Peter Grab schaufelt sich mit dem Theatercontainer sein eigenes Grab – OB Kurt Gribl verzichtet auf Disziplinarverfahren gegen Kulturreferent
Wie lange hält sich Peter Grab noch als Sportreferent und Kulturreferent der Stadt Augsburg? Schaufelt sich Peter Grab mit unausgegorenen Projekten wie dem verheerenden Umbau des Eisstadions oder dem Theatercontainer sein eigenes politisches Grab? Ist der dritte Bürgermeister der Stadt Augsburg noch tragbar, fragen sich viele Bürger in der Fuggerstadt. Von Seiten der Opposition weht Peter Grab jedenfalls ein eisiger Wind der Kritik entgegen.
SPD und Grüne werfen Peter Grab vor, den Stadtrat unzureichend und falsch über den Theatercontainer informiert zu haben. Wegen Problemen bei der Auftragsvergabe, die Peter Grab angelastet werden, könnte sich der Bau sowohl um ein halbes Jahr verzögern, als auch um 300.000 Euro teurer werden. Kulturreferent Peter Grab ist trotzdem ein starker Befürworter eines Containers als Interimslösung für den Umbau des Stadttheaters Augsburg. Auf etwaige Fallstricke beim Vergabeverfahren sei er nicht hingewiesen worden. „Was man nicht weiß, kann man nicht beurteilen“, wird Peter Grab in der Augsburger Allgemeinen Zeitung zitiert.
Der Kulturreferent und dritte Bürgermeister einer Großstadt wie Augsburg hat jedoch eine verantwortungsvolle Aufgabe und muss sich über solche Dinge informieren. Dafür haben ihn die Bürger gewählt. Dafür wird Vertrauen in ihn gesetzt. Ein Vertrauen, dass er nicht nur in weiten Teilen der Bevölkerung verloren hat, sondern auch in der Regierung. Die CSU will dem Politiker der Koalitionspartei Pro Augsburg die Zuständigkeit für den Theatercontainer entziehen, sofern es zu einer Neuausschreibung kommt, OB Kurt Gribl geht auf Distanz zum gescholtenen Peter Grab.
Der Theatercontainer könnte Peter Grab das politische Genick brechen. Er wird zum alleinigen Sündenbock gemacht. Kurt Gribl will sich zwar aus der unangenehmen Sache heraushalten, aber immerhin kein wie von der SPD gewünschtes Disziplinarverfahren gegen Peter Grab einleiten. Als Oberbürgermeister der Stadt Augsburg ist Kurt Gribl schließlich für die Taten und Fehler seiner Mitarbeiter verantwortlich. Zumindest trägt er die Verantwortung für das, was in der Stadt Augsburg durch die Politik bedingt schief läuft. Und das ist Einiges. Ein brisantes Thema ist seit Monaten der katastrophale Umbau des Curt-Frenzel-Stadions. Das Eishockey-Stadion der Augsburger Panther – ein weiterer Stolperstein der Politik, für den zwangläufig auch ein Peter Grab als Sportreferent den Kopf mit hinhalten muss.
Neben Peter Grab und Kurt Gribl gibt es aber noch einen dritten Bereichsleiter, der sowohl in den Schlammassel um das Eisstadion als auch beim Brennpunkt Theatercontainer zwangsläufig involviert ist: Baureferent Gerd Merkle. Dieser soll nun das Projekt Theatercontainer von Peter Grab übernehmen.
Mit ihrer laisser-faire-Attitüde reißen die Augsburger Spitzenpolitiker ein tiefes Loch in den Finanzhaushalt. Mehr nachbohren, detaillierte Konzepte und transparente Bauvergaben an Experten sind gefordert. Dinge, die selbstverständlich sein sollten, aber in Augsburg schmerzlich vermisst werden. Was der Augsburger Stadtrat um Kurt Gribl an die Wand fährt, sei „dilettantisch und unprofessionell“. So formulierte es Gribls Vorgänger Paul Wengert im Augsburg Journal. Der SPD-Politiker sitzt derzeit im Bayerischen Landtag und ist Vorsitzender des Arbeitskreises für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie in seiner Fraktion. Paul Wengert schließt eine erneute Kandidatur als Oberbürgermeister in Augsburg nicht aus.
Info:
Auf dem Messegelände Augsburg findet an diesem Wochenende vom 11.02.2011 bis 13.02.2011 übrigens eine Baumesse statt. 20.000 Besucher werden erwartet, darunter auch ranghohe Lokalpolitiker?
Sicherlich läuft seitens der "neuen" Regierung einiges falsch. Der größte Fehler allerdings ist zu glauben, nur eine neue Führung, kann den grundlegenden Fehler in der Augsburger Verwaltung korrigieren. Es hätten auch viele Abteilungs-/Referatsleiter ausgetauscht werden müssen oder auf Nachschulungen gehen müssen.
Umdenken wäre der wichtigste Punkt. Nicht der Bürger hat für die Verwaltung zu springen, sondern die Verwaltung ist der - Dienst - Leister - für die Bürger!
Vor allem der Begriff Verwaltung und wie diese in Augsburg durchgeführt wird, läßt gar keine Chance für mutige Lösungen. Augsburg hat tolle Resourcen, und diese werden einfach nur verwaltet, ein Trauerspiel.
Es ist nicht nur die Kulturpolitik, ebenso die Verkehrspolitik und weitere Bereiche mit selbsternannten Fachleuten und Vorschlägen aus dem letzten Jahrtausend.
Zu dem Vorgänger, der diese Richtung des Verwaltens mit zu verantworten hat, möchte ich nur soviel sagen: Wir brauchen nicht noch mehr hauptberufliche Verwalter, sondern offene Menschen mit Mut, Ideen, Fachwissen und auch Mut zum Widerspruch.