Straßenbahnanschluss für Neusäß
Verlängerung der Straßenbahnlinie 5 nach Neusäß
Die Stadt muss Position beziehen
Parkplatzmangel, Straßenlärm, Luftverschmutzung sind überall hitzig debattierte Themen. So zuletzt die Park- und Verkehrssituation im Beethovenviertel und an der Westheimer Straße in Neusäß. Der weitere Ausbau des Zentralklinikums zur Universitätsklinik und die Erschließung des ehemaligen Sailer-Areals mit verdichteter Wohnbebauung verstärkt die Befürchtung der AnwohnerInnen, dass die Belastungen durch den Autoverkehr weiter zunehmen werden.
Eine kürzlich vorgestellte Untersuchung des Münchner Büros „Stadt-Land-Verkehr“, welches sich auf Stadt- und Verkehrsplanung spezialisiert hat, legte deutlich dar, dass anders als vielfach angenommen nicht die auswärtigen Parker das eigentliche Problem sind. Vielmehr ist die Parkplatzkapazität durch die über die Jahre immer höhere Anzahl von Fahrzeugen der Anwohner erschöpft.
Aus Sicht der GRÜNEN ist ein wichtiger Baustein für eine Entlastung von Mensch und Umwelt, dass mehr Menschen auf den öffentlichen Nahverkehr umsteigen; dies wird jedoch nur gelingen, wenn das Angebot entsprechend attraktiv ist.
Deshalb nahm der Neusässer Ortsverband der GRÜNEN die Untersuchung zum Anlass, das Thema Verlängerung der Straßenbahnlinie 5 erneut anzugehen.
Silvia Daßler, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Neusässer Stadtrat:“ Das Thema Verlängerung der Straßenbahnlinie 5 darf nicht ignoriert oder durch völlig überzogene Ideen zerredet werden. Während in Gersthofen das Thema Verlängerung der Linie 4 für heftige Debatten sorgt, hat sich in Neusäß der Stadtrat mit diesem Thema noch nicht befasst. Das muss sich dringend ändern. Der Stadtrat muss hier Position beziehen. Deshalb haben wir einen entsprechende Befassungsantrag für den Stadtrat gestellt.
GRÜNEN Mitglied Alexander Rahmeier weiter:“ Wenn die Linie 5 nicht in einer Wendeschleife um den ehemaligen Hubschrauberlandeplatz geführt wird, sondern vielmehr an geeigneter Stelle um das Bezirkskrankenhaus herum realisiert werden kann, wäre diese Linie dann auch für Bewohner/innen der Wohngebiete nördlich der Westheimer Straße eine gute Alternative, um schnell in die Stadt Augsburg zu kommen. Auch für die Menschen aus dem Gewerbegebiet Pichlerstraße und aus den Ortsteilen Westheim/Hainhofen/Schlipsheim würden sich durch die Anbindung der AVV Buslinie 503/510 an eine mögliche Tram - Haltestelle attraktivere Möglichkeiten zur Nutzung des ÖPNV ergeben. Dasselbe gilt für die Patienten, Besucher und das Personal der Kliniken“.
Alexander Rahmeier hatte zu diesem Thema bereits 2015 ein gemeinsames Treffen zwischen dem GRÜNEN Ortsverband Neusäß und Frau Dorothee Schäfer, Mitarbeiterin der Stadtwerke Verkehrs GmbH organisiert. Aufgrund der Erkenntnisse aus diesem Gespräch hatten sich die Neusässer GRÜNEN deshalb in einem Brief Dr. Casazza, Geschäftsführer der Stadtwerke VerkehrsGmbH, gebeten diese Überlegungen in die derzeitigen Planungsdiskussionen mit einzubeziehen.
Beatrice Faßnacht, Vorsitzende der Neusässer GRÜNEN: „Frau Schäfers Aussage, dass mit wenig Aufwand ein großer Nutzen erzielt werden könnte, stimme ich voll und ganz zu. Ich hoffe, dass Neusäß diese Chance ergreift um den ÖPNV zu stärken und sich deshalb in die Planung der Stadtwerke mit einbringt. Angesichts der Untersuchungsergebnisse bleibt nur eine Erkenntnis: Eine Anbindung des Beethovenviertels an das Straßenbahnnetz der Stadt Augsburg ist sicher die beste Möglichkeit das Viertel zu entlasten“. (PM-GN)