Erste Hilfe Serie des BRK Augsburg-Land

Schlaganfall

Schon seit Jahren gehört der Freitag Abend zum festen Kalender von Frau S. Hier trifft Sie sich mit ihren Freundinnen, allesamt in den Siebzigern, allwöchentlich zum Kartenspiel und Plausch. Gemeinschaftliches Essen und ein Glas Sekt dürfen dabei auch nicht fehlen. Anfänglich beginnt dieser Freitag wie jeder andere auch, doch plötzlich wirkt Frau S. unaufmerksam und hat Mühe die Karten in der Hand zu behalten. Ihre Sprache ist schlecht verständlich, die Worte eher undeutlich. Ihren Freundinnen fällt zudem ein nach unten hängender Mundwinkel auf. Klassische Symptome eines Schlaganfalles!

Bei einem lebensbedrohlichen Schlaganfall werden die Blutversorgung und somit die Sauerstoffversorgung zu einem Teil des Gehirns unterbrochen. Es kommt zu entsprechenden, plötzlichen und oftmals einseitigen Funktionsausfällen. Um das Erkennen zu erleichtern und um schnell zu handeln, bedient sich Notfallsanitäter Markus Beck gerne dem sogenannten BE FAST (auf Deutsch: sei schnell)-Schema:

• Balance: fällt der Betroffene zu einer Seite, klagt er über Schwindel?
• Eyes: Sind die Pupillen gleich groß, klagt der Betroffene über eine Sehstörung?
• Face: Ist das Gesicht symetrisch oder hängt ein Augenlid, ein Mundwinkel?
• Arms: Ist eine Hand schwächer? Fällt es schwer einen Arm zu heben?
• Speech: Ist die Sprache verwaschen? Redet der Betroffene Kauderwelsch?
• Time: Wann traten die Symptome erstmalig auf?

„Bei einem Schlaganfall muss umgehend und schnell gehandelt werden, jede Minute zählt“ so Beck weiter. „Gelegentlich sind Übelkeit, Kopfschmerzen, Gedächntisstörungen, Wesensveränderungen oder Gefühlsstörungen an den Extremitäten möglich und können auf einen sog. „stummen“ Schlaganfall hindeuten. Wichtig ist, bewahren Sie Ruhe! Wählen Sie zügig den Notruf. Vermeiden Sie Aufregung! Seien Sie einfach für den Betroffenen da!

Nach dem Herzinfarkt ist der Schlaganfall die zweithäufigste Todesursache weltweit. Rund 270.000 Menschen erleiden in Deutschland jährlich einen Schlaganfall. Das Risiko lässt sich durch einen gesunden Lebensstil, wie bspw. gesunde Ernährung, Nikotinverzicht, Bewegung und sparsamen Umgang mit Alkohol, senken.

Übrigens, folgende Nahrungsmittel können vor Schlaganfällen schützen:

• Hülsenfrüchte und Nüsse
• pflanzliche Öle bspw. Olivenöl oder Rapsöl
• Fisch, Obst und Gemüse
• Vollkornprodukte

Vermeiden Sie des Weiteren zu viel Zucker, Fett und Salz und trinken Sie ausreichend. Zwei Liter täglich sollten es schon sein. Am besten Wasser, zuckerfreie Getränke und Tee. Wenn es sein muss, ist natürlich auch alkoholfreies Bier erlaubt. Das soll dem ein oder anderen ja sogar schmecken.