Blühender Garten, aber zerstörte Moore
Mit dem Kauf von torffreier Blumenerde das Klima schützen
Im Frühling wünschen sich alle Gartenbesitzer ein buntes Blütenmeer und für viele ist die Gartenarbeit gerade während der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie eine willkommene Freizeitbeschäftigung geworden. Insbesondere, seitdem die Gartencenter wieder geöffnet haben. Doch Vorsicht – beim Kauf von Blumenerde gibt es für Naturfreunde einiges zu berücksichtigen.
Viele handelsübliche Blumenerden sind schlecht für das Klima
Um nicht nur die eigene kleine Oase zu pflegen und vielfältig zu gestalten, muss auf die Wahl der Blumenerde geachtet werden. Denn mit dem Kauf von torffreier Blumenerde blüht nicht nur der heimische Garten auf, sondern auch die Heimat vieler Tier- und Pflanzenarten – das Moor.
In einer Vielzahl handelsüblicher Blumenerden ist einer der Hauptbestandteile Torf. Dieses organische Sediment, das in Mooren entsteht, durchlüftet zwar den Boden, ist aber nährstoffarm und fördert gleichzeitig die Bodenversauerung. Viel gravierender sind zudem die Auswirkungen des Torfabbaus, da hierbei unsere Moore zerstört werden. Mit der Folge, dass große Mengen des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid freigesetzt werden und ein wichtiger CO2-Speicher unwiederbringlich verschwindet.
Aber es gibt Alternativen!
Um unsere Moore zu schützen, ist beim Kauf von Blumenerde unbedingt auf die Aufschrift „torffrei“ oder „ohne Torf“ zu achten. Mogelpackungen sind die Kennzeichnungen „torfarm“ oder „torfreduziert“, denn sie können laut einer Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz aus bis zu 80 Prozent Torf bestehen.
Umweltfreundliche Blumenerden ohne Torf bestehen beispielsweise aus Rindenhummus, Kompost, Holz-/ oder Kokosfasern und geben dem Boden wichtige Nährstoffe zurück.
Auch die Verwendung des Komposts aus dem eigenen Garten ist selbstverständlich eine Möglichkeit, um das Klima zu schützen.
Der aktualisierte Einkaufsratgeber ist da!
„Wo die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Augsburg torffreie Erden erwerben können, zeigt unser Einkaufsratgeber für torffreie Blumenerde“, erläutert Margit Spöttle, Klimaschutzbeauftragte und Leiterin der Stabsstelle Mobilität und Klimaschutz im Landratsamt Augsburg. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie Baumärkte und Gartencenter im Augsburger Land besucht, um die aktuellen Preise der verschiedenen Gartenerden für den Einkaufsführer zu ermitteln. Zudem finden sich in der Auflistung Informationen zu Verkaufsgrößen und Marken. Für klimaschützende Sparfüchse hätte man den Preis pro Liter Erde mit angegeben, erklärt Spöttle und ergänzt freudig: „Glücklicherweise hat die Vielzahl an torffreien Erden im Lauf der Jahre zugenommen, so dass jeder Gartenfreund beim Kauf von klimafreundlichen Qualitätserden auf seine Kosten kommt. Ich hoffe, dass unser Einkaufsführer vielen interessierten Bürgerinnen und Bürgern als Orientierungs- und Entscheidungshilfe dient!“
Der Einkaufsratgeber torffreie Blumenerde steht unter www.landkreis-augsburg.de/klima zum Download zur Verfügung. Gedruckte Exemplare können bei Frau Jobelius-Wojtczyk von der Stabsstelle Mobilität und Klimaschutz telefonisch unter 0821 3102 2222 oder per E-Mail an klimaschutz@LRA-a.bayern.de angefordert werden.