Fast 1.000 Euro für Lisa
Schülerinnen und Schüler der Maria-Ward-Realschule sammeln für krebskranke Mitschülerin
Sie haben ein Herz für „ihre Lisa“. Um die an Blutkrebs erkrankte Realschülerin zu unterstützen, zögerten ihre zukünftigen Mitschüler und Mitschülerinnen nicht lange. In kürzester Zeit sammelten sie fast 1.000 Euro für die 11-jährige Lisa aus Leitershofen: ein Kind, das zwar in die Maria-Ward-Realschule aufgenommen wurde, aber aufgrund ihrer Krankheit noch nicht am Schulleben teilhaben konnte. In Gedanken sind alle bei ihr. „Wir sind einfach mal mit dem großen Geldbeutel durch die Klassenzimmer gegangen und fragten, ob jemand spenden möchte. Nun kam eine Summe zusammen, auf die wir alle stolz sein können. Lisa braucht es dringend, denn allein eine Blutabnahme kostete 50 Euro“, so Schülersprecherin Theresa Mayr. Jetzt überreichten sie symbolisch den Scheck in Höhe von fast 1.000 Euro an Monika Möckl und Monika Scherer, die die Typisierungsaktion ins Leben gerufen hatten und Lisa sehr nahe stehen.
Lisas Geschichte ist sicher vielen Augsburgern noch im Gedächtnis. Ihr konnte nur noch durch eine Stammzelltransplantation geholfen werden. Zur bislang größten Typisierungsaktion in Augsburg, bei der am 20. Juli dieses Jahres 4.021 Menschen mitmachten. Ende August wurde nun endlich ein Spender gefunden. Dass das alles so gut geklappt hat, dafür sorgten zu einem großen Teil Lisas gute Bekannte Monika Möckl und ihre ehemalige Grundschullehrerin Monika Scherer. Möckl ist ehrenamtlich in der Kinderklinik tätig und begleitete Lisa schon in der ersten Phase ihrer schlimmen Krankheit während der Grundschulzeit.
Seit diesem Schuljahr ist Lisa eine Schülerin in der 5. Klasse der Maria-Ward-Realschule in Augsburg. Das Besondere daran: Sie ist noch nie mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern im Klassenzimmer gesessen. Anfang Oktober wurden ihr die dringend notwendigen Stammzellen transplantiert. Zurzeit befindet sie sich noch im Krankenhaus. Sie ist eine sehr begabte Schülerin und eine sehr starke Persönlichkeit, die kämpfen kann! Und sie freut sich schon sehr auf ihre „neue Schule“.
Schulleiterin organisiert drei Hauslehrer für Lisa
Lisa hatte die Zusage für die Aufnahme in die Maria-Ward-Realschule bereits in der Tasche, bevor sie am 21. März wieder einen Rückfall des Blutkrebses erlitt. „Für uns als katholische Schule des Schulwerks der Diözese Augsburg stand es nie zur Debatte, dass wir Lisa nicht nehmen würden. Die erweiterte Schulfamilie war sofort mit dabei und der Schulträger genehmigte sehr schnell alles weitere, wie zum Beispiel die Organisation von drei Hauslehrern, die Lisa in der nächsten Zeit in den Hauptfächern unterrichten werden“, so die Schulleiterin Rosa Müller, die das alles noch im letzten Schuljahr geregelt hat. „Ein Anruf genügt und schon kann es mit dem Hausunterricht losgehen.“
Schulleitung hält Platz frei für Lisa
Möckl und Scherer sind sehr glücklich über die Menschlichkeit in der Maria-Ward-Realschule: „Dass eine Schulleitung einen Platz für ein Kind freihält, das noch gar nicht da ist, das ist wunderbar.“ Sie bedankten sich nun ganz herzlich im Namen aller Beteiligten, insbesondere den Eltern von Lisa.
Bürgerreporter:in:Sabine Roth aus Friedberg |
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