Von Essstörungen und gesundem Lebensstil - „Is(s) was?!“ Ausstellung im Landratsamt
Oftmals sind es Kleinigkeiten: „Diesen Pulli kannst Du nicht tragen, damit siehst Du zu dick aus“. Eine unbedachte Äußerung, harmlos für den einen, erschütternd für den anderen. Lebensverändernd vielleicht sogar, plötzlich im Kopf nur noch das eine Ziel: schlank werden. Während die einen nach einiger Zeit aufhören, abzunehmen, wächst in den anderen der Wunsch danach, immer noch dünner zu werden. Gefangen in einem Teufelskreis, der Magersucht. Eine Ausstellung im Landratsamt mit dem Titel: „Is(s) was?!“ befasst sich bis zum Freitag, 18. Dezember, mit dem Thema Essstörungen und einem gesunden Lebensstil. Vor allem für Schulklassen ist die Ausstellung gut geeignet. Denn besonders junge Menschen, überwiegend Mädchen, zwischen 12 und 25 Jahren, sind von Essstörungen betroffen. „Es ist wichtig, in der Schule darüber zu reden, damit das Thema kein Tabu mehr ist“, macht Dr. Kaja Hoerter, Betriebsärztin im Landratsamt Augsburg, Mut, über das Thema zu sprechen.
Magersucht, Bulimie oder Esssucht sind die drei häufigsten Formen der Essstörung. Die verschiedenen Formen von Essstörungen, ihre Häufigkeiten, Komplikationen und Behandlungsmöglichkeiten, Folgen und Ursachen werden in der Ausstellung vorgestellt, die am Münchner Therapie-Centrum für Essstörungen erarbeitet wurde. Dabei werden auch Bilder, die Patientinnen des Therapie-Centrums während ihrer Behandlung gestaltet haben, gezeigt. Bilder, die einen Eindruck vermitteln, was es bedeutet, an einer Ess-Störung zu leiden. Bilder, die erschrecken und zum Nachdenken anregen.
Doch die Ausstellung geht auch darauf ein, wie man sich bewusst ernähren und entspannen kann oder welche Rolle Bewegung im Alltag spielt. Stellvertretender Landrat Max Strehle, MdL, machte in seiner Eröffnungsrede darauf aufmerksam, was das Landratsamt speziell für seine Mitarbeiter tut, um deren Gesundheit zu fördern. „Es wurde ein Gesundheitszirkel gegründet, der, vertreten durch die verschiedenen Arbeitskreismitglieder, die betriebliche Gesundheitsförderung im Amt gestalten wird. Es ist zudem an eine Weiterbildung einiger Arbeitskreisteilnehmer zu Gesundheitslotsen oder neuhochdeutsch zu „Coaching Personen“ gedacht.“ Weiter machte Strehle darauf aufmerksam, dass die Deutschen unter den Europäern die Übergewichtigsten seien, was die Zunahme an Typ 2 Diabetes-Erkrankungen, an Herzkreislauferkrankungen und an Erkrankungen des Bewegungsapparates zur Folge habe. Die Ausstellung gibt Anlass, seinen eigenen Lebensstil zu überdenken. Mit den heute zur Verfügung stehenden Präventionsstrategien können auch bei Erwachsenen Verhaltensänderungen erreicht werden und zur Verbesserung der Lebensqualität führen.
Bürgerreporter:in:Landratsamt Augsburg aus Augsburg |
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