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AWO Bad Arolsen besucht Osnabrück

42 Teilnehmer sind bei der Herbstfahrt der Arbeiterwohlfahrt Bad Arolsen in das Osnabrücker Land gefahren.
Das erste Ziel war das Osnabrücker Rathaus, mitten in der Altstadt. Der Bau des historischen Rathauses im spätgotischen Stil dauerte mehr als ein Vierteljahrhundert. Es wurde 1512 fertig gestellt. Seit April 2015 sind das Osnabrücker Rathaus und das Rathaus Münster Träger des Europäischen-Kulturerbe-Siegels.
Seine geschichtsträchtigsten Momente erlebte das Osnabrücker Rathaus in den letzten Jahren des Dreißigjährigen Krieges. Zwischen 1643 und 1648 tagte im Osnabrücker Rathaus ein Teil der Delegationen der Kriegsparteien des Dreißigjährigen Krieges zu Verhandlungen über einen Friedensschluss, die schließlich im Jahre 1648 mit dem „Westfälischen Frieden von Osnabrück und Münster“ endeten. Im Osnabrücker Rathaus tagten dabei die Gesandten des Königreiches Schweden sowie diejenigen des Kaisers und der Reichsstände; demgegenüber verhandelten zu gleicher Zeit im Rathaus von Münster die kaiserlichen Gesandten und diejenigen Frankreichs. An die Verhandlungen erinnern bis heute die Porträts von 42 europäischen Gesandten des Friedenskongresses im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses. Hinzu kommen drei Portraits der Herrscher der damaligen Kriegsparteien, der schwedischen Königin Christina, des französischen Königs Ludwig XIV. und Deutschen Kaisers Ferdinand III.
Während einer Führung wurden die Gäste ausführlich über die Geschichte unterrichtet.
Im Erdgeschoss befindet sich wenige Meter hinter dem Eingang der bereits angesprochenen Friedensaal, direkt gegenüber liegt die Rathausschatzkammer. Hier werden eine Vielzahl kostbarer Pretiosen aufbewahrt und ausgestellt. Besonders erwähnenswert sind der wertvolle Kaiserpokal aus dem 13./14. Jahrhundert und die älteste Schützenkette Osnabrücks. Von historischer Bedeutung sind darüber hinaus die vorhandenen Urkunden, unter anderem eine Nachbildung des Westfälischen Friedensvertrages „Osnabrücker Friedensinstrument“ sowie eine Kopie in der Urkunde, mit dem Kaiser Friedrich I. Barbarossa im Jahre 1171 den Osnabrückern das Recht auf eine eigene Gerichtsbarkeit zustand.
Im Obergeschoss befindet sich ein Modell der Stadt Osnabrück, wie sie sich dem Betrachter im Jahre 1633 zeigte.
Von der äußeren Gestaltung her hinterlässt das Rathaus beim Betrachter einen massiven Eindruck. Die Frontansicht wird bestimmt durch ein 18 Meter hohes Walmdach, dessen Höhe fast der sonstigen Höhe des Gebäudes von Bodenplatte bis zur Traufe entspricht. Am unteren Ende des Daches befinden sich insgesamt sechs Türme, die an die Wach- und Ecktürme einer Festung erinnern. Darüber hinaus findet sich an der Vorderseite des Rathauses seit 1846 eine große Freitreppe, die von zwei Seiten zur rund 500 Jahre alten Eingangstür führt (zuvor erfolgte der Zugang über eine einziehbare Holztreppe). Diese Treppe war dann auch der ideale Standort für das obligatorische Gruppenbild.

Anschliessend gab es einen kleinen Spaziergang durch die Altstadt. Stellvertretend für die einst lebendige Vielfalt der Bebauung in der Hasestraße steht die Gruppe dreier erhaltener Bürgerhäuser, zu denen auch die heutige Brauerei Rampendahl gehört. Hier war für die Gruppe ein schmackhaftes Mittagessen vorbereitet worden. Benannt wurde die Brauerei nach einer Gesellschaft von unzufriedenen Bürgern, die sich vermutlich nach dem Namen eines Wirtes einer Gaststätte in der Neustadt Osnabrücks benannte, in der sie sich zu Beratungen bei Bier und Wein trafen. Mit ihrem Aufstand gegen die Ratselite, die sich fast nur aus reichen Kaufleuten zusammensetzte, im Jahre 1430, erreichte die Rampendahlgesellschaft nur kurzfristig einen Erfolg gegen den Einfluss der Patrizierfamilien. Letztendlich wurden die Anführer des Aufstandes hingerichtet.

Nach dem Mittagessen gab es dann eine Rundfahrt durch das Osnabrücker Land mit Besuch der 3 VitalBäder Bad Iburg, Bad Laer und Bad Rothenfelde. Jeder Ort mit seinem eigenen Charme.
Das Wahrzeichen der Stadt ist schon von weitem zu sehen: das Iburger Schloss. Hier wurde 1668 Sophie Charlotte geboren, die erste Königin in Preußen und Großmutter Friedrich des Großen.
In Bad Laer wurde ein Stopp an der 7,2-prozentiger Sole-Quelle gemacht. Historischer Charme zeichnet den Ortskern mit seiner malerischen Fachwerkidylle aus. Hier zwischen den aufwendig restaurierten Häusern gibt es einiges an historischen Schätzen zu entdecken, deren Wurzeln teilweise bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Einige Bauwerke sind aus dem charakteristischen „Piepstein“ errichtet, darunter auch der Kirchturm – das Wahrzeichen Bad Laers. Der Piepstein entstand vor über 10.000 Jahren durch Kalkablagerungen auf einem Schilfbesatz in der Laerer Solequelle.
Beim Halt in Bad Rothenfelde wurde erst mal Kaffee getrunken und Kuchen gegessen, bevor die Gradierwerkanlage besichtigt wurde. Seit 1777 und 1824 schaffen hier die zwei Gradierwerkanlagen als ein gigantisches Freiluftinhalatorium mit einer Fläche von zehntausend Quadratkilometern „Rieselfläche“ zu jeder Jahreszeit eine staub- und keimfreie Zone für Allergiker. Die ausgedehnten Parkanlagen zwischen Rosen- und Konzertgarten bieten Ruhe- und Entspannungszonen.
Beeindruckt sind die Bad Arolser dann wieder in die Heimat gefahren. Auf der Rückfahrt wurden wieder kleine Andenken verlost, so dass auch diese Fahrt wieder in guter Erinnerung bleibt.

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