Eigenheime? Noch ist nichts entschieden...
Zur Bebauung am Galgenhügel wird deutlich, dass sich zwei Lager gebildet haben,
Befürworter und Gegner.
Schaut man dabei auf die Zusammensetzung beider Lager, so sieht man auf der Seite der Befürworter die jenigen, die Parteigehorsam zeigen und einige wenige, die sich von der Bebauung persönliche Vorteile versprechen.Das andere Lager sind die Gegner, darunter auch einige, die von der Bebauung auch profitiert haben könnten.
Erstaunlich, ja lobenswert ist es, dass der Beschluss des Ortschaftsrates -für viele Bürger Bad Kösens völlig überraschend- eine ablehnende Haltung zeigt.
Für mich beweist die Auseinandersetzung aber, dass es wieder einmal nur um
Profit-Interessen einzelner geht.
Die Architektin Frau Cronach hat einen klaren und fachlichen Standpunkt, in dem sie der Meinung ist, dass das Vorhaben, sollte es realisiert werden, eine städtebauliche Fehlentscheidung ist.
Und sie hat damit Recht.
Der OB Herr Küper als Befürworter betont, dass durch die Bebauung weder Naumburg, noch die Altstadt von Bad Kösen beeinträchtigt wird.
Das ist zu kurz gesprungen, denn die Altstadt von Bad Kösen bedarf dringend einer städtebaulichen Veränderung, um aus dem Schattendasein entfliehen zu können. Die Politiker sollten sich lieber damit beschäftigen, als immer wieder neue Baustellen zu schaffen, die unsere Stadt zersiedeln.
Der Verweis des Abgeordneten Herrn Sturm (CDU) auf die baldige Schnellbahn-Anbindung der Region ist wohl angesichts der Entfernung zwischen Bahnhof und Galgenberg ungeeignet, um eine Lanze für die Bebauung zu brechen.
Kurzum, wer hat den entscheidenden Vorteil, wenn das Stück Natur mit Eigenheimen der gehobenen Klasse verbaut wird?
Das soll die Basis für eine Entscheidungskorrektur sein, sonst gar nichts.
Unser Land kann scheinbar auch ohne die Meinungen und Gedanken von Architekten und Stätteplanern auskommen, die Politik entscheidet, basta!
Auch auf die Gefahr hin, mich unbeliebt zu machen...
bebaut werden sollte das Gelände eh irgendwann, ob Einfamilienhäuser oder Kurkliniken ist kein großer Unterschied. Mehrgeschosser hätten noch weniger ins Bild gepaßt und daß Kurbetrieb die Wirtschaft und die Stadt belebt, ist zunehmend ein Märchen. In der letzten öffentlichen Diskussion zum Bebauungsplan in der Reha I wurde das Konzept auch so vorgestellt - komisch, daß sich seit dem keiner dazu geäußert hat! Wie immer, erst wenns wirklich "brennt" werden dieser und jener munter. Ich vermisse aber die Alternativvorschläge von diesem und jenem! Eigenheime in der Altstadt geht nun mal nicht und auf dem Kalkfelsen in Hanglagen erst recht nicht. Natur, Tiere und was weiß ich noch waren wohl zu Zeiten der Russen auf dem Galli nicht interessant? Kann mich nicht erinnern, daß da jemand einen solchen Aufstand gemacht hat.
Der Seekurpark war sicher auch anders gedacht, vor allem was die Nutzung betrifft. Woher sollen denn die vielen Spaziergänger kommen - aus Altenheimen und Kurkliniken -und mit Gehhilfen? Die Anlage wird mit jedem Jahr unattraktiver und hat schon lange nichts mehr mit einer Kuranlage zu tun. Vielleicht ist ja auch schön nicht beabsichtigt, sondern öko? Dann sollte man aber den Namen ändern...
Als eine der letzten Lokalpatrioten hätte ich auch gern, daß endlich in der Altstadt etwas passiert und Bad Kösen wieder als Ort links und rechts der Saale wahrgenommen wird. Nur dafür ist die Kommune zuständig, was auch heißt, es müssen dafür Finanzen da sein. Wenn das Gelände am Galgenberg durch privaten Investor bebaut werden soll, sieht das dort nämlich ganz anders aus....
In Bad Kösen wird doch seit Jahrzehnten, wenn geplant, dann fehlgeplant!
Und fast durchgehend mit den selben Stadt-(bzw. nun Ortschafts-)räten...