Wird jetzt alles gut beim Ausbau der Staatsstraße 2036?
Der Wirtschaftsausschuss des Bayerischen Landtages hat in seiner Sitzung am
05. Juli 2018 die Petition der Ausbaugegner zur Würdigung an die Staatsregierung verwiesen und eine Tekturplanung angekündigt, da haben die 6000 Unterschriften mächtig Eindruck gemacht. Die Einwendungen sollen dabei sorgfältig geprüft und planerisch eingearbeitet werden.
Aber was heißt das jetzt konkret? Diese Fragestellung und ein allgemeiner Überblick zur aktuellen Verkehrs- und Flächenpolitik in Bayern standen im Mittelpunkt der Rede von Richard Mergner, dem neuen Landesvorsitzenden des Bund Naturschutz in Bayern. Eingeladen hatte die Ortsgruppe Gablingen – Lützelburg. Albert Eding als Vorsitzender der Ortsgruppe konnte im Biergarten der Waldgaststätte Peterhof mehr als 150 Gäste begrüßen. Mit Selbstbewusstsein konnte Eding auf Erfahrungen der Ortsgruppe bei strittigen Vorhaben verweisen, so auf den Schutz des FFH-Gebietes Lehmgrube Lützelburg oder den Ausbau der sog. „Peterhofstraße“.
Richard Mergner thematisierte in seiner weitgespannten und engagierten Rede besonders auch den Straßenbau in Bayern. Bei dem bestehenden dichten Straßennetz in Bayern wird der Zugewinn für die Bürger beim Ausbau immer kleiner, die Schäden aber für die Lebensqualität der betroffenen Bürger, die Natur, die Landschaft und das Klima immer größer. Deshalb müssten die immensen Gelder, die immer noch für den Straßenbau bereit stehen, umgeschichtet werden hin zum Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs. Sollen die Autofahrer zum Umstieg bewegt werden, muss der Nahverkehr attraktiver werden und die Fahrpreise müssen sinken und nicht nur umverteilt werden wie bei der Tarifreform des AVV.
Christoph Luderschmid und Albert Eding als die Koordinatoren der Ausbaukritik konnten an einer großformatigen Reliefkarte noch einmal die größten Eingriffe der aktuell immer noch gültigen Ausbauplanung zeigen. Die anwesenden Abgeordneten des bayerischen Landtags Christine Kamm von den Grünen, Johann Häusler von den Freien Wählern und Herbert Woerlein von der SPD machten sich in ihren Statements für eine Tekturplanung stark, die eine Sanierung auf der aktuellen Trasse vorsieht. Dies wäre ein Kompromiss, der die Ziele des Natur- und Landschaftsschutzes, der Lebensqualität für die Anwohner mit der Kostenoptimierung und der optimalen Verkehrsanbindung der Holzwinkelgemeinden an den Großraum Augsburg vereinen würde. Eine Stellungnahme von dem ebenfalls eingeladenen Georg Winter von der CSU war leider nicht zu erreichen, er war verhindert und hatte auch keinen Vertreter entsandt.
Wie geht es nun weiter? Die Ausbaugegner haben bisher keine Kenntnis von den Vorgaben für die Überarbeitung der Planung. In der nun beauftragten Tektur steckt die Chance einer guten und verträglichen Lösung, aber genauso die Gefahr, dass es nur zu kosmetischen Operationen kommt. Abschließend waren sich alle Anwesenden einig: Wachsamkeit ist weiterhin angesagt und dazu ist eine neuerliche Anfrage im Landtag, geplant.
Bürgerreporter:in:Erika Bißle aus Augsburg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.