ICF Kanuslalom Weltcup Paris 2023
Elena Lilik Gesamtweltcup-Zweite

Elena Lilik Kanu Schwaben Augsdurg beim Weltcup in Paris | Foto: Uta Büttner
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Welche eine Leistung! Trotz Gehirnerschütterung holt sich Elena Lilik den zweiten Platz im Gesamtweltcup.

Franz Anton holt Weltcup-Silber – Elena Lilik Gesamtweltcup-Zweite - Sideris Tasiadis hatte Pech und handelte sich 50 Strafsekunden auf der Olympiastrecke Paris 2024 ein!

Beim Weltcup-Finale in Paris hat Franz Anton (Leipziger KC) im Canadier-Einer am Freitag Silber geholt. Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) ist im Kajak-Einer als Vierte knapp am Podest vorbeigeschrammt. Allerdings konnte sie sie dennoch jubeln: Damit ist sie Zweite in der Gesamtweltcup-Wertung dieser Disziplin.

Für Franz Anton war die Saison nicht so verlaufen, wie er es sich gewünscht hatte. Nun, so sagte er, „ich bin absolut glücklich, dass die Saison doch noch gut zu Ende gegangen ist, sodass ich mit einem Lachen hier wegfahren kann und mit einem Lachen in die nächste Saison starten kann. Es war auf jeden Fall eine harte Saison“, sagte der 33-Jährige.

Elena Lilik hatte sich bei den Weltmeisterschaften vor zwei Wochen in Lee Valley London bei Kajak-Cross eine Gehirnerschütterung zugezogen, nachdem eine Gegnerin sie mit ihrem Boot am Kopf traf. „Nach der letzten Woche, wo ich abartig mit der Gehirnerschütterung zu kämpfen hatte, eigentlich nur unter Schmerzen im Bett lag und gehofft habe, dass ich hier anreisen kann, bin ich super zufrieden, wie ich mich von Lauf zu Lauf in den Wettkampf reingekämpft habe.“ So war ihre Freude groß, dass sie doch noch auf das Podest treten durfte.

Der zweite C1-Finalist Timo Trummer (KV Zeitz) hat sich hier in Paris gut präsentiert. Ihm kam zugute, dass in dem olympischen Format zwölf Starter im Finale antreten dürfen. Als Halbfinal-Elfter hätte er bei einem normalen Weltcup den Endlauf knapp verpasst. Im Finallauf landete mit 54 Strafsekunden auf dem letzten Platz. Bereits im oberen Streckenabschnitt berührte er einen Torstab, „aber davon habe ich mich nicht beeindrucken lassen“, sagte der 27-Jährige. Dann konnte er wegen eines Fahrfehlers ein Tor nicht korrekt befahren, weshalb er 50 Strafsekunden kassierte. „Ich bin dennoch zufrieden, weil es mein erstes Weltcup-Finale war.“ Positiv in die Zukunft blickend sagte er lachend, „das nächste Mal dann ohne Fuffi.“

Canadierspezialist Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) war bereits im Halbfinale ausgeschieden. Er wählte an Tor sieben die direkte Fahrweise, weil er wusste, dass dies machbar ist. „Eigentlich stand ich auch perfekt darin. Aber die Walze Richtung Tor acht hat mich nicht so richtig mitgenommen wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Andere Fahrer hatte es an dieser Stelle ein wenig besser mitgenommen, „zehn Zentimeter reicht ja schon“, erklärte der Augsburger. Die Folge war, dass es im nächsten Tor richtig eng, zu eng wurde. „Ich musste mich richtig hineinducken.“ Am Ende war der Kopf nicht komplett im Tor, verbunden mit 50 Strafsekunden.

Die zweite deutsche Starterin im Kajak-Einer, Paulina Pirro (KSV Bad Kreuznach) ist bereits am gestrigen Donnerstag in den Vorläufen ausgeschieden. Für die erst 17-jährige Schülerin hieß es, Erfahrung zu sammeln. Dass es am Ende derart daneben ging für die talentierte Paddlerin, ärgerte sie sehr. Bereits im ersten Lauf verpasste sie ein Tor, was mit 50 Strafsekunden verbunden war. Im zweiten Lauf wurden ihr die beiden letzten Tore zum Verhängnis, an beiden bekam sie die höchste Strafwertung. Mit den Top-Athletinnen der Welt sich messen zu können, brachte die junge Sportlerin zunächst nicht aus der Ruhe. Sie sei am Start nicht nervöser als bei einer Nachwuchs-EM oder -WM gewesen. Von außen, so sagte sie, habe die Strecke befahrbar ausgesehen, „und eigentlich habe ich mich auf dem Wasser auch gut gefühlt. Aber meine Leistung war einfach nicht vorhanden.“ Auf der Olympia-Strecke von 2024 zu fahren, fühlte sich prinzipiell gut an, sagte sie, „aber wenn man mit mehr Hoffnung an den Start geht und das schlechteste Ergebnis herauskommt, was mir je passiert ist – ich kann mich nicht erinnern, wann ich jemals einen Fünfziger in einem Rennen gefahren bin –, ist das vielleicht gut, aber auch wieder schlecht.“ Sehr selbstreflektiert nach vorn schauend resümierte die 17-Jährige, jeder habe einmal Tiefen, „und jetzt habe ich eine Tiefe gezeigt bekommen. Ich glaube, jetzt heißt es, langsam den Kopf wieder nach oben zu richten und sich für nächste Saison vorzubereiten.“

Bürgerreporter:in:

Marianne Stenglein aus Augsburg

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