40 Jahre Bürgerinitiative Bad Lauterberg – 40 Jahre Arbeit für die Bewohner und ihrer Stadt
Bad Lauterberg. Am 19. August 1977 wurde im Kurhaus Bad Lauterberg im Beisein von rund 300 Bürgern die Bürgerinitiative Bad Lauterberg(BI) gegründet. Vorsitzender der Initiative wurde Alwin Holzapfel jun., 2. Vorsitzender Herbert Rudolphi, Schriftführer Hans Schwickert und Schatzmeister Hans-Heinz Röger. Auf der Gründungsversammlung erläuterte Herbert Rudolphi zwölf Schwerpunkte für deren Ziele die Initiative schon im Vorfeld der Versammlung rund 1000 Unterschriften gesammelt hatte. Danach wollte die BI unter anderem einen vierspurigen Straßenausbau wie in Herzberg verhindern und gleichzeitig die alten Linden in der Wissmannstraße erhalten.
Ebenso stand der Erhalt des „Kleinen Kurparks“ mit seinem alten Baumbestand als „Grüne Lunge" im Stadtzentrum“ auf der Agenda, denn Pläne sahen seinerzeit die Anbindung der Promenade durch diese Grünanlage an die Wissmannstr./B27 vor. Das Programm sah außerdem als Fernziel den Bau einer Umgehungsstraße vor, um den Durchgangsverkehr und besonders den Schwerlastverkehr aus der Stadt zu entfernen. Ebenso der Erhalt des Ortsbildes aufgrund der gewachsenen Strukturen. Außerdem soll gegen Behördenwillkür vorgegangen und der Bürger an wichtigen Entscheidungen beteiligt werden.
Im November 1977 brachte die BI zudem ihren ersten Aufkleber mit den Slogan „Bürger helfen ihrer Stadt – Bad Lauterberg bleibt l(i)ebenswert“ heraus. Auch erhob die BI im Dezember 1977 ihr ablehnendes Wort zum geplanten Bau der Sieber-und Luttertalsperre. Auf einer Bürgerversammlung im Februar 1978 kündigte der stellvertretende Vorsitzende Herbert Rudolphi an, dass an einer Satzung gearbeitet werde, um aus der losen Verbindung „Bürgerinitiative“ künftig einen eingetragenen Verein zu machen. Im April 1978 hatten bereits mehr als 4000 Bürger mit ihrer Unterschrift gegen eine vierspurige Stadtautobahn votiert, gleichzeitig erklärten inzwischen mehr als 300 Bürger ihre Mitgliedschaft in der BI.
Auf einer Generalversammlung im Juli 1978 im vollbesetzten Kurhaus wurde der 1. Vorsitzende Alwin Holzapfel in seinem Amt bestätigt sowie Willi Rögener und Lotti Winter zu Stellvertretern gewählt. Kassenwart bleibt Hans-Heinz Röger, Schriftführerin wird Ute Kruse und Pressewart Herbert Rudolphi. Im September 1979 erhält die BI die erfreuliche Mitteilung des Niedersächsischen Landtages, dass im nächsten Jahrzehnt der Bau der Luttertalsperre nicht aktuell werden wird, bzw. es derzeit nicht absehbar ist, ob überhaupt irgendeinmal zur Wasserversorgung eine Talsperre benötigt wird. Um den „Kleinen Kurpark“ nach einem großen Sturmschaden wieder instand zu setzen und neue Bäume anzupflanzen, initiiert die BI eine Spendenaktion die rund 20.000 DM einbringt. Im April 1980 veranstaltete die BI eine Umfrage zur Weiterverwendung der Städt. Kneipp-Kurklinik, die 1965 durch die Ablösung der Holzgerechtsame gebaut werden konnte. Die Mehrheit der 1122 befragten Bürger sprach sich für eine Umwandlung der Klinik in ein Altenwohn-und Pflegeheim aus.
Freie Wählergemeinschaft „Bürgerinitiative Bad Lauterberg“ tritt zur Kommunalwahl an
Bei einer weiteren Umfrage im November 1980, bei der rund 700 Bürger teilnahmen, sprach sich die große Mehrheit (645 Stimmen) für die Gründung einer Freien Wählergemeinschaft mit dem Namen „Bürgerinitiative Bad Lauterberg“ aus. Auf einer Mitgliederversammlung im März 1981 übernimmt Wilhelm Rögener das Amt des Vorsitzenden, da Alwin Holzapfel sich wegen Arbeitsüberlastung nicht wieder zur Wahl stellte. Gleichzeitig wird beschlossen, an der Kommunalwahl 1981 teilzunehmen. Als Spitzenkandidat wird Herbert Rudolphi gewählt, insgesamt stellen sich 16 Personen für die BI zur Wahl. Im Juli 1981 wird zur Erinnerung an die 200 Jahre alte Luther-Eiche im Kleinen Kurpark, die beim Sturm am 13. Juni 1979 mit zahlreichen anderen Bäumen umgerissen wurde, ein Denkmal durch die BI errichtet.
Nach einer Stadtteilbegehung der Aue setzt sich die BI massiv dafür ein, dass an der neuen Freundschaftsbrücke zusätzlich ein Rad und Fußweg gebaut wird, damit nicht weiterhin der recht unsichere Weg über den Förstersteg genutzt werden muss. Bei der Wahl erreicht die BI auf Anhieb 4 Sitze (3.480 Stimmen), die SPD 14, CDU 12 und die FDP einen Sitz. Um das Wahlziel, die Mehrheitsverhältnisse im Rat zu ändern, bildet Die BI zusammen mit der CDU und FDP eine Gruppe. Bürgermeister wird Friedrich-Wilhelm Stollberg (CDU), Stellvertreter Herbert Rudolphi. Eine Spendenaktion der BI erbringt 20.000 DM, die für Neubepflanzungen des Kleinen Kurparks, unter Einbeziehung des Ritscher-Gartens genutzt werden. Im besonderen Maße setzt sich die BI weiterhin dafür ein, dass die Pläne, eine vierspurige Schnellstraße vom Bahnhof bis zum Postplatz zu bauen, geändert werden. Damit soll die Linden-und Rotdornallee der Wissmann- und Bahnhofs erhalten werden. Bereits im Mai 1983 kann die BI stolz verkünden, dass bereits 18 der 30 Punkte des Wahlprogramms vollständig umgesetzt seien.
Auf der Jahreshauptversammlung der BI im März 1984 wird Herbert Rudolphi als Vorsitzender für weitere zwei Jahre bestätigt, 1. Stellvertreter wird Eike Röger und Renate Dittmar 2. Stellvertreterin. Auf massiven Drängen der BI werden die Pläne geändert und auf eine vierspurige Straße verzichtet. Unter großen Protest müssen jedoch die 100 jährigen Linden weichen - die BI bezeichnet dies als eine „Akt der Kulturbarberei“. Wie Eike Röger dazu in der Presse feststellt, waren die Linden entgegen der Gutachten kerngesund. Im Juni 1985 unterstützt die BI eine Unterschriftenaktion gegen weitere Talsperren im Harz. Sie spricht sich auch gegen eine Erhöhung des Odertalsperrendammes und Neubau der Luttertalsperre aus, für die ein 50 Meter hoher Staudamm oberhalb des Schützenplatzes vorgesehen war. Nachdem im September 1985 der bisherige BI Fraktionsvorsitzende und BI-Vorsitzende Herbert Rudolphi aus gesundheitlichen Gründen alle Ämter niederlegt, übernimmt Eike Röger kommissarisch den Vorsitz. Renate Dittmar rückt für Rudolphi in den Stadtrat nach. Als Vordringlich sieht die BI zu jener Zeit bereits den Bau einer Turn-und Pausenhalle an der Grundschule Stützerstraße und den Bau von Toiletten im Hauptgebäude. BI-Mitglied Klaus Schwickert stiftet zudem für den nur dürftig ausgestatteten Werkraum der Grundschule fehlendes Werkzeug. Um einen möglichen Abzug des THW aus Bad Lauterberg zu verhindern, fordert die BI die Stadt Bad Lauterberg auf, dem Verband ein geeignetes zentrales Grundstück zu verkaufen.
Eike Röger übernimmt das „Steuer“ der Bürgerinitiative
Im Januar 1986 wird Eike Röger 1. Vorsitzender und Renate Dittmar 1. Stellvertreterin. Sparmaßnahmen im öffentlichen Dienst, Umwandlung der Kurverwaltung in einen selbständig geführten kaufmännischen Betrieb, Verzicht auf Prestigeprojekte und Investitionen, Installation von nostalgischen, statt normalen Straßenlampen in der Wissmannstraße sowie die Pflanzung von 20 jährigen, statt 10 jährigen Linden, kann die BI als erste Erfolge ihrer fünfjährigen Tätigkeit im Stadtrat verbuchen.
Mit einem 28 Programmpunkte umfassenden Wahlprogramm steigt die BI in den anstehenden Wahlkampf ein. Erneut wird darin eine Umgehungsstraße als Tunnellösung gefordert. Bei der Kommunalwahl im Oktober 1986 erringt die BI zwei Mandate. Neben Eike Röger wird Wolfgang Schubert gewählt. Allerdings lehnt Schubert die Annahme des Mandats ab, so dass Renate Dittmar erneut als Nachrückerin einen Sitz im Stadtrat erhält.
In einem Interview zum 10 jährigen Bestehen der BI bemerkt der Vorsitzende Eike Röger, das verkrustete Strukturen in Rat und Verwaltung aufgerissen wurden. Das Verhindern der „Gigantonomie“ mit einer zum Teil sechsspurigen Kerntangente mit zwei Hochhäusern am Ende sowie einer runden Stadthalle im Kleinen Kurpark bezeichnet er als großen Erfolg. Auch das geplante Anbinden der Promenade durch den kleinen Kurpark kann unterbunden werden, sodass Bad Lauterberg weiter liebens-und lebenswert bleibt.
Sowohl auf der Jahreshauptversammlung 1988, wie auch auf der Versammlung 1990 veränderte sich der Vorstand der BI mit Eike Röger (1. Vorsitzender), Renate Dittmar (2. Vorsitzende), Karl-Joachim Dietrich (2. stellvertr. Vors.) nicht.
Zur Kommunalwahl im Oktober 1991 tritt die BI mit einer Listenverbindung mit der FDP an. Neben Eike Röger und Renate Dittmar stellen sich weitere acht Kandidaten für die BI zur Wahl. Eine der Kernforderung ist die Einführung der gymnasialen Oberstufe an der KGS. Bei der Wahl am 6. Oktober kann die BI ihr Ergebnis von 1986 mit 7,2% der abgegebenen Stimmen auf 12,5 % steigern und zieht mit den vier Abgeordneten Eike Röger, Renate Dittmar, Thea Lindenberg-Hartung und Hermann Wedekind in den Stadtrat ein. Wie in den Jahren 1981 bis 1986 so bildet die BI auch nach der Wahl 1991 zusammen mit der CDU eine Gruppe und wählt mit ihrer Einstimmenmehrheit Friedrich Wilhelm Stollberg zum Bürgermeister, der damit Ulrich Helmboldt ablöst. Stellvertretender Bürgermeister wird Eike Röger. Von 1991 an vertritt Eike Röger zudem die Interessen der Bürger als Kreistagsmitglied(parteilos auf Liste der FDP). Im Juli 1992 initiiert die BI erneut eine Unterschriftenaktion für eine Umgehungsstraße, die von allen Ratsfraktionen(CDU, BI, FDP, SPD) unterstützt wird. Wenn sich der gesamte Verkehr in Richtung Braunlage nach Sachsen-Anhalt weiterhin durch Bad Lauterberg quäle, so bedrohe dies durch Lärm, Abgase und Feinstaub nicht nur die Gesundheit der Bewohner, sondern natürlich auch die Anerkennung als Kneippheilbad, so Thea Lindenberg Hartung seinerzeit. Die ökologisch vernünftigste Variante einer Umgehung wäre eine Tunnellösung, so Eike Röger ergänzend.
Bei der Jahreshauptversammlung im Mai 1992 werden Eike Röger und Renate Dittmar erneut einstimmig wiedergewählt. Lediglich Joachim Dietrich wechselt aus beruflichen Gründen in den Beirat, neuer 2. stellvertretender Vorsitzender wird Klaus Hartung.
Fünf Abgeordnete der BI im Bad Lauterberger Stadtrat
Im Mai 1993 spricht der BI-Vorsitzende Röger nicht nur in Duderstadt mit Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, sondern auch mit Bundesverkehrsminister Seehofer in Bad Wörishofen. Es geht in der Hauptsache um eine Ortsumgehung für Bad Lauterberg, aber auch um die Gesundheitsreform die zur Abwürgung des Kurbetriebes mit Nachteilen für die Kneippheilbäder führt. Zudem macht die BI wegen einer Umgehungsstraße eine Eingabe an den Niedersächsischen Landtag. Nachdem die SPD-Fraktion ihr Ratsmitglied Hubert Häfner ausgeschlossen hat, schließt sich Hubert Häfner der BI-Fraktion an. Auf der Jahreshauptversammlung der BI nimmt auf Einladung der stellvertretende Leiter des Straßenbauamtes Goslar Christian Unbehend teil und erläutert den Planungsstand der B 243n. Zugleich erläutert er die Pläne zum Ausbau des Postplatzes, dessen Bauausschreibungen derzeit laufen. Erfolgreich setzt sich die BI zudem für die Anlieger des Philosophenweges ein. Sie brauchen anstatt 40 nur 24 Einstellplätze über die Anliegergebühren bezahlen, die restlichen 15 sind Einstellplätze der Feuerwehr.
Besonders Thema auf der Jahreshauptversammlung der BI war im Mai 1994 der geplante Grauwackeabbbau in Barbis am Liethberg. Natürlich erhielt hier die besorgte Bevölkerung die volle Unterstützung der Initiative, denn ein solches Vorhaben wäre auch überaus schädlich für die Kneippstadt Bad Lauterberg. Erneut war kam auch das Thema Schwerlastverkehr Sprache. Die Aussage der Niedersächsischen Umweltministerin Monika Griefahn (SPD) dazu bei einem Besuch in der Kurstadt, die Ortsdurchfahrt für den LKW-Verkehr zu sperren sei kein Problem, erwies sich als reine Wahlkampfmakulatur. Im November 1995 besucht der BI-Vorsitzende Eike Röger zusammen mit Renate Dittmar und Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Stollberg das Bundesverkehrsministerium in Bonn und weist erneut auf die Dringlichkeit einer Umgehungsstraße für Bad Lauterberg hin. Ebenso wurde erneut die Sekundarstufe II an der KGS gefordert, außerdem der Bau der Toiletten in der Grundschule Stützerstraße. Als neue Schatzmeisterin konnte auf der Versammlung zudem Maren Dietrich gewählt werden, die dieses Amt auch heute noch mit großem Engagement innehat.
Postplatzausbau mit vielen von der BI geforderten Details
Bei der Kommunalwahl 1996 tritt die BI mit insgesamt neun Kandidaten an. Mit fünf Frauen auf der Liste stellt BI damit den höchsten Frauenanteil aller Bewerber. Mit einem Stimmenanteil von 8,8 % zieht Eike Röger, Renate Dittmar und Thea Lindenberg Hartung in den Stadtrat ein. Beim Ausbau des Postplatzes, der 1994 begann, können viele von der BI geforderten Details umgesetzt werden, sodass mit dem Abriss der Kurhausecke ein städtebaulicher Glanzpunkt entstanden ist. Auch wurde nach erbitterten Widerstand, so Eike Röger, der Ritscherpark am Rathaus für die Allgemeinheit geöffnet und dem „Kleinen Kurpark“ angegliedert. Fortan begleitet die BI besonders intensiv die Planungen zum Bau der B 243n und kritisiert die immer neuen Verzögerungen. Um für die geplagten Bürger zunächst eine kleine Erleichterung zu erreichen beantragt die BI eine LKW-Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h in den Nachtstunden. Im Vorfeld der Kommunalwahl 2001 treten der Vorsitzende des Bürgervereins Barbis Romeo Violi und das ehemalige SPD-Ratsmitglied Christa-Clarke Lieber der BI bei.
Bei der Wahl im September 2001 bekommt die BI 11,8 % der Stimmen und zieht mit Eike Röger, Christa Clarke-Lieber und Klaus Becker in den Rat ein. Auf der Jahreshauptversammlung 2002 stellt sich die stellvertretende Vorsitzende Renate Dittmar wegen zahlreicher anderer Verpflichtungen nicht wieder zur Wahl, ebenso der bisherige langjährige Schriftführer Lutz Blanke. Neuer 2. Vorsitzender wird Rainer Eckstein und neuer Schriftführer Jan-Boy Dietrich. Neben dem in Angriff zu nehmenden Projekt „Einführung von Ortsräten“, so Eike Röger auf der Versammlung, unterstützt die BI die AG B243n zum baldmöglichsten Bau der Ortsumgehung Barbis und Osterhagen. Mit mehreren Aktionen fordert die BI 2004 ein „sauberes Bad Lauterberg“ und stellt dabei erfolgreiche Projekte der Stadtreinigung Göttingen vor. Erreicht wird nach heftigen Widerstand, dass die der BI von Peter Petrusky gestifteten Aschbecher an den Müllbehältern in der Hauptstraße installiert werden. Nachdem sich die Anzeichen mehren, dass das Forstamt Bad Lauterberg geschlossen und nach Braunlage verlegt werden soll, nimmt die BI den Kampf zum Erhalt auf. Alle Landtagsabgeordneten, der Ministerpräsident, der Landesrechnungshof, Bund der Steuerzahler, usw. werden um Unterstützung gebeten. Mit Erfolg, am 22.6. 2005 ruft Minister Hirche Eike Röger an und sagt: „Das Forstamt wird am Standort Kupferhütte erhalten – Sie können stolz auf ihre Initiative sein, 50 Arbeitsplätze werden am Ort erhalten“. Als das Niedersächsische Straßenbauamt Goslar die Pläne zum Bau der B 243n öffentlich vorstellt, stellt der BI-Vorsitzende Eike Röger fest, dass als Verbindung zwischen Koldung und Westkoldung in Barbis eine Fußgängerbrücke vergessen wurde. Auch hier ist der Einwand der BI erfolgreich und in die Planung wird eine zusätzliche Fußgänger-Bogenbrücke (Lau 2) in die Planung aufgenommen.
Zur Haushaltskonsolidierung beantragt die BI die Verkleinerung des Rates und die Kürzung der Aufwandsentschädigungen um 15 %. Auf der Jahreshauptversammlung 2006 werden Eike Röger(1. Vors.) und Rainer Eckstein(2. Vors.) einstimmig wiedergewählt. Für den bisherigen 2. Stellvertreter Klaus Hartung wird Herbert Klusmann gewählt. Zum Erhalt des städtischen Altenheimes zeigt die BI Einsparpotentiale auf und initiiert eine Unterschriftenaktion. Zudem wird der erbärmliche Zustand der Ortsstraßen thematisiert und der unverzügliche Baubeginn der B 243n nach Abschluss der Planung gefordert. Erneut muss die BI mit vielen Bürgern gegen den geplanten Grauwackeabbbau am Liethberg kämpfen.
Bei der Kommunalwahl 2006 tritt die BI erstmals mit eigener Liste zur Kreistagswahl an. Eike Röger wird in den Kreistag gewählt. In den Stadtrat werden mit 13,62 % der abgebeben Stimmen Eike Röger, Rainer Eckstein und Klaus Becker gewählt. Obwohl der Stadtrat von 30 auf 24 Sitze verkleinert wurde, kann die BI drei Sitze erreichen. Bis zum Schluss kämpft die BI gegen SPD und CDU für den Erhalt des Städt. Altenheimes, denn mit der Schließung geht das gesamte Stiftungsvermögen verloren. Im Jahr 2008 schließt sich die BI-Fraktion mit dem FDP-Ratsherrn Prof. Dr. Berend Willms zu der Gruppe BI/FDP zusammen. Die BI fordert u.a. einen zweiten Fahrkartenautomaten am Bahnhaltepunkt in Barbis. Zudem stellt sich die BI vehement gegen die Erhöhung der Müllgebühren. Anfang 2009 zieht Ratsherr Klaus Becker Bilanz zur Schließung des städt. Altenheimes. Neben den enttäuschten Altenheimbewohnern und deren Angehörigen, sind der Verlust von über 30 Arbeitsplätzen, 3,4 Mio. € Schulden und dem Wertverlust, bzw. der Wertlosigkeit der erst teuer umgebauten Immobilie zu beklagen.
Aufgrund eines Leserbriefes mit Ungereimtheiten zu dem Blockheizkraftwerk im Klärwerk Scharzfeld stellt die BI im September eine Anfrage an den Verwaltungschef. Kurios, die der BI vorliegenden Antworten, die Bürgermeister Otto Matzenauer auf der Oktober-Ratssitzung verlas, kamen von einem Faxgerät der Harzenergie?
BI stellt eigenen Bürgermeisterkandidaten auf
Auf der Jahreshauptversammlung im Dezember 2010 fordert die BI erneut die Einführung der gymnasialen Oberstufe an der KGS. Zugleich bemängelt der Vorsitzende Eike Röger, dass zwar im Stadtrat alle Parteien für eine Einführung sind, die gleichen Parteien dies auf Kreisebene jedoch ablehnen. Mit Klaus Richard Behling stellt die BI ihren eigenen Bürgermeisterkandidaten vor. Bei den Vorstandswahlen gibt es kaum Veränderungen. Eike Röger (1. Vors.), Rainer Eckstein(stellvertr. Vors.), Herbert Klusmann(2. stellvertr. Vors.) und Maren Dietrich (Schatzmeisterin) werden einvernehmlich wiedergewählt. Neuer Schriftführer wird Klaus Richard Behling. Im Juni 2011 veranstaltet die BI eine Diskussionsrunde mit über 30 geladenen Vereinsvertretern um die Sorgen, Nöte und Probleme der Vereine und Verbände kennenzulernen. Zur Unterstützung der Feldmarksgenossenschaft Osterhagen beim Bau von Wegen im Rahmen der Unternehmensflurbereinigung/Bau B243n werden Anträge an den Stadtrat gestellt. Mit einem breiten Wahlprogramm, das alle Ortsteile berücksichtigt, treten 14 Kandidaten, darunter fünf Frauen, zum Kommunalwahlkampf 2011 an. Repräsentiert werden damit alle Schichten der Bevölkerung. Beim öffentlichen Dammwiesenfest der SPD lernen eine Reihe von den Bürgern den aus Bayern importierten immer strahlenden und blumenverteilenden Bürgermeisterkandidaten Dr. Gans erstmals genau kennen. Sowohl der BI-Bürgermeisterkandidat Klaus Richard Behling, wie auch eine Reihe weiterer Aue-Bewohner, darunter auch ein CDU-Mitglied, werden kurzerhand als „unerwünscht“ bezeichnet und des Festes verwiesen. Dabei wollte Klaus Richard Behling sich lediglich nur mit einigen Bekannten dort treffen, um anschließend an einem runden Geburtstag auf der Königshütte teilzunehmen. Nach langen persönlichen Einsatz, vielen Gesprächen usw., kann Klaus Richard Behling erfreut mitteilen, dass nun endlich die Bushaltestelle am Bahnhof/Molkereistr. verlegt und mit neuen Buswartehaus vor der Firma Hemeyer installiert wird.
Eike Röger 25 Jahre im Stadtrat und Ehrenmitglied der BI
Mit über 14 % der abgegebenen Stimmen kann Bürgermeisterkandidat Klaus Richard Behling einen Achtungserfolg bei der Kommunalwahl verbuchen, zugleich wird er in den Kreistag gewählt. Zusammen mit Hermann Seifert(FDP) und Manfred Keimburg(FDP) bildet er im Kreistag die Gruppe FDP/BI. Die BI wird mit 12.75 % erneut drittstärkste Kraft im Stadtrat Bad Lauterberg. Eike Röger, Klaus Richard Behling und Rainer Eckstein vertreten fortan die Interessen der Bürger. Auf der konstituierenden Ratssitzung im November 2011 erhält der BI-Fraktionsvorsitzende Eike Röger eine Ehrenurkunde und eine Gedenkmünze für seine 25 jährige Ratstätigkeit. Im Namen der BI dankt Rainer Eckstein Eike Röger dem „Motor der Bürgerinitiative Bad Lauterberg“ für seine erfolgreiche Arbeit mit einem Blumenpräsent.
Im Juni 2012 ruft die die BI Bad Lauterberg nochmals alle verantwortlichen Entscheidungsträger auf, sich jetzt gemeinsam für die Einrichtung der Sekundarstufe II einzusetzen. Weiterhin wird dazu ein entsprechender Antrag an den Kreistag gestellt. Massiv setzt sich die BI Bad Lauterberg zusammen mit der BI Für Osterode für eine Kreisfusion mit dem Landkreis Goslar ein und sammelt Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Anlässlich seines 70. Geburtstages wird Eike Röger als Gründungsmitglied und Inspirator der BI Bad Lauterberg zum Ehrenmitglied ernannt. Bereits im November 2012 zweifelt die BI Pläne an, wonach durch einen Umzug des Rathauses ins Haus des Gastes jährlich 50.000 € eingespart werden sollen. Offen ist zudem die weitere Verwendung des denkmalgeschützten Fachwerk-Rathauses, welches offensichtlich dem Verfall preisgegeben werden soll. Beantragt wird durch die BI die Beratung und Beschlussfassung über die Bezuschussung des Krippenanbaus an den ev. Kindergarten Barbis.
Im Februar 2013 unternimmt die BI-Fraktion mit Anliegern der Aue eine Begehung, nach dem der Rhumeunterhaltungsverband Wege im Bereich der Oder in Schlammwüste verunstaltet und unbegehbar gemacht hat. Auf Initiative der BI werden im Frühjahr die Wege auf Kosten des Verbandes durch eine Baufirma wieder instandgesetzt. Zusammen mit der GEW versucht die BI die sofortige Schließung der Lutterbergschule zu verhindern bis die Schülerzahl unter 60 gefallen ist, zumal die Inklusion erst bis zum Jahr 2018 gesetzlich umzusetzen ist. Auf der Jahreshauptversammlung im Juli 2015 wurde Eike Röger im Amt des 1. Vorsitzenden erneut bestätigt. Wiedergewählt wurde der 1. Stellvertreter Rainer Eckstein, der 2. Stellvertreter Klaus Richard Behling sowie auch Schatzmeisterin Maren Dietrich. Nachdem im Mai 2016 Eike Röger sein Amt als Vorsitzender auf eigenen Wunsch aufgab, wurde auf der Versammlung zur Aufstellung der Listenplätze zur Kommunalwahl Jens-Norbert Marxen kommissarisch zum neuen Vorsitzenden gewählt. Mit elf Kandidaten startete die BI in den Kommunalwahlkampf, für den ein 10 Punkte umfassendes Wahlprogramm aufgelegt wurde. Gewählt wurde am 11. September in den auf 20 Sitze verkleinerten Stadtrat mit 9,04 % der abgegebenen Stimmen Klaus Richard Behling und Rainer Eckstein. Im November 2016 sollte die Legalisierung des kommissarisch gewählten Vorsitzenden erfolgen, allerdings war zu diesem Zeitpunkt der kommissarisch gewählte Amtsinhaber bereits wieder aus der BI ausgetreten. Auf Vorschlag aus der Versammlung stellte sich Klaus Richard Behling zur Wahl und wurde zum neuen 1. Vorsitzenden der BI gewählt. Bestätigt wurde in seinem Amt als 2. Vorsitzender Rainer Eckstein. Ebenso einstimmig gewählt wurde als weiterer 2. Vorsitzender Bernd Jackisch. Bernd Jackisch hat in den letzten Jahren die Presse-und Öffentlichkeitsarbeit der BI organisiert. Als Ersatz für einen weiteren frei gewordene Beiratssitz im Vorstand wurde zudem einvernehmlich Wilfried Spillner gewählt. In den vergangenen Monaten hat die BI-Fraktion ihre aktive Ratsarbeit im Sinne der Bürger fortgesetzt und überaus zahlreiche Anträge und Anfragen gestellt. Nachdem z.B. eine ordnungsgemäße Überprüfung der noch immer muffig riechenden Kellerräume von der Ratsmehrheit abgelehnt wurde, erfolgte nach genauer Information durch einem Sachverständigen eine Eingabe bei der Kommunalaufsicht des Landkreises.
Auch künftig wird sich die Fraktion und Vorstand der Bürgerinitiative Bad Lauterberg ohne Parteizwänge für die Bürger und für eine bürgernahe Politik einsetzen. Da inzwischen eine Reihe von aktiven Mitgliedern das Rentenalter erreicht hat, ist die BI jederzeit über jüngere Mitstreiter erfreut, die sich für die Allgemeinheit einsetzen wollen, um so auch künftig die Stadt mit ihren Ortsteilen gemäß dem Motto: „Bürger helfen ihrer Stadt – Bad Lauterberg bleibt l(i)ebenswert“ zu erhalten.
Klaus Richard Behling – Rainer Eckstein – Bernd Jackisch