Heimatgeschichte mal anders – Buchvorstellung “Kunst und Kampf”

Bernd Langer (KuK), Großeltern mütterlicherseits, ›Familie Ludwig – Bad Lauterberg im Harz – um 1944‹, gemalt 1998, Öl auf Leinwand, 50 cm x 70 cm. | Foto: Bernd Langer
  • Bernd Langer (KuK), Großeltern mütterlicherseits, ›Familie Ludwig – Bad Lauterberg im Harz – um 1944‹, gemalt 1998, Öl auf Leinwand, 50 cm x 70 cm.
  • Foto: Bernd Langer
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Bad Lauterberg. Am Sonntag, 20. November 2016, um 15 Uhr, lädt der „Verein Spurensuche Harzregion e.V.“ zu einem Multimedia-Vortrag mit Bernd Langer in das Restaurant „Goldene Aue“, Scharzfelder Straße 43, 37431 Bad Lauterberg ein.
Der gebürtige Bad Lauterberger Bernd Langer stellt mit seinem neuen Buch „Kunst und Kampf“ ein autobiographisch gefärbtes Werk vor. Lebendig schildert Langer, wie der Westharz, vor allem der alte Landkreis Osterode und die Kreisstadt Göttingen, in den 1970er Jahren Ausgangspunkt seiner politisch-künstlerischen Entwicklung werden. Der Autor beginnt bei seinen Großeltern, erzählt, was ihn in früher Jugend prägte, von ersten politischen Erfahrungen in den neu eingerichteten Jugendzentren und dem Antifa-Arbeitskreis Bad Lauterberg.
Man erfährt vieles über die regionale Geschichte, geschildert werden aber auch die großen aufsehenerregenden Demonstrationen jener Zeit. Ein Fokus liegt auf der autonomen Szene in Göttingen, wo der Autor fast 20 Jahre wirkte, während sich der zweite Teil des Buches auf Berlin konzentriert.
Seit den 1980er Jahren verfolgt Langer die Idee von Kunst und Kampf (KuK). Der Begriff Kampf steht dabei im übertragenen Sinne für Politik. So soll Kunst nicht mehr als individuelle Leistung verstanden werden, sondern aus einem politischen Kollektiv entstehen und Ausdruck gesellschaftlicher Auseinandersetzung und Veränderung sein. In diesem Zusammenhang entwarf Langer das heute allgemein bekannte Emblem „Antifaschistische Aktion“ auf der Grundlage einer historischen Vorlage neu und wurde mit seiner Plakatkunst bekannt.
Ideengeschichtlich bezieht sich KuK auf die Renaissance, die den Menschen in den Mittelpunkt rückt und Religion und Hierarchien infrage stellt. Ein wichtiger Bezugspunkt ist dabei der deutsche Bauernkrieg. Wesentlichen Raum nimmt außerdem die Auseinandersetzung mit den sich als avantgardistisch verstehenden Kunstströmungen des 20. Jahrhunderts ein.
In fast 40 Jahren entstanden hunderte Plakate, daneben Gemälde und Straßentheater, sogenannte Agit-Prop-Aktionen. Bernd Langer stellt mit seinem Buch eine reich bebilderte Gesamtbetrachtung dieser antifaschistischen Kunst vor.

Das Buch „Kunst und Kampf“ ist erschienen im Unrast-Verlag, ISBN 978-3-89771-582-0, durchgehend vierfarbig, 256 Seiten, 19,80 €.

Abbildung: Bernd Langer (KuK), Großeltern mütterlicherseits, ›Familie Ludwig – Bad Lauterberg im Harz – um 1944‹, gemalt 1998, Öl auf Leinwand, 50 cm x 70 cm.

Bürgerreporter:in:

Bernd Jackisch aus Bad Lauterberg im Harz

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