Die Heimatzeitung und ich
Bei uns zu Hause war schon in meiner Kindheit die WLZ immer sehr wichtig, sie wurde min. einmal am Tag ausführlich gelesen. Nun in unserer Familie ist das auch so, wenn mein Mann von der Arbeit nach Hause kommt, liest er immer erst die WLZ.
Da bei uns im Ort zur Zeit viele Kinder sind, wird oft unser Wohnzimmer von einer ganzen Scharr belagert, die Garage gestürmt und der komplette Fahrzeugpark ausgeräumt, der Spielplatz und die Nebenstraßen werden von Horden wilder Piraten und Rennfahrern bevölkert. Mamas, die bei guten Wetter vom Einkaufen nach Hause kommen, müssen erst die kleinen Raubtiere mit Eis oder Snacks füttern, bevor eine Chance besteht den Einkauf ins Haus zu bringen. Oft, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme, muß ich erst mal durchzählen, um mir einen Überblick zu verschaffen. Die Eltern, Dorfbewohner und Vereine tun echt viel mit und für ihre Kinder, darum habe ich angefangen, von unseren "Tun" an die WLZ zu berichten, die auch immer zu unseren großen Freude veröffentlicht wurden. Auch bereitet dies den Kindern viel Spaß: Ich war in der Zeitung!
Ich bekam viel Rückmeldungen,:bei euch ist richtig was los, oder ihr tut aber viel. Nun fiel auf, dass nicht nur Todesartikel von unserem Örtchen zu lesen waren. Von Anwohnern kamen die ersten Sticheleien:Hast du einen Vertrag mit der WLZ? Unser Gymnastikverein bat mich auch einen Text für die Zeitung zu verfassen. Von Freunden und Bekannten bekam ich den Spitznamen: Carla Kolumna, rasende Reporterin, wie in der Kinderserie Benjamin Blümchen. Auch Kollegen die mein tun inzwischen mit bekommen hatten fingen an mich zu ärgern: Das machst du also zu Hause, du wirst kontroliert! ich weiß was du gemacht hast! Sie erzählten mir sie wollten die Artikel ans schwarze Brett pinnen usw. Ich bekam SMS man habe mich schon wieder gesehen, in der Zeitung, ob ich noch andere Hobby habe. Inzwischen begann ich schon die Gesichtsfarbe zu wechseln, wenn ich angesprochen wurde.
Heute morgen lief dann das Faß über. Mein Mann, Ortvosteher , erklärte mir beim Zeitung lesen, er müsse eine Ortbeiratssitzung einberufen. Ich wurde blas und fragte ganz vorsichtig, Warum. Hier im Ort sein Schmierfink am Werk der immer Artikel veröffentlichen würde. Mit großen Augen fragte ich: Was? Er hätte einen Vorschlag, den er dem Ortsbeirat unterbreiten wollte. Mir wäre fast beim Tisch decken für das Frühstück das Geschirr zu Boden gegangen. Er erklärte mir volkommen ernst: Den müssen wir strafverpflichten! Ich verstand immer noch nicht! Wen meinet der den? Dann zeigte er mir den Artikel in der WLZ, den ich einen Tag zu vor auf der Internetplatform myheimat.de geschriebn hatte. Ich las meine Artikel noch und wären dessen fing mein Gatte schon an zu lachen und meinte.: Du brauchst eine Uniform und ein Namenschild "Bürgerreporterin", damit jeder noch schnell genug flüchten kann, ganze Straßen werden geräumt, wenn du einkaufen gehst. Er sei sich sicher, der Ortbeirat stünde hinter ihm!
Na, den hab ich doch erst mal 3 Runden um den Tisch gejagt!
Bürgerreporter:in:Kerstin Petner aus Bad Arolsen |
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