ICE-Trasse an der A8
„Der Einsatz geht weiter“

Beim Ausbau der ICE-Strecke Ulm-Augsburg wurde nun die Vorzugsvariante der DB bekannt gegeben. Aller Tage Abend im Hinblick auf die betroffenen Gemeinden ist jedoch noch keineswegs. | Foto: Pexels Pixabay
  • Beim Ausbau der ICE-Strecke Ulm-Augsburg wurde nun die Vorzugsvariante der DB bekannt gegeben. Aller Tage Abend im Hinblick auf die betroffenen Gemeinden ist jedoch noch keineswegs.
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Nach dem Ausschluss eines Bestandsstreckenausbaus im Zuge des Raumordnungsverfahrens deuteten alle Zeichen auf die Favorisierung einer Streckenvariante für die neue ICE-Strecke Ulm-Augsburg entlang der A8. Nach der Erklärung der DB zu einer solchen Vorzugstrasse sieht der Steuerungskreis der CSU Erfolge bei seiner Arbeit. Vorbei sei der Einsatz jetzt aber noch nicht.

Der Zusmarshauser Bürgermeister Bernhard Uhl ist laut eigenen Aussagen „der glücklichste Bürgermeister Bayerns“, als die Deutsche Bahn am 21. Juni die Vorzugstrasse für den Bahnausbau zwischen Ulm und Augsburg präsentiert. Er hatte sich nämlich für einen Bahnhof in Zusmarshausen eingesetzt und damit zugleich für eine massiv niedrigere Brücke entlang seines Ortes. Beides ist nun einen deutlichen Schritt näher an die Realisierung gekommen, da die DB dies in ihren Planungen berücksichtigt. Dies verbucht auch Landrat Martin Sailer als Erfolg: „Die Bahn hat sich hierbei konstruktiv gezeigt und mit unserem gemeinsamen Einsatz haben wir nun die Aussicht auf eine Verbesserung des Nahverkehrs in der ganzen Region durch eine Zugverbindung zum Augsburger Hauptbahnhof.“
Sailer betont aber zugleich, dass es nun gelte, entlang der Autobahn für die betroffenen Kommunen konkrete Verbesserungen zu verhandeln und setzt dabei weiterhin auf die DB. Er nennt als Beispiel eine Untertunnelung entlang von Adelsried, wodurch der Ort erheblich entlastet würde.
Hierbei unterstützt ihn Hansjörg Durz, der die Region im Deutschen Bundestag vertritt: „Trotz eines derzeit geschätzten Projektvolumen von über 5 Milliarden Euro hat gerade diese Trassenvariante einen sehr guten Kosten-Nutzen-Faktor. Das kann und muss dazu genutzt werden, um Maßnahmen für bestmöglichen Lärmschutz und für größtmögliche Akzeptanz der Trasse gerade bei den belasteten Gemeinden zu sorgen. “ Das betreffe den Bahnhalt in Zusmarshausen mit dem Ortsteil Wollbach ebenso wie den Lärmschutz insbesondere für die Ortschaften Täfertingen, Hirblingen, Adelsried und Streitheim.

Grund zur Euphorie gibt es in Adelsried nicht. „Wir sind Realisten und spätestens seit der Raumordnung war uns klar, dass wir mit einer A8-Variante rechnen müssen. Dabei zahlt es sich jetzt aus, dass wir frühzeitig vorausgedacht haben und Anforderungen gestellt haben“, so der Adelsrieder Bürgermeister Sebastian Bernhard. Er hatte bereits im November 2021 den Vorschlag einer Südumfahrung für Adelsried aufgebracht, wodurch die Strecke auf der Seite der Autobahnkirche verlaufen würde und damit vom Dorf weggerückt werde. In Abhängigkeit der Lärmschutzuntersuchung sei entweder diese zu verwirklichen oder eine niedrige Nordtrasse eng an der A8 zwischen dieser und der Umgehungsstraße.
Heiko Mohr, Dritter Bürgermeister und Vertreter im Dialogforum, wird dazu deutlich: „Wir waren überrascht, dass die DB kaum drei Wochen nach der Raumordnung all diese Pläne aus der Schublade holt. Dass wir das Projekt also kritisch begleitet haben, war stets richtig. Jetzt heißt es das Beste für die Region und in unserem Falle insbesondere für Adelsried herauszuholen. Da zählen wir auf die Solidarität des Landkreises und der Politik.“ Dies heiße maximaler Lärmschutz für alle Gemeinden, insbesondere durch eine Gesamtbetrachtung mit der Autobahn, so dass auch der Autobahnlärm reduziert werden könne. Zudem gelte es wo irgend möglich eine Tunnelvariante und Einhausungen zu realisieren, die so niedrig wie möglich verlaufen solle. Weiterhin mahnt Mohr zudem, die Kapazitäten des Augsburger Hauptbahnhofs im Blick zu behalten. Man dürfte hier kein gigantisches Projekt lancieren, bei dem am Ende der Bahnverkehr nicht besser würde.
Diese Aspekte sollen sich demnach auch in der Positionierung des Kreistages wiederfinden, wie Zweiter Bürgermeister und Kreisrat Dr. Ludwig Lenzgeiger erläutert. „Wir haben als Region an einem Strang gezogen und dadurch die Bestandssanierung erkämpft wie wir zahlreiche Vorschläge in die Vorzugstrasse integrieren konnten. Dieser gemeinsame Einsatz muss sich jetzt fortsetzen und für die Kommunen an der A8 geführt werden.“

Bürgerreporter:in:

Ludwig Lenzgeiger

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