Die Radinsel – eine geschlossene Gesellschaft oder wie soll man das verstehen?
Verschlossene Tore zu beiden Seiten der Radinsel. Wie soll man das verstehen? Das Tor am zweiten Radhaus ist sogar neu. Die Beiden Brücken, die zur Radinsel führen, sind nur während der Öffnungszeiten des Kioks passierbar. Das hat es früher nicht gegeben.
Früher gehörte die Radinsel noch zum Komplex des Kurhotels „Mutiger Ritter“, das zum Schluss von der Kurbetriebsgesellschaft betrieben wurde. Dort wurden auch von Seiten des Kurhotels Veranstaltungen abgehalten. Wenn dies nicht der Fall war, stand die Radinsel dennoch der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung. Man konnte, wenn man wollte, über die Radinsel spazieren, das schöne Fleckchen Natur, das sich wohl kaum verändert hat über die vielen Jahrzehnte hinweg, genießen und sich in aller Ruhe die beiden Wasserräder durch die Holzbauten hindurch anschauen und bewundern, was Herr Bergrat Borlach hier geschaffen hatte. Beide Wasserräder trieben jeweils ein Holzgestänge an, von denen noch eines in seiner ganzen Pracht Leute aus nah und fern anlockt und über die Funktionsweise nachgrübeln lässt.
Doch heute treibt auch in unserem beschaulichen Örtchen das Konkurrenzdenken sein Unwesen. Das Kurhotel wurde geschlossen und versteigert – an einen hiesigen Unternehmer. Das Kurhotel, nicht die Radinsel. Die blieb wohl weiterhin in der Hand der Kurbetriebsgesellschaft und wird verpachtet. Es scheint, als würde ein Kleinkrieg oder Machtkampf zwischen dem ehemaligen und dem jetzigen Eigentümer des Kurhotels „Mutiger Ritter“ auf dem Rücken der Bürger und des Tourismus ausgetragen werden.