Wallfahrt
Ulrichswoche Augsburg: Männer gehen in großer Zahl zur Kirche
Welcher Agenda folgen die Medien, wenn Kirchaustritts-Zahlen die Schlagzeilen beherrschen, die Hinwendung zur Kirche jedoch keine Erwähnung findet?
Pfingsten 2023 verzeichnete vom 26. bis 30. Mai gehend, die seit 1990 bestehende Wallfahrt von der Kathedrale in Chartres zum über 100 km entfernten Invalidendom in Paris, eine Rekordbeteiligung von über 20.000 Pilgern aus 28 Ländern.
Erstmals mussten die Anmeldungen wegen Kapazitätsüberschreitungen vorzeitig geschlossen werden und dennoch gilt gerade in Glaubensfragen: nur eine schlechte Nachricht ist eine gute, also schweigt die Medienlandschaft.
Noch längere Tradition pflegt Augsburg: 1955 installierte Bischof Dr. Josef Freundorfer die erste St.-Ulrichs-Festwoche unter dem Leitspruch Crux victorialis – das siegende Kreuz über Europa, um an das 1000-jährige Jubiläum der Schlacht auf dem Lechfeld zu erinnern.
Die Männerwallfahrt am 04. Juli, dem Tag des Bistums-Patrons und Tags darf die Frauen-Wallfahrt sind prägende Höhepunkte bis in die Gegenwart.
Wenn Menschen sich auf den Weg machen: in die Kirche gehen und für ihren Gauben eintreten, wie bei den zahllosen gut besuchten Berg-Gottesdiensten ihr Zeugnis ablegen, gehört es bei seriösem Journalismus auch in die ausgewogene Berichterstattung.
Anlässlich 1.100 Jahre seit der Bischofsweihe am 28. Dezember 923 und 1.050 Jahre seit Todestag am 04. Juli 2023 wurde das Doppel-Jubiläumsjahr 2023/2024 ausgerufen, welches in Erinnerung und Würdigung des weit über das Bistum hinaus für ganz Europa bedeutenden Heiligen eine dichte Veranstaltungsfolge aufweist.
Die Männerwallfahrt hatte nach Corona noch nicht ganz zu ihrer alten Teilnehmerstärke zurückgefunden und auf ihrem Weg vom Hohen Dom zur Basilika St. Ulrich und Afra auch mit einigen Ausfällen der Lautsprechertechnik zu kämpfen, doch die Blasmusik und einige laute Kehlen glichen dies aus, wie ein sichtlich gut gelaunter, dem Prozessionszug voranschreitenden Bischof Dr. Bertram Meier anmerkte.
Viele fragende Blicke des Unverständnisses der Passanten und Gäste gut besuchter Straßenlokale löste das Glaubenszeugnis mit Gebet, Gesang und vielen Fahnenabordnungen aus.
Zwangsläufig erhielten sie nicht die schlagfertige Antwort eines der begleitenden Polizisten, mit der er der Frage begegnete, was das denn für eine Demo sei: das ist eine Wallfahrt und da kann man sich anschließen!
Zwei. die Regenbogenfahne - seit Alters her ist der Regenbogen das Zeichen für die Verbindung Gottes zu den Menschen - für ihre Zwecke missbrauchende Gestalten waren kurz aufgetaucht und ebenso schnell wieder unverrichteter Dinge verschwunden: Schutzengel und Hl. Geist wirkten eben!
Immer mehr Männer schlossen sich auf dem Weg an, der jeden synodalen Irrweg aussticht und vorbei am Perlach mit Turamichele und Maria Knotenlöserin, wie dem an alte Verbindungen des Mittelalters erinnernden Fuggerhaus führte und strömten von Glockengeläut begrüßt, vorbei am sein Werk fertig stellenden Munauer Holzbildhauer Michael Kölbl https://michaelkölbl.de, in eine bis auf den letzten Platz besetzte Ulrichs-Basilika.
Bischof Bertram fasste nach Begrüßung durch Organisator Diakon Gerhard Kahl von der Männerseelsorge des Bistums seine gute Laune in Worte, gab seiner Freude Ausdruck Christ, katholischer Christ und angesichts eines solchen Gottesdienstes auch in schweren Zeiten Bischof zu sein.
In seiner bemerkenswerten Predigt ging der Zelebrant auf das gegenwärtig viel diskutierte Männerbild ein.
Hoch zu Ross, das Kreuz in der Hand und wagemutiger Blick – ganz wie die Brunnenstatue am Hohen Dom – entspricht der Heilige dem herkömmlichen von Tapferkeit, Risikobereitschaft, Kühnheit, also einem, welches auch im Zusammenhang mit Krieg und Gewalt steht.
Sanftmut, Hingabe, Empathie hingegen werden klassisch eher weiblich gesehen.
Von einer Evolution der Männlichkeit bis hin gar zur hybriden ist oftmals die Rede.
Beschützer und Ernährer der Mann und die Frau die berühmten drei K’s Kinder, Kirche, Küche – hier begrüßte Bischof Bertram auch die, in der Männerschar anwesenden Damen – hat Gott sei Dank der Emanzipation, doch wohl eher der Gleichberechtigung! – ausgedient.
Frauen stehen ihren Mann, wie 7 Damen im 12 Personen umfassenden apostolischen Kollegium an seiner Seite bsw. zeigen. Frauenbewegung und MeToo haben den Mann als Grund allen Übels ausgemacht, der frühere Held wurde zum Buhmann.
In dieser Unsicherheit verzweifeln Viele auf der Suche nach ihrem Selbstverständnis.
Eine neue Männlichkeit ist gefordert: Geschwisterlichkeit in Gesellschaft und Kirche – echte Authentizität und Mensch sein! Weg mit den Machos, keine Schablonen, sondern Originale sind gefragt.
Ja knallt der Bischof jetzt durch, stellte sich Dr. Bertram Meier selbst in Frage, da es ganz nach Handbuch für Männercoaching klänge, wie es im Internet eine Fülle von Angeboten gibt? Diese greifen nach seiner Einschätzung jedoch alle zu kurz: schauen wir uns lieber beim Hl. Ulrich ab, dessen Legendenbildung als Heerführer und Feldherr im historischen Kontext zu sehen ist.
Sein Vertrauen – ganz wie Kaiser Konstantin – allein auf IHN führt zur Überzeugung, dass Rettung und Heil aus dem Kreuz kommen. Das Helden-Epos Jesu ist Passion, nicht Action – Kreuzestod ist kein Scheitern, sondern Erfolg in der Auferweckung!
Das Böse erleiden, das Schlechte zu durchleiden, befand die französische Sozialrevolutionärin, Philosophin und Mystikerin Simone Weil, als einzige Möglichkeit es zu zerstören, zitierte sie Bischof Meier.
So wurde das Crux victorialis zum Siegeszeichen für den Hl. Ulrich schlechthin, der als Reichsfürst nicht die eigene Macht, das Füllen der eigenen Tasche im Focus hatte, sondern sozial caritativ agierte, die Krankenpflege und Versorgung der Bevölkerung in den Mittelpunkt stellte, die Ausbildung der Kleriker und Wiederaufbau der Kirchen forcierte.
Angelehnt an den Hebräerbrief zum Ende des Lebens der Vorsteher, ist das Motto der Ulrichswoche nicht von ungefähr Mit dem Ohr des Herzens einer Zuschreibung des Hl. Ulrich durch Domprobst Gerhard.
Eine tiefe geistige Erfrischung für das ganze Bistum ist der sich daran knüpfende Wunsch des 62. Nachfolgers auf dem Bischofsstuhl des Bistumspatrons, der den Gläubigen, das Tagesevangelium Joh 15,9 – 17 aufgreifend, eindringlichst zurief: werdet zu Helden der Nächstenliebe!
Hatte Bischof Bertram kürzlich erst beim Tränenfest auf der Wies die, als steil eingestufte These aufgestellt, dass Tränen trösten können und vielmehr den Nerv getroffen, indem er betonte, dass Männer, die weinen noch lange keine Schlappschwänze sind, schloss er an mit seinem Appell: schluckt Gefühle nicht runter. Es geht um den Spiritus Sanctus, nicht den Alkoholikus beim Wirt.
Die Fürbitten trugen die Fußwallfahrer vor, welche in der unermüdlichen, von Organisation und Spontanität geprägten Art von Diakon Gerhard Kahl aus dem ganzen Bistum in Türkheim versammelt wurden und von dort dann 24 Stunden zuvor zur wohlbehalten verlaufenen Wallfahrt aufbrachen.
Dem Vater unser, als Gebet, welches der HERR selbst uns gelehrt hat, gab Bischof Betram noch eine ganz besondere Betrachtung als Tischgebet zur Feier der Hl. Euchariste und daher mit ganz besonderem Bewusstsein zu beten!
Nach dem Segen mit dem Ulrichskreuz beschloss Streiter in Not, das von Arthur Pichler während des Zweiten Weltkrieges für die katholische Jugend komponierte Ulrichslied, die Feier der Hl. Eucharistie und erzeugte, das Wiederdabeisein im nächsten Jahr garantierende, über den Rücken laufende Schauer.
Würde sie Daniel Wirsching kennen, der seit 2010 für die Augsburger Allgemeine über die katholische und evangelische Kirche, insbesondere über kirchenpolitische Themen schreibt, würde er unter Kirche längst mehr verstehen, als Missbrauch und mit Sicherheit verantwortungsvoller publizieren!
Zum nachspüren und reinsehen:
https://www.youtube.com/watch?v=l3Mx-OkhyoI Katholisch1.tv Männerwallfahrt
https://www.youtube.com/watch?v=ByRezRs9RWw K-TV Gottesdienst
https://www.facebook.com/katholisch1.tv/videos/3568734810016668 Katholisch1.tv Frauenwallfahrt
Erich Neumann, freier investigativer Journalist www.cmp-medien.de
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© Bild: www.cmp-medien.de – Ulrichskreuz und Schrein des Hl. Ulrich vor Ulrichsaltar
© Bild: www.cmp-medien.de – Schrein des Hl. Ulrich vor Ulrichsaltar
© Bild: www.cmp-medien.de – Diakon Gerhard Kahl im Interview mit Redaktionsleiterin Birgit Geiß von Katholisch1.tv
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© Bild: www.cmp-medien.de – Polizei sichert und begleitet
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© Bild: www.cmp-medien.de – Bischof Dr. Bertram Meier im Gespräch mit Domkapitular Dr. Thomas Groll, im Hintergrund Alt OB Kurt Gribl
© Bild: www.cmp-medien.de – Diakon Gerhard Kahl und Bischof Dr. Bertram Meier bei letzter Abstimmung
© Bild: www.cmp-medien.de – Bischof Dr. Bertram Meier im Mediengespräch mit Fotograf
© Bild: www.cmp-medien.de – Männerwallfahrt zur Ulrichswoche 2023 beginnt
© Bild: www.cmp-medien.de – am Perlach mit Turamichele und Maria Knotenlöserin
© Bild: www.cmp-medien.de – am Perlach und Rathaus
© Bild: www.cmp-medien.de – am Fuggerhaus – der mittelalterlichen Verbindung
© Bild: www.cmp-medien.de – Basilika St. Ulrich und Afra im Blick
© Bild: www.cmp-medien.de – Holzbildhauer Michael Kölbl aus Murnau in Aktion
© Bild: www.cmp-medien.de – Ulrich- und Afra-Fahne beim Einzug
© Bild: www.cmp-medien.de – Fahnenabordnungen ...
© Bild: www.cmp-medien.de – ... im Altarraum
© Bild: www.cmp-medien.de – Studentenverbindung vor Mariensäule
© Bild: www.cmp-medien.de – Diakon Gerhard Kahl verlässt Sakristei
© Bild: www.cmp-medien.de – K-TV überträgt live
© Bild: www.cmp-medien.de – Klerus und Altardienst
© Bild: www.cmp-medien.de – Diakon Gerhard Kahl verkündet Evangelium
© Bild: www.cmp-medien.de – Bischof Dr. Bertram Meier bei Predigt
© Bild: www.cmp-medien.de – die Wallfahrer und ...
© Bild: www.cmp-medien.de – ... die Fußwallfahrer aus Türkheim in den ersten Reihen
© Bild: www.cmp-medien.de – Bischof Dr. Bertram Meier unter Altarkreuz
© Bild: www.cmp-medien.de – Weinfaß
© Bild: www.cmp-medien.de – Devotionalien-Verkauf
Bürgerreporter:in:Erich Neumann aus Kempten |
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