Wie Kolping Nothilfe für die Ukraine leistet
Zwei Jahre Krieg
Am 24. Februar jährte sich der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine erneut, das dritte Kriegsjahr ist angebrochen – noch immer scheint kein Ende in Sicht. Seit Beginn des Krieges hat Kolping ein weltweites Hilfsnetzwerk um das Kolpingwerk Ukraine und den benachbarten Kolpingverbänden auf die Beine gestellt. Eine Solidargemeinschaft, die dem ukrainischen Volk intensiv zur Seite steht. Die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger unterstützt die Ukraine-Nothilfe über Kolping Ungarn und Rumänien, leistet weiterhin intensive Arbeit bei der Versorgung und den Gedanken zum hoffentlich baldigen Wiederaufbau.
„Seit den ersten Kriegstagen hat die Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger insgesamt über 110.000 Euro aufgewendet“, so Geschäftsführer Werner Moritz, um Transporte, Unterbringung, Medikamente, Verbandsmaterial, Lebensmittel, Kleidung, Heizgeräte und vieles mehr für die Kriegsleidenden in der Ukraine bereit zu stellen. Neben Hilfstransporten und Geldspenden kamen auch viele ideenreiche Hilfsprojekte, wie die „Weihnachtspakete“ 2022 und 2023 mit dem Johanniter-Weihnachtstrucker oder die „Verbandskasten-Aktion“ zusammen mit dem ADAC und dem Bayerischen Rundfunk hinzu. Und auch weiterhin unternimmt Kolping viel Anstrengung, um die dringend benötigte Hilfe nicht abreißen zu lassen.
25 Stromerzeuger und 384 PowerBanks
So ist in den nächsten vier Wochen ein weiterer Hilfstransport mit DB Schenker von Gersthofen aus über Kolping Rumänien in die Ukraine geplant. Mit an Bord werden 25 Stromerzeuger, 384 Powerbanks und ebenfalls dringend benötigte, handbetriebene Taschenlampen sein. „Die Stromerzeuger wurden von der Firma Scheppach aus Ichenhausen zur Verfügung gestellt.“, so Thorsten Schröder vom Kolpingwerk Bezirksverband Augsburg. „Davon hat die Firma Scheppach gleich fünf Stück selbst gespendet, um das Kolpingwerk Ukraine in ihrer Nothilfe zu unterstützen. Hierfür sind wir sehr dankbar.“, fügt Schröder an. Dabei findet stets ein intensiver Austausch mit Vasyl Savka, dem Geschäftsführer von Kolping Ukraine, statt, um den dringendsten Bedarf vor jeder Anschaffung abzuklären. Diese Lieferung soll vor allem den bestehenden Stromausfällen und damit verbundenen schwerwiegenden Problemen entgegenwirken.
Hilfe für 3.800 Flüchtende
In einem Interview mit Kolping international berichtet Vasyl Savka von den beeindruckenden bisherigen Hilfeleistungen: „Rund 3.800 Flüchtenden konnte Kolping Ukraine seit Kriegsbeginn Unterkunft, Verpflegung und Betreuung bieten.“, erklärt Savka. „Die Suppenküche in Czernowitz hat seitdem insgesamt mehr als 400.000 warme Mahlzeiten gekocht. Mehr als 2.000 Menschen erhielten psychosoziale Unterstützung. Und was die Lieferungen an Lebensmitteln, Kleidung und sonstigen dringend notwendigen Dingen betrifft, kamen bei uns insgesamt rund 500 Tonnen an humanitären Hilfsgütern an, davon 80 Tonnen im letzten Jahr.“ Die enge Zusammenarbeit der Kolpingverbände in Europa begeistert Savka, lässt ihn weiter hoffen und Kraft schöpfen. „Seit dem ersten Tag arbeiten die Kolpingverbände wie auch die Kolpingsfamilien hier in der Ukraine enger zusammen, wir sind richtig zusammengewachsen. Das sieht man an den gemeinsamen Hilfsaktionen, an den vielen Spenden, die immer noch kommen, wenn auch nicht mehr in so großem Umfang wie früher. Kolping hält solidarisch zusammen, alle wollen helfen.“
Kolping als verlässlicher Partner in der Nothilfe
Die Verpflegung der Hilfsbedürftigen bleibt weiterhin ein Schwerpunkt. Was Hilfsgüter angeht, so gibt es mehr Anfragen für Medikamente und Verbandsmaterial. „Wir leisten nun auch Hilfe für verwundete Zivilisten und Soldaten, versorgen zum Beispiel ein Veteranenkrankenhaus – auch mit warmen Mahlzeiten – und leiten Medikamente sowie Hilfsgüter in die umkämpften Regionen weiter.“, so Savka. Auch beim Wiederaufbau will Kolping eine aktive Rolle übernehmen. „Durch den Krieg haben sehr viele soziale Bereiche gelitten, zum Beispiel die Arbeit mit behinderten Menschen oder die Integration von Binnenflüchtenden. Wir sehen unsere Rolle im Wiederaufbau solcher Dienstleistungen.“ Dabei ist die Aufnahme neuer Arbeitsbereiche, wie etwa ein Betreutes Wohnen für ältere Menschen oder die Stärkung von Fachkräften in den Gemeinden, ein ebenfalls wichtiger Baustein. „Dazu zählt, die Fachkräfte vor Ort weiterzubilden, damit sie bessere soziale, psychologische oder juristische Dienstleistungen für die Bevölkerung anbieten können.“, erklärt Savka.
Und auf die Frage, was ihm am meisten Kraft im Kampf für den Frieden gibt: „Was am stärksten hilft, ist, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Einfach alles zu leisten, damit wir maximal vielen Menschen helfen können. Zum Beispiel, wenn wir Kinder in der Donezk-Region besuchen und sehen, wie sie sich über die mitgebrachten Sachen freuen und wie sehr sie ihnen helfen – dann gibt das Kraft für die weitere Arbeit.“ Damit die so dringend benötigte Hilfe weitergehen kann, können Sie die Stiftungsarbeit gerne unter dem Spendenzweck „Ukrainehilfe Kolping“ unterstützen.
Kolpingstiftung-Rudolf-Geiselberger
Frauentorstraße 29
86152 Augsburg
Spendenkonto: Liga-Bank Augsburg
IBAN: DE64 7509 0300 0000 1477 70
BIC: GENODEF1M05
„Was am stärksten hilft, ist, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Einfach alles zu leisten, damit wir maximal vielen Menschen helfen können. Zum Beispiel, wenn wir Kinder in der Donezk-Region besuchen und sehen, wie sie sich über die mitgebrachten Sachen freuen und wie sehr sie ihnen helfen – dann gibt das Kraft für die weitere Arbeit.“
Vielen Dank für den Bericht und an die vielen Helfenden. Was hier geleistet wurde und wird, ist unbeschreiblich.