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Buchbesprechung
Esther Bockwyt: „Woke – Psychologie eines Kulturkampfs“

  • Buchcover von Max Brunnert
  • Foto: Westendverlag ISBN 978-3-86489-444-2
  • hochgeladen von Siegfried Räbiger

Aufmerksam sein und aufwachen!

Was steckt hinter dem Gender*sternchen?
Ein neues Problembewusstsein oder unkritische und einseitige Berichterstattung in Medien? Wer kennt nicht die Bilder der bunten Regenbogenbewegung, die Werte und Toleranz vermitteln sollen/wollen.

Wer zum ersten Mal mit dem Thema Woke konfrontiert wird, denkt, es ist eine weitere Spinnerei. Dies kann nicht sein, wenn uns die Medien mit dem Gender* und den :Innen täglich konfrontieren. Wenige wissen, dass allein in Deutschland bis zu 200 Mio.€ aus öffentlichen Mitteln im Jahr in Woke-Projekte aller Art fließen.

Allzu viele Menschen haben regelrecht Angst, etwas Falsches zu sagen, zu schreiben. Falsches ist in diesen schnelllebigen Tagen fast automatisch gesagt. Bestimmte Themen umschifft man am besten sofort, denn sie könnten gesellschaftliche Gruppen treffen, die laut aufschreien. Tatvorwürfe wie Sexismus, Antisemitismus oder Rassismus kommen schnell auf — recht häufig, ohne dass man erkennen kann, warum.

Woke Ideen und Forderungen scheinen zu spalten, zu irritieren und manch einen Zeitgenossen zu nerven. Warum darf z.B. Familie namens Mohr ihr Geschäft nicht länger Mohrenapotheke nennen? Dies hat auch die Bundesregierung erkannt und hat im Januar 2022 erstmals einen Queer-Beauftragten ernannt.

Das Buch erscheint zur rechten Zeit.

Der Anspruch der Bewegung, Diskriminierung von bestimmten Gruppen abbauen zu wollen, macht Wokeness auf den ersten Blick unangreifbar und attraktiv. Reichen Emotionen, reicht Bauchgefühl sich für oder gegen die Bewegung zu stellen?

Die Autorin Esther Bockwyt setzt sich in ihrem Buch mit der Bandbreite von Wokeness aus psychologischer Perspektive kritisch auseinander, beleuchtet dabei die positiven Aspekte und greift Bestrebungen aus Ihrer Sicht auf.

Im Vorwort sind vertiefende Hinweise aufgezeigt. Die vorgeschaltete Inhaltsangabe zeigt die Bandbreite der Woken Welten in Kapitel eins auf. Vertiefend wird in Kapitel zwei auf die verschiedenen Ebenen der Psyche eingegangen.

Kapitel eins beschäftigt sich mit den „Woke Welten“ und im Einzelnen vertiefend mit
• Anti-Rassismus
• Geschlecht, Körper und Sexualität
• Psychische Gesundheit
• Woke Kernelemente
Kapital zwei behandelt die verborgenen Phänomene der Psyche vom Narzissmus bis zum Korpsgeist. Die Autorin belegt die Ausführung anhand von Textauszügen. Ihre langen Sätze sind gewöhnungsbedürftig, zwingen gleichzeitig zum Nachdenken. Dieses Kapitel bringt Licht in die Grundlagen und psychologischen Zusammenhänge.
Eine Leseprobe
Wer das Buch gelesen hat, kann auch den Antrag der AfD im Bundestag einordnen, wie sie versucht, Kapital aus der Queer-Diskussion für sich zu schlagen. Ist es gar ein Angriff auf die Demokratie? Wir sollten uns mit dem Thema beschäftigen. Einen guten und breiten Einstieg bietet das vorliegende Buch. Lassen wir den "Spaltpilz" nicht unser Leben bestimmen. Versuchen wir, uns eine eigene Meinung zu bilden.

Der Leser wird für sich die Frage beantworten können, ob man das Welt- und Menschenbild von Wokness als einen gesamtgesellschaftlichen Wert befürworten oder als Gefahr ablehnen sollte. Ist ein gesundes Sowohl-als-auch angebracht, um Raum für die menschlichen Grundbedürfnisse zu lassen? So besteht die Möglichkeit, Gemeinsamkeiten in den Blick zu nehmen, statt Unterschiede zu übertreiben.

Woke

Psychologie eines Kulturkampfs
Westendverlag: 05.02.2024
Seitenzahl: 178
Ausstattung: Klappenbroschur
ISBN: 978-3-86489-444-2

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5 Kommentare

Kommentar wurde am 15. Februar 2024 um 11:24 editiert

Naja, Herr Räbiger, das gefühlt 400.000. Buch, das sich am Erregungsmarkt Gendersternchen oder Zigeunerschnitzel bedienen möchte und ein Beitrag der wichtig wichtig mit „Aufmerksam sein und aufwachen!“ eröffnet (was soll das in diesem Zusammenhang eigentlich bedeuten und inwieweit trägt es zu einer „sachlichen Diskussion“ bei?), führt eben nur noch zu folgender Empfehlung: 

Alle mal locker machen. Vom Gendersternchen ist noch niemandem der Piephahn abgefallen.

Ja, so kann man es sich leicht machen. Sie sehen vordergründig das Gender* und das war es. Augen zu und gut oder einfach diffamieren. Auch eine Art, sich der differnzierten Diskussion zu entziehen und sich dem Geschehen hinzugeben. Lesen hilft, sich mit dahinterstehenden Anregungen auseinanderzusetzen. Ein Buch zu lesen, darüber nachzudenken und eventuell sich in einer Diskussion mit anderen auseinandersetzen, ist nicht jedermann/-frau gegeben.
Wie zu Beispiel mit Anti-Rassismus, • Geschlecht, Körper und Sexualität • Psychische Gesundheit
• Woke Kernelemente.  Sachliche Diskussion ist angesagt.

Ich kann nicht dafür, Herr Räbiger, dass Sie beleidigt sind, weil die Community nicht über ihr „Jetzt wollen sie uns schon ins Gefängnis stecken wenn wir Negerkuß sagen“-Stöckchen springt. 

Das Auswalzen dieser Thematik und die sich darum gebildete Empörungsindustrie ist nunmal inzwischen so interessant wie ein abgestandenes Bier. 

Im Übrigen bleiben Sie weiterhin eine Erklärung schuldig, was es in diesem Zusammenhang mit „Aufmerksam sein und aufwachen!“ auf sich hat. 

Vielleicht können Sie uns ja erleuchten.

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