Wandern, lernen, staunen ... Geopfad Zscheiplitz
Geopfad in Zscheiplitz
Viel wurde schon über den Geopfad in Zscheiplitz geschrieben, heute will ich ihn selbst begehen. Na gut, sagen wir umwandern.
Glücklicher weise stehen die Akkus des Knipsers auf full. Auch mein Fahrer ist einsatzbereit, nur die Zeit wird knapp. Es ist bereits 18 Uhr, als wir losfahren. Der Abend und die Sicht verheißen nur Gutes. Das stimmt mich total friedlich und so überhöre ich die an der Autoscheibe abprallenden Schimpfattacken des Fahrers. Ich setze mein ernstes Gesicht auf, als es zur Diskussion kommt, weil einige I.. noch bei Ampelrot fahren. Ich nicke verständnisvoll zu den Argumenten und bin froh, dass ein entgegen kommender Laster ganze Aufmerksamkeit verlangt. Um mein uneingeschränktes Interesse zu bekunden, bohre ich dann noch einmal mit aller Kraft in der alten Wunde herum. Mittlerweile fahren wir in Richtung Freyburg und mir fällt ein, dass doch hier in den Weinbergen jemand schwarz gebaut hat. So habe ich es jedenfalls in dem NT gelesen. Und wo steht das Haus, will mein Fahrer wissen, das weiß ich leider auch nicht. In Zscheiplitz angekommen, will ich als Navi fungieren, aber da habe ich nun wiederum meinen Fahrer, der übrigens auch mein Herr Stock ist, unterschätzt. Lässig - und wie ich meine mit zu viel Schwung - biegt er links ab und schon sind wir da.
Weingut, Klosteranlage mit Mäuseturm und Kirche bleiben links liegen . Eine erste Schautafel erklärt uns, was uns auf dem Geopfad erwartet.
Ich habe sogleich die schönen Fotos von Ronny Ullrich und Andreas Brix vor Augen und mir ist klar, die sind nicht zu toppen, also werde ich meine Augen und den Fotoapparat auf die kleinen Dinge dieses Rundganges richten.
Und doch kann ich es mir nicht verkneifen, auf einige geologische Eigenheiten dieses Gebietes hinzuweisen. So heißt es u.a.: „geologische Karten bieten den besten Zugang zu einer geologischen Übersicht eines Gebietes. Aus ihnen kann man recht schnell den geologischen Bau und die oberflächliche Verbreitung der Gesteinsformationen ableiten.“ und weiter …“ Zwischen Freyburg und Laucha verbindet sich der Untere Muschelkalk der Naumburger Mulde mit dem der Querfurter Mulde (auch Freyburg-Querfurter Mulde). Dort hat die Unstrut ein enges Durchbruchstal durch den Unteren Muschelkalk geschaffen.“ usw.
Nun noch einige Angaben zur Unstrut, die mit ihrem Verlauf dieser Landschaft ihren besonderen Reiz verleiht.
Sie entspringt westlich von Kefferhausen im südlichen Eichsfeld. Ihre Quelle, so beschreibt es eine Userin bei myheimat, ist eine Art Pilger- oder auch Jakobsweg der Christen. Bei Sachsenburg durchbricht die Unstrut die waldreiche Hainleite, deren Gestein aus Röt und Muschelkalk besteht. In ihrem Unterlauf durchfließt sie in zahlreichen Schleifen unseren schönen südlichen Burgenlandkreis. Von Karsdorf bis Freyburg begleiten Reben tragende Erhebungen wie die kalkreichen Schweigenberge des Unteren Muschelkalks die Unstrut, und sie mündet im Großjenaer Blütengrund jetzt zu Naumburg gehörend, in die Saale. Die Bedingungen für die Radler und Wassersportler sind ideal.
Danke, Gaby!