Elena Lilik holt sich die Bronzemedaille im K 1
Kanuslalom Weltcup in Tacen
Kurzer Zwischenstopp in Deutschland vor European Games in Krakau
Unmittelbar nach dem Weltcup in Tacen in dieser Woche reisen die Deutschen noch heute am Sonntag nach Deutschland. Dort haben sie nur eine kurze Verschnaufpause, dann geht es per Flug schon wieder nach Krakau in Polen, wo die European Games vom 28. Juni bis 2. Juli stattfinden. "Am 22. Juni haben wir in Krakau schon wieder unsere erste Trainingseinheit", sagte Cheftrainer Klaus Pohlen. Die European Games sind der erste Höhepunt dieser Saison, denn die Ergebnisse können bei der Olympia-Quotenplatz-Vergabe entscheidend sein, falls die Deutschen sich nicht alle Plätze bei den Weltmeisterschaften in London Ende September sichern sollten. In diesem Fall würden dann die European Games herangezogen werden.
Weltcup-Bronze für Lilik im Kajak-Einer Damen - herzlichen Glückwunsch für die Kanu Schwaben Doppelstarterin!
Als Elena Lilik /Kanu Schwaben Augsburg beim Weltcup in Tacen am Samstag im Kajak-Einer über die Ziellinie fährt, wusste sie noch nicht, was ihre Zeit wert ist. Zwar war sie zunächst erste, mit 1,4 Sekunden auf die Polin Klaudia Zwolinska, aber letztere hatte auch vier Strafsekunden auf ihrem Konto. Noch fünf Paddlerinnen warteten am Start. Am Ende reichte es für Platz drei. Den Sieg holte die Australierin Jessica Fox vor der Ukrainerin Viktoria Us.
Lilik stand damit zum zweiten Mal bei diesem Weltcup auf dem Podest. Am gestrigen Freitag paddelte die 24-Jährige Augsburger Kanu-Schwäbin zu Gold im Candier-Einer. „Der Lauf war eigentlich ganz gut, ich hatte ein bisschen mit dem Wasser zu kämpfen, da liegt definitiv die Zeit auch noch auf Jessica“, sagte sie. Denn Fox nahm ihr 2,7 Sekunden ab. „Aber dass ich meinen Lauf zusammenhalten konnte, darauf bin ich sehr stolz“, sagte sie.
Denn mit dem Wasser hatten an dem heutigen Tag viele, auch Top-Athleten zu kämpfen, so auch Olympiasiegerin Ricarda Funk vom KSV Bad Kreuznach, die deshalb im Halbfinale ausgeschieden ist. Die 31-Jährige war mit einer kleinen Erkältung etwas angeschlagen in das Rennen gegangen. Dennoch, so sagte sie selbstkritisch, „darauf kann ich es heute aber nicht schieben.“ Das wilde Wasser in Tacen ist ohnehin sehr schwierig, hinzu kommt, erklärte sie, „dass die Tore genau an den kritischen Stellen hängen, wo verschiedene Strömungen aufeinander treffen.“ Genau das wurde der erfahrenen Athletin zum Verhängnis. An einer komplizierten Torkombination, wo die Hauptströmung auf Kehrwasser trifft, bekam sie Wasser auf ihr Heck. Um das zu kompensieren, muss sie mit ihrem Paddel gegensteuern, „doch ich hatte überhaupt kein Druck auf meinem Paddel“, erklärte sie. Somit konnte sie nicht das Kippen des Bootes verhindern. Dabei verpasste sie einige Tore, paddelte wieder hoch, was aber am Ende zu viel Zeit kostet. Hinzu kamen acht Strafsekunden. Am Ende landete Funk auf dem 26. Platz.
Bester deutscher Kajakfahrer war erneut Hannes Aigner vom Augsburger KV mit Platz vier. Es war sein dritter Finallauf im dritten Weltcup der Saison, wobei er in Augsburg beim Heim-Weltcup auf Rang drei paddelte. Diesmal, in Tacen, verpasste ganz knapp das schon gefeierte Bronze in der Leadersbox. Denn die 50 Strafsekunden wegen eines nicht korrekt befahrenen Tores vom Tschechen Vit Prindis wurden revidiert, sodass sich dieser auf Platz zwei vorschub und damit Aigner vom Podest schubste. Den Sieg holte sich Jiri Prskavec aus Tschechien. Bronze ging an den Österreicher Felix Oschmautz. „Trotzdem bin ich sehr zufrieden mit dem vierten Platz“, sagte der 24-jährige Augsburger. „Für die wenigen Trainingseinheiten, die ich hier hatte, ist es ganz gut gelaufen.“
Die beiden anderen deutschen Halbfinalisten verpassten wie Funk deutlich den Finaleinzug. Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) und Stefan Hengst (KR Hamm) waren als Halbfinal-24. und -33. ausgeschieden. Beide ließen im Verlauf des Rennens immer mehr Zeit liegen. Hinzu kamen zwei Torstabberührungen und damit vier Strafsekunden bei Hegge, Hengst sammelte acht Strafsekunden.
Die nachnominierte Annkatrin Plochmann (SGV Nürnberg-Fürth) war bereits in der Qualifikation am Freitag ausgeschieden.
Stefan Hengst holt Weltcup-Bronze im Kajak-Cross in Tacen
In den Kajak-Cross-Entscheidungen beim Weltcup in Ljubljana-Tacen am Sonntag hat Stefan Hengst vom KR Hamm Bronze geholt. Der 29-Jährige hatte von Beginn an einen guten Lauf, bereits in der Qualifikation, dem Einzelzeitfahren, zeigte er als Zweitschnellster, dass ihm der Kurs im wilden Wasser der Save lag. Achtel- und Viertelfinale meisterte er ganz souverän, konnte sich gegen Ende der Strecke austrudeln lassen. Im Halbfinale war es dann ein harter Kampf um Platz zwei, um sich den Finaleinzug zu sichern. Im Endlauf paddelte er zu Bronze. „Endlich einmal wieder auf dem Podium im Kajak-Cross“, sagte der Hammer. Warum es im Finale nicht noch weiter nach vorn ging, erklärte er so: „Ich habe einen schlechten Start erwischt. Ab da war es nur noch Kampf.“ So kollidierte er mit einem Kontrahenten bei der Rolle, „dabei hatte sich mein Paddel verfangen. Ich bin eigentlich nur happy, dass es mit dem dritten Platz ausgegangen ist.“
Die anderen Deutschen, Hannes Aigner (Augsburger KV), Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) und Annkatrin Plochmann (SGV Nürnberg-Fürth) waren alle in den Heats, den Achtelfinals, ausgeschieden. Es war eine schwierige Cross-Strecke, besonders der Startplatz auf der Rampe konnte bei ebenbürtigen Gegnern entscheidend sein. Wenn man einen ungünstigen erwischte, hatte man kaum noch Chancen.
Für Noah Hegge war bereits die Qualifikation für die Kopf-an-Kopfrennen Endstation. Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) hatte aufgrund einer kleinen Erkältung auf den Start verzichtet. Text und Fotos Uta Büttner / DKV
Bürgerreporter:in:Marianne Stenglein aus Augsburg |
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