Weltcup im Kanuslalom
Augsburgerin Elena Lilik leider nicht im Finale
Herzog holt Silber im Canadier beim Weltcup im Kanuslalom in Spanien
C1-Weltmeisterin hat sich nach den Schwierigkeiten zum Beginn der Saison ganz stark zurückgemeldet. Und das pünktlich vor dem Saison-Höhepunkt – den Weltmeisterschaften in London, Lee Valley.
Als Andrea Herzog vom Leipziger KC mit ihrem Canadierboot über die Ziellinie beim Weltcup im spanischen La Seu d’Urgell am Freitagnachmittag paddelt, streckt sie ihre Faust gegen den Himmel. Als Vorletzte in den Finallauf gestartet, weiß sie, dass mit ihrem aktuell ersten Platz auf jeden Fall eine Medaille sicher hat. Lediglich die Australierin Jessica Fox konnte ihr Gold noch streitig machen – und das tat sie auch. Mit acht Hundertstelsekunden setzte sich die Ausnahmeathletin vor die Deutsche – trotz zweier Torstabberührungen und damit vier Strafsekunden. Damit setzte sie erneut ein Zeichen in Richtung ihrer Konkurrenz, wie stark sie ist. Bronze ging an die Britin Kimberley Woods.
Die 23-jährige Leipzigerin sei sehr zufrieden, nicht nur mit ihrem Finallauf, sondern auch mit dem gesamten Wettkampf, sagte sie. „Ich habe drei Nullläufe gezeigt, das passiert bei mir eher selten. Deshalb bin ich umso zufriedener.“ Besonders erfreut zeigte sich die Weltmeisterin darüber, „dass ich die Dinge im Finallauf gut umgesetzt habe, die ich mit Felix besprochen hatte.“ Warum Jess vier Sekunden schneller als sie war, lag an einigen Ecken und Kanten, die sich in ihrem Lauf noch befanden, erklärte sie. „Es zeigt in die Richtige Richtung. Der Anfang der Saison war nicht ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte.“ Umso glücklicher sei sie, dass es jetzt dies Wendung für sie gab.
In der Wettkampfpause im Sommer habe sie ihr Bootsmodell gewechselt. „Das ist jetzt ein bisschen drehfreudiger als das vorige.“ Zudem sei es damit auch leichter, Tore zu unterschneiden, „ich glaube, dass das in Anbetracht der Strecken wie sie inzwischen auch gefahren und gehangen werden auf jeden Fall ein Vorteil sein kann.“ Das sei auch der Schritt, den fast die gesamte Konkurrenz gegangen sei, erklärte die Weltmeisterin. „So besteht jetzt relative Chancengleichheit. Ansonsten hatte ich versucht, den Sommer ein bisschen zu genießen, ein bisschen weniger Wettkämpfe zu fahren als manch andere vielleicht.“ Jetzt sei sie aber froh, dass wieder Wettkämpfe sind. Dennoch freue sie sich jetzt noch einmal auf ein paar Tage zuhause, bevor es nach London zu den Weltmeisterschaften geht. Dort geht es neben den Olympia-Quotenplätzen vor allem auch darum, bereits Bonuspunkte im nationalen Kampf um das Olympiaticket zu holen. Doch, so sagt Herzog, „da mache ich mir jetzt erst einmal gar keinen Druck.
Herzog hatte als Einzige aus dem deutschen Team den Finaleinzug geschafft. Ohne deutsche Beteiligung siegte bei den Herren Raffaello Ivaldi aus Italien vor dem Slowenen Luka Bozic und Marko Migrorodsky aus der Slowakei.
Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) war als Halbfinal-15te. ausgeschieden. Sie kam zwar ohne Torstabberührung durch den Parcours, aber fand keine ideale Line in dem wilden Wasser. Richtig gut ins Rennen startete Timo Trummer (KV Zeitz). Aber ab der Hälfte verlor der 27-Jährige immer mehr Zeit. Und am Ende kassierte der Zeitzer an den Toren 18 und 22 jeweils zwei Strafsekunden. Damit verpasste er als 21. deutlich den Endlauf der besten zehn. Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) landete aufgrund eines nicht korrekt befahrenen Tores und damit verbundenen 50 Strafsekunden auf dem 30. und damit letzten Halbfinalplatz. Vereinskollegin Nele Bayn war bereits an der Qualifikation am Vortag gescheitert.
Am morgigen Samstag werden die Finalentscheidungen im Kajak-Einer ausgetragen. Start ist 8.30 Uhr. QuelleDKV/ Uta Büttner