Selbstloser Einsatz für die Gemeinschaft
Ursula Mai aus Stadtbergen und Josef Berchtold aus Welden erhalten das Ehrenzeichen für im Ehrenamt tätige Männer und Frauen
Es war ein freudiger Anlass im vollen Terminkalender des Landrats. Im Namen des Ministerpräsidenten durfte er gestern zwei verdienten Persönlichkeiten aus seinem Landkreis eine hohe Auszeichnung überreichen: das Ehrenzeichen für ehramtlich tätige Männer und Frauen.
Landrat Martin Sailer würdige in seiner Laudatio die Verdienste der Geehrten:
Ursula Mai gründete im Jahr 2000 die Selbsthilfegruppe „Agus“. Diese Selbsthilfegruppe hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Suizidgefährdung von psychisch Erkrankten aufmerksam zu machen. Aus einer eigenen leidvollen Erfahrung heraus, hilft sie Menschen, den Suizid eines Angehörigen zu verarbeiten. Jeden zweiten Mittwoch im Monat trifft sich die Gruppe. Ursula Mai wurde im vergangenen Jahr bereits mit der bronzenen Ehrennadel „Aktiv in Stadtbergen“ ausgezeichnet. Stadtbergens Bürgermeister Paulus Metz betonte, dass Ursula Mai einem wichtigen sozialen Engagement Rechnung trägt, das schwer „abzudecken“ ist. „Es ist das Wesen der Selbsthilfegruppen, dass wenige, meist selbst von einem solchen Schicksal Betroffene, anderen bei der Problembewältigung helfen“, ergänzte der Landrat.
Bei Josef Berchtold ist die Liste seines bürgerschaftlichen Engagements vielfältig: Der Weldener leitet seit 1989 als 1. Vorsitzender den Obst- und Gartenbauverein Welden. Seinem außergewöhnlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass der Vereine eine stetige Erfolgsgeschichte schreiben kann. Feste, Fachvorträge, Ausstelllungen, Wettbewerbe, Mitgliederverdoppelung und eine großartige Jugendarbeit tragen unverkennbar Berchtolds Handschrift.
Seit 1993 ist er zudem in der Vorstandschaft des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege Augsburg e.V. aktiv, seit 2009 ist der dessen Geschäftsführer. Auch hier ist er den 84 angehörenden Ortsvereinen (mit insgesamt 18.000 Mitgliedern) ein unermüdlicher Motor. Besonderes sind hier auch sein Einsatz bei den Landgartenschauen in Memmingen und Neu-Ulm, der Gartenschau in Rain am Lech, der Augsburger Frühjahrsausstellung und der Schwäbischen Grünen Woche in Thierhaupten zu erwähnen. Trotzdem findet der Familienmensch Berchtold (seine Familie hat den Anstoß zur Ehrung gegeben), der seit einigen Monaten auch stolzer Opa ist, noch Zeit, aktiv auf der Volksbühne des Schützenvereins Welden mitzuwirken.
Weldens 2. Bürgermeister, Gerhard Groß, freute sich mit seinem rührigen Gemeindebürger: „Wenn einer diese Ehrung verdient hat, dann er. Er versteht es einfach, die Leute zusammenzuführen. Gerade Neubürger fühlen sich bei uns schnell und gut aufgenommen.“
Mit einem kleinen Umtrunk klang der Nachmittag fröhlich aus.