen des Rates die Hand zu reichen. Wird dies allerdings abgelehnt, wird man vermutlich den Weg der Klage bestreiten, um eine andere Entscheidung zum Thema Schulen zu erreichen.