Fragen von ALLEN an Landrat Martin Sailer, Teil 14: Wann kommen die Corona-Impfungen für Kinder?
Landrat Martin Sailer beantwortet Nachfragen im Video
In regelmäßigen Videobeiträgen beantwortet Landrat Martin Sailer häufige Fragen, die das Landratsamt vonseiten der Bevölkerung erreichen. In der vierzehnten Folge der Reihe, die ab sofort unter www.landkreis-fuer-alle.de/fuer-alle/fragen-von-allen-an-landrat-martin-sailer und in den sozialen Medien abrufbar ist, geht Sailer unter anderem auf die Frage ein, wie der aktuelle Stand zum Thema Kinderimpfungen im Landkreis aussieht. Fragen für zukünftige Ausgaben können unter info.corona@LRA-a.bayern.de eingereicht werden.
Herr Landrat, immer wieder erhalten wir Zuschriften, wann denn neben den Schulen auch an den Kitas Corona-Pooltestungen eingeführt werden. Gibt es hierzu etwas Neues im Landkreis?
Landrat Martin Sailer: „Leider noch nicht. Ich halte die PCR-Pooltests aber auch in unseren Kindertageseinrichtungen für richtig, für sinnvoll und für notwendig. Allerdings gibt es zwei Hürden: Zum einen haben bisher unsere Einrichtungen in großer Anzahl es abgelehnt, diese Tests durchzuführen und zum zweiten haben viele Eltern Vorbehalte gegenüber den Tests. Solange sich etliche Eltern weigern, ihre Kinder auf diesem Wege regelmäßig testen zu lassen, haben die PCR-Pooltests keinen Sinn. Sie sind erst dann aussagekräftig, wenn gesamte Gruppen sich an diesen Tests beteiligen. Es wäre aus meiner Sicht notwendig, dass die Bayerische Staatsregierung eine entsprechende Verordnung wie im Falle der Schulen erlässt, dass PCR-Pooltests auch an unseren Kitas verpflichtend eingeführt werden. Bis dahin wird auch die Testpflicht ab 10. Januar aus meiner Sicht nichts bringen, denn diejenigen Eltern, die ihre Kinder bisher haben nicht testen lassen, werden das meines Erachtens auch dann mit der Testpflicht nicht tun. Mit einer Testpflicht in den Kitas würde man erreichen, dass unter Aufsicht getestet würde. Solange die zuverlässige Abnahme regelmäßiger Tests nicht gewährleistet ist, hat auch die angekündigte Testpflicht keinen Wert.“
Überregional hört und liest man viel von der neuen Omikron-Variante, die sich nach und nach ausbreitet. Wie sieht es denn bei uns im Landkreis Augsburg aus?
Sailer: „Jeder positive Befund wird inzwischen im Labor auf besorgniserregende Varianten des Coronavirus untersucht. Die Rückmeldungen dazu gehen bei den Gesundheitsämtern ein. So ist dies auch im folgenden Fall abgelaufen: Diese Woche wurde uns der erste Omikron-Fall im Landkreis Augsburg gemeldet. Er geht den Ermittlungsergebnissen nach auf eine Auslandsreise von zwei im Landkreis lebenden Personen zurück.“
Berichten zufolge soll die Omikron-Variante besonders bei Kindern grassieren. Wie ist denn der Stand beim Thema Kinderimpfungen im Landkreis?
Sailer: „Wir wurden durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit am 1. Dezember aufgefordert, alle Vorbereitungen für Kinderimpfungen zu treffen. In enger Abstimmung mit dem Ministerium haben wir jetzt nach einer ersten Abschätzung 15 bis 20 Prozent der zu Impfenden als Grundlage festgelegt. In der Folge haben wir 5.000 Impfdosen für Kinder bestellen können. 5.000 Impfdosen – das klingt zunächst nach relativ viel, wenn man die Größe der Zielgruppe von insgesamt etwa 18.000 jungen Menschen bedenkt. Die Zahl relativiert sich aber dadurch, dass wir vorerst nur 2.500 Kinder impfen können, weil wir die andere Hälfte der Lieferung für die Zweitimpfungen zurückhalten müssen. Eine zweite Hürde ist die Registrierung: Das bayernweite System BayIMCO unterscheidet bislang nicht zwischen Kindern und Erwachsenen. Das heißt, wir im Landratsamt müssen kurzfristig einen Weg finden, wie wir zuverlässig Impftermine für unsere Kleinsten organisieren und planen können. Erschwerend kommt hinzu, dass die zweite Lieferung von Biontech für Kinder erst für Mitte Januar in Aussicht gestellt ist. Wir werden die ersten Kinder also zügig impfen können, aber dann wird eine Lücke entstehen, ehe wir weitere Impftermine für unsere Kinder vereinbaren können.“
Eine andere häufig gestellte Frage betrifft das Impfen generell: Die wenigsten Bürgerinnen und Bürger berichten von Impf-Nebenwirkungen, aber gerade in den sozialen Medien kommt das Thema häufig auf. Wo kann man sich denn über Nebenwirkungen informieren und wo kann man sich im Falle einer Nebenwirkung, die aufgetreten ist, melden?
Sailer: „Das ist ein Phänomen, das durch das Netz grassiert und dem wir an vielen Stellen zu begegnen versuchen. Ich persönlich habe schon mehrfach über meine eigenen Erfahrungen gesprochen. Ich bin inzwischen drei Mal mit Moderna geimpft, ohne jegliche Nebenwirkungen. Nochmal ganz deutlich: Das ist mein persönlicher Fall, andere Leute können andere Erfahrungen gemacht haben. Ich kann nur raten, sich objektiv zu informieren. Wir als Landkreis stellen viele Informationen auf unserer Website bereit. Und dann gibt es natürlich noch das Paul-Ehrlich-Institut, das eine ganze Reihe von Informationen zur Verfügung stellt, das auf die wichtigsten Fragen sehr zuverlässig wissenschaftlich fundierte Antworten anbietet. Wenn wir uns mit offenen Augen einmal umsehen, dann stellen wir auch im Landkreis Augsburg fest, dass bei den inzwischen weit über 250.000 Impfungen, die bei uns inzwischen vorgenommen wurden, nur in extremen Einzelfällen Nebenwirkungen gemeldet wurden. Dieser Fakt ist ein weiteres Argument für die Impfung und sollte von allen bedacht werden, die noch ungeimpft sind. Wer nach der Impfung eine Nebenwirkung verspürt, kann sich online direkt an das Paul-Ehrlich-Institut wenden, sodass der Bericht in die offiziellen Auswertungen mit eingeht.“
Bürgerreporter:in:Landratsamt Augsburg aus Augsburg |
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