Spielerausverkauf bei TSV 1860 München: Diese Löwen bringen Ablöse!
Robert Schäfer ist der neue Geschäftsführer beim TSV 1860 München. Trotz enormen finanziellen Problemen hält er nichts von einer Insolvenz, sondern will die Löwen in der 2. Bundesliga halten und gleichzeitig sanieren. Wie soll das gehen?
Schäfer muss einerseits die Stadionfrage zu Gunsten des TSV 1860 München klären, Verbindlichkeiten in Millionenhöhe zurückzahlen und einen Spielerausverkauf verhindern. Doch um die Löwen finanziell wieder einigermaßen auf Kurs zu bringen, wird sich ein Spielerausverkauf nicht vermeiden lassen. Denn viele Kicker, die bei 1860 unter Vertrag stehen, verdienen nicht nur viel Geld, sondern würden angesichts ihres Talents und ihrer Leistungen wohl auch ordentliche Ablösesummen garantieren.
Allerdings sind Riesentalente wie Stefan Bell oder Alexander Ignjovski nur ausgeliehen. Trotzdem ist ein Spielerausverkauf eine der wenigen Optionen, die entscheidend dazu beitragen dürften, den Traditionsverein an der Grünwalder Straße zu sanieren. Denn dank der hervorragenden Jugendarbeit, die bei den Löwen betrieben wird, stehen schon talentierte, hungrige Ersatzspieler bereit, um in die Bresche zu springen. Der hochveranlagte Spielmacher Moritz Leitner ist so ein Talent aus dem eigenen Nachwuchs. Er hat sich mit seinen überzeugenden Auftritten in der 2. Bundesliga bereits für höhere Aufgaben empfohlen und für die Saison 2011/2012 bei Borussia Dortmund unterschrieben. Rund 600.000 Euro streicht 1860 dafür ein.
Also bleibt Schäfer nur eine Möglichkeit: In Abstimmung mit Sportdirektor Miki Stevic und Trainer Rainer Maurer muss er diejenigen Spieler auf den Transfermarkt werfen, die entweder zu viel kosten oder ein dickes Bündel Geld in die leere Löwen-Kasse spülen. Ein Kahlschlag zur Winter-Transferperiode könnte eine Teillösung sein, denn der Großteil der Spieler steht nur noch bis Juni 2011 unter Vertrag und kann somit im Sommer ablösefrei gehen.
Das sind lukrative Kandidaten für einen Spielerausverkauf:
Mathieu Beda: Der Vertrag des Franzosen läuft im Sommer aus. Bis dahin ist der Innenverteidiger aber ohnehin suspendiert – weil er laut Stevic zu bequemlich sei, nicht an die Schmerzgrenze gehe. Um das Gehalt für den Abwehrspieler einzusparen und mit ein bisschen Glück sogar noch ein paar Euro Ablöse einzustreichen empfiehlt es sich, Beda zur Winterpause zu verkaufen.
Stefan Aigner: Bis zu seiner Verletzung nach dem 9. Spieltag gegen Arminia Bielefeld war der 23-Jährige Stammspieler. Mit grundsoliden Leistungen dürfte der Mittelfeldspieler ins Blickfeld der Konkurrenz gerückt sein. Von konkreten Angeboten ist bislang nichts bekannt. Unwahrscheinlich ist auf jeden Fall, dass Aigner, der noch bis 2012 bei den Löwen unter Vertrag steht, nach Bielefeld zurückkehrt. Denn der Arminia geht es finanziell ebenfalls sehr schlecht.
Sandro Kaiser: Der 21-Jährige ist in der Offensive flexibel einsetzbar und dribbelstark, muss aber noch viel Lernen. Potenzial ist auf jeden Fall ausreichend vorhanden, um sich auch bei einem Erstligisten auf den hinteren Tabellenplätzen in die Mannschaft zu spielen. Momentan spielt er allerdings nicht einmal beim Zweitligisten 1860. Deswegen ist Kaiser unzufrieden und denkt an einen Wechsel. „Sandro ist in der aktuellen Situation außen vor, und 1860 hat ja bereits mehrfach angekündigt, im Winter Spieler verkaufen zu wollen. Es ist somit die logische Konsequenz, dass wir beginnen, uns mit diesem Thema auseinanderzusetzen“, äußerte sein Berater Dirk Pietroschinsky in der tz.
Florin Lovin: Der Rumäne zählt zu den teuren Spielern im Löwen-Kader. Er ist nach Deutschland gekommen, um in der 1. Bundesliga zu spielen. Mit 1860 wird er das so schnell nicht schaffen und altersbedingt hat der 28-Jährige auch nicht mehr so lange Zeit, um ins Oberhaus zu wechseln. Lovin hat bereits geäußert, die Löwen bei einem guten Angebot verlassen zu wollen. Wenn auch sein Arbeitgeber finanziell davon profitiert, dürfte der defensive Mittelfeldspieler im Januar den Abflug machen.
Bürgerreporter:in:Michael S. aus Augsburg |
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