Die Jungfrau Maria

Eisleben, Geburtshaus von Dr. Martin Luther

Der Glaube, dass Maria zeit ihres Lebens Jungfrau war und blieb, ist ein Gedanke, den Luther nie aufgab. Er stützt sich dabei vorwiegend auf die Schrift, die Maria eine Jungfrau (griech. parthenos) nennt.
Martin Luther verteidigt auch heftig die Übersetzung des hebräischen 'almah im Buch Jesaja Kapitel 7,14, als parthenos (griech. Bedeutung: Stand einer Jungfrau).

Luther war davon überzeugt, dass damit eine Jungfrau in unserem heutigen, biologischen Sinne gemeint ist.

Diese aus der Schrift hergeleitete Lehre diente bei Luther ganz der Christologie.

Durch diese Art der Geburt soll Jesus vor der Sünde bewahrt werden. Daher musste die Mutter des Messias eine Jungfrau sein.
Luther geht dabei von einer Variation der augustinischen Erbsündenlehre aus. Die Erbsünde werde bei der Zeugung durch Mann und Frau weitergegeben. Auch in der Magnificat-Auslegung schreibt Luther solches: „Zweitens folgt daraus, dass dieser Same Abrahams nicht auf natürliche Weise von Mann und Weib geboren werden durfte; denn diese Art der Geburt ist verflucht .“ 
Weshalb verflucht? Adam und Eva waren das erste Menschenpaar, das Gott erschaffen hatte. Durch ihre Rebellion gegen Gott -sie wollten sein wie Gott- kam die Sünde in die Welt. Sie glaubten, dass es begehrenswert sei wie Gott zu sein und das Gute und das Böse zu kennen und somit Gott gleich zu werden. In diesem Moment als sie von der verbotenen Frucht des Baumes der Erkenntnis von Gut und Böse aßen, starben Sie. Sie fielen nicht sofort tot um. Aber ihr göttlicher Geist, der sie mit Gott verband, wurde ausgelöscht – so wie Gott es gesagt hatte und sie wurden sterblich. Dadurch ist der Mensch eine gefallene Kreatur. Eine Sündenschuld, die sich durch alle Generationen zieht. Das Zorngericht Gottes liegt also auf jedem Menschen bis er sich zu Jesus Christus wendet.

Da gemäß der Weissagung im Alten Testament ein „Same Abrahams“ als Messias erscheinen sollte, bedurfte es einer natürlichen Geburt. In der Wahl Marias wird von Gott beides berücksichtigt: Sie empfängt ohne den Samen eines Mannes, sondern sie empfängt von Gott durch den Heiligen Geist, und dadurch ohne die Erbsünde weiterzugeben.

Bürgerreporter:in:

Marion-Christa Nickel aus Augsburg

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