Rekordverdächtiges Endergebnis - Behörde mit Herz typisiert 1530 Menschen
„Sensationell“ so lautete der allgemeine Tenor nach der großen Typisierungsaktion des Landratsamtes Augsburg. Als Landrat Martin Sailer am Abend gemeinsam mit IKEA-Einrichtungshauschef Peter Süssenbach das finale Ergebnis von insgesamt 1530 Typisierten präsentierte, brach Jubel aus. Mit einer so großen Zahl an Freiwilligen hatte niemand gerechnet. „Vor allem den Menschen, die dringend auf einen Stammzellspender angewiesen sind, soll diese Zahl Mut machen, und ich hoffe, dass möglichst vielen Betroffenen geholfen werden kann“ betonte Landrat Martin Sailer noch einmal den Grundgedanken der Aktion.
Während der Vorbereitungsphase hatte man im Landratsamt bewusst auf die Werbung mit einem kranken Menschen verzichtet und darauf gebaut, dass sich die Menschen in der Region aus Gründen der Menschlichkeit an der Aktion beteiligen würden. Und dieses Konzept ging auf. Bereits am Nachmittag konnte die eintausendste Spenderin begrüßt werden und der Strom an Freiwilligen riss bis zum Abend nicht ab. Viele der Menschen, die sich von den Mitarbeitern des staatlichen Gesundheitsamtes und deren externen Helfern jeweils 5 Milliliter Blut abnehmen ließen, waren extra wegen der Aktion nach Gersthofen gekommen. Außerdem kamen viele Feuerwehren und einige Firmen des Landkreises in organisierten Gruppen zur Typisierung und auch viele IKEA-Kunden entschlossen sich, spontan mitzumachen.
Chef-Organisator Dr. med. Helmut Hübsch, Leiter des Staatlichen Gesundheitsamtes im Landratsamt Augs-burg zeigte sich am Abend erleichtert über den reibungslosen Ablauf der Aktion: „Wir haben in den vergangenen Wochen nahezu rund um die Uhr daran gearbeitet diese Aktion zu einem Erfolg zu machen und ich bin sehr froh, dass alle unsere Hoffnungen erfüllt und sogar übertroffen wurden.“
Die Menschen, die zur Typisierung gekommen waren, lobten die perfekte Organisation und freuten sich über kurze oder gar keine Wartezeiten. Kostenfreie Getränke und Süßigkeiten von IKEA verkürzten die Zeit, falls sich doch einmal Schlangen gebildet hatten. Auch Einrichtungshauschef Peter Süssenbach war mit der Veranstaltung rundum zufrieden: „Das Ergebnis von 1530 Typisierungen ist phantastisch und auch unsere Kunden waren begeistert von der Aktion.“
Das IKEA-Möbelhaus ist eine von vielen Unterstützerfirmen, die die Initiative des Landratsamtes erst möglich gemacht haben. Denn jede Typisierung kostet die Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbh (DKMS) 50 Euro. Durch großzügige Spenden der IKEA-Stiftung, der Andreas Schmid Logistik AG, der AVA Abfallverwertung Augsburg GmbH, der BKK Essanelle, der RBA Regionalbus Augsburg, der Bäckerei IHLE, der Kreissparkasse Augsburg, der Mercedes-Benz Niederlassung Augsburg und Topstar konnten im Vorfeld mehr als 50.000 Euro gesammelt werden. Damit sind bereits mehr als zwei Drittel der Typisierungen finanziert. Landrat Martin Sailer dankte den Spenderfirmen für Ihre großartige Unterstützung und versprach: „Für die restlichen Typisierungen werden wir uns jetzt noch einmal auf die Suche nach Spendern machen“.
Auch Alessandro Hämmerle von der DKMS war den ganzen Tag im Typisierungszentrum bei IKEA vor Ort und freute sich über das Resultat: „Die Aktion des Landratsamtes ist eine der größten, wenn nicht sogar die größte Veranstaltung einer Institution, die es zugunsten der DKMS je gegeben hat und 1530 Chancen mehr auf Überleben für Patienten ist ein sensationelles Ergebnis.“
Und so blickten am Ende eines langen Tages alle Beteiligten zufrieden nach oben, wo 1530 Luftballons in den Himmel stiegen – einer für jeden Spender.