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Keine Situation ist ausweglos – Bezirk Schwaben zum Welttag der Suizidprävention

Etwa 10 000 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Deutschland das Leben. 41 waren es 2010 in Augsburg. Sie sind oft sensibel und intelligent, sehen aber in einer momentanen Gefühlsregung keinen anderen Weg mehr, wie die Ansprechpartnerin bei der Augsburger Selbsthilfegruppe AGUS (Angehörige um Suizid), Ursula Mai, sagt. Was für andere bedeutungslos sein mag, lässt für sie in diesem Augenblick eine Welt zusammenbrechen. Deshalb ist Mai aber auch überzeugt: Ein Suizid kann verhindert werden; die depressive Stimmung lässt sich in eine andere Richtung lenken.

Der Suizid geschieht nach den Worten von Mai nicht im Moment der Niedergeschlagenheit. Vielmehr fühlen sich die Betroffenen besser, wenn sie wissen, wie sie sich umbringen können. Erst dann passiert es. Warnsignale sind laut Mai, wenn jemand sich zunehmend zurückzieht, Beziehungen abbricht oder Hobbys nicht mehr nachgeht. Es gibt aber keine typischen Anzeichen und keinen regelhaften Ablauf.

Helfer sollten ein Gespräch anbieten, aber nicht nach Problemen bohren, empfiehlt Mai. Man kann die Telefonseelsorge einschalten, deren Mitarbeiter geschult sind und Anonymität garantieren. In einem akuten Fall kann man auch den Hausarzt, die Polizei oder das Bezirkskrankenhaus alarmieren. Man sollte einen Suizidgefährdeten nicht selbst zu therapieren versuchen, sondern den professionellen Diensten die Verantwortung überlassen.

Laut Mai ist ein Suizid niemals gänzlich frei gewählt – den Begriff „Freitod“ mag sie deshalb nicht. Ebenso wendet sie sich aber dagegen, dass ein Suizidtoter vom gesellschaftlichen Umfeld als Opfer und die hinterbliebenen Verwandten oder Freunde damit als Täter angesehen werden. Dabei sei es für sie enorm schwer, das Ereignis zu verarbeiten. „Mein Angehöriger bleibt tot. Ich kann zwar auch lachen, aber das Leben geht nicht so weiter wie vorher.“

Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert hat die Arbeit von AGUS anlässlich des jährlichen Welttags der Suizidprävention gewürdigt. Die Selbsthilfegruppe mache Menschen in krisenhaften Lebenssituationen den Weg zu Seelsorge, Beratungsstellen, Fachärzten oder in eine psychiatrische Klinik leichter. Außerdem biete sie Hinterbliebenen ein Forum, in dem ihnen Mitgefühl, Verständnis und Kraft gegeben werde. Ein Grußwort sprach auch Augsburgs Bürgermeister Hermann Weber. Regionaldekan Hubert Ratzinger und der evangelische Pfarrer Frank Witzel feierten in St. Peter am Perlach einen ökumenischen Gottesdienst.

Informationen im Internet: www.agus-selbsthilfe.de; www.bezirk-schwaben.de

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1 Kommentar

Wie dunkel muß es in einer Seele aussehen, die nur noch diesen einen Ausweg findet.

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