"Boot und Spiele" in Augsburg
B&S goes Lechflimmern in Augsburg
Boot & Spiele goes Lechflimmern!
Am 29. Juni feiert die Langversion der Filmdoku über den Augsburger Eiskanal Openair-Premiere im Plärrerbad. Von der Olympiade 1972 bis zur Kanuslalom-WM 2022 spannt Filmemacher Michael Neumann seinen filmischen Bogen über das erste Wildwasser-Stadion der Welt – in der Szene auch als »Streif des Kanusports« bekannt.
Die paddlerische Zeitreise beginnt sogar schon 1957 mit der ersten Kanuslalom-WM auf dem alten Stadtkanal und zeichnet den zähen Kampf nach, der nötig war, damit Augsburg – und nicht München – den Zuschlag als Austragungsort für die olympischen Kanuslalom-Wettbewerbe bekam. Was folgte, war der Bau des weltweit ersten künstlichen Wildwasserstadions in Rekordzeit und in einer Güte, der die Weltelite im Kanuslalom noch heute Respekt zollt. Als Karl-Heinz Englet dann am 28. August 1972 das olympische Feuer am Lech entzündete, bestaunten 30.000 Zuschauer packende Wettkämpfe, bei denen jedoch nicht wie erwartet die westdeutschen Kanuten die Nase vorne hatten. Stattdessen gingen alle Goldmedaillen an die DDR, welche den Augsburger Eiskanal vor den Spielen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion in Zwickau nachgebaut hatten. Während dieser nach der Olympiade zusehens versandete, entwickelte sich Augsburg mit seinem perfekten Trainingsmöglichkeiten in den folgenden Jahrzehnten zur Kaderschmiede schlechthin. Die Augsburger und Wahl-Augsburger Elisabeth Micheler-Jones, Oliver Fix, Thomas Schmidt, Alex Grimm und Ricarda Funk holten allesamt Gold bei Olympischen Spielen.
Nach den Weltmeisterschaften 1985 und 2003 lag es somit auf der Hand, dass sich die Fuggerstädter für die prestigeträchtige Ausrichtung der Kanu-Slalom-WM 2022 bewarben und angesichts des geschichtsträchtigen Datums auch den Zuschlag bekamen – 50 Jahre nach Olympia. Zuvor stand jedoch eine aufwändige Generalsanierung für über 20 Millionen an, damit die Infrastruktur rund um die Strecke den gestiegenen Anforderungen Rechnung tragen konnte. Der Kanal selbst mit seiner charakteristischen Strömung blieb jedoch unangetastet, da er seit 2017 unter Sportdenkmalschutz steht.
Es war also alles angerichtet, als sich Ende Juli 2022 300 Kanutinnen und Kanuten aus 51 Nationen zum neuerlichen Kräftemessen am Eiskanal einfanden. Würden die Local Heroes diesmal am Ziel die Nase vorne haben? Zum Finale der 73 Minuten langen Doku begleitet Neumann die Augsburger Athleten Noah Hegge, Sideris Tasiadis und Ricarda Funk auf der »Streif des Kanusports« bis ins Ziel.
Als kleinen Appetizer, und um dem Zuschauer die Vielfalt des Kanusports zu zeichnen, gibt es bei gutem Wetter vorab eine kleine Doku über die Befahrung des Zambesis in Afrika mit einem Team von Kanu Schwaben Augsburg.
Und wer weiß, vielleicht begeistert der Eiskanal-Film die Zuschauer ja derart, dass sie sich das Ganze gleich mal live anschauen, denn am Wochenende nach der Lechflimmern-Vorführung gastiert der ECA-Cup auf dem Eiskanal, zu der hunderte Nachwuchskanuten aus ganz Europa erwartet werden.
Weitere Infos und Ticketreservierung unter www.lechflimmern.de
Bürgerreporter:in:Marianne Stenglein aus Augsburg |
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