Rom - Kirchen, Kunst & Katakomben
Wie heißt es so schön, "Alle Wege führen nach Rom". Und so führten mich diese im März auch in die ewige Stadt am Tiber. Drei Tage bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein.
Nach Rom fährt man natürlich nicht - oder zumindest nicht nur - um auf einer der malerischen Piazzas seinen Espresso zu trinken, sondern doch eher um in die allgegenwärtige Geschichte der Stadt einzutauchen.
Los ging es mit der Lateranbasilika, San Giovanni in Laterano, dem ehemaligen päpstlichen Sitze zu Zeiten Konstantins I. und auch heute noch Kathedrale des Bistums Rom, dessen Bischof zugleich auch der Papst der katholischen Kirche ist. Weiter ging es zur Basilika Santa Maria Maggiore. Der Sage nach wurde diese Kirche an der Stelle erbaut, an der es an einem Augusttag geschneit haben soll.
Nächste Station war San Pietro in Vincoli (St. Peter in den Ketten). In einem Glasbehälter unter dem Altar werden die Ketten aufbewahrt, mit denen Petrus in Jerusalem gefesselt war. Größter Anziehungspunkt der Kirche ist jedoch das von Michelangelo geschaffene Grabmal für Papst Julius II. mit der Statue des Mose. Unweit von San Pietro in Vincoli befindet sich auch das Kolosseum oder wie die Römer es nannten, das Amphitheatrum Flavium. Das zweitausend Jahre alte Gebäude lässt erahnen, welch großartige und geschickte Baumeister die Römer waren.
Von der über der Piazza del Popolo gelegenen Aussichtsplattform auf dem Pincio-Hügel - der aber nicht zu den Sieben Hügeln Roms zählt - hat man einen fantastischen Ausblick über die Stadt mit ihren vielen Kirchen. Böse Zungen behaupten gar, in Rom gäbe es für jeden Tag im Jahr eine Kirche!
Von der Piazza del Popolo mit seinem Obelisken und den Zwillingskirchen Santa Maria in Monte Santo und Santa Maria dei Miracoli ist es nicht weit zur Scalinata di Trinità dei Monti oder den Deutschen besser bekannt als Spanische Treppe. Unweit davon liegt Roms größter Brunnen, die Fontana di Trevi, der Trevi-Brunnen.
Das Pantheon gilt als das am besten erhaltene Bauwerk der römischen Antike. Der Bau war ursprünglich ein allen Göttern Roms geweihtes Heiligtum, das Kaiser Hadrian erbauen ließ. Seit Beginn des 7. Jahrhunderts dient das Pantheon jedoch als römisch katholische Kirche. Beeindruckend ist hier der Blick zur Kuppel, deren Durchmesser exakt 43 Meter beträgt.
Auf der Piazza Navona mit der Fontana dei Quattro Fiumi, dem Vierströmebrunnen in der Mitte endet dieser Tag. Seine charakteristische längliche Form verdankt die Piazza übrigens dem Umstand, dass es sich hierbei einst um ein von Julius Cäsar errichtetes Stadion für athletische Wettkämpfe handelte.
Der nächste Vormittag war geprägt von der Generalaudienz bei Papst Benedikt XVI. im Vatikan. In einem großen Auditorium werden zahlreiche Pilger aus allen Herren Länder empfangen und - bei rechtzeitiger Anmeldung - auch namentlich willkommen geheißen. Abgeschlossen wird die Audienz durch einen Segen und ein gemeinsames Vater Unser auf Latein. Der Text hierzu befindet sich auf den zwingend erforderlichen aber kostenlosen Einladungskarten, die im Pilgerzentrum Rom beantragt werden können.
Kleiner Wehrmutstropfen am Rande ist die Tatsache, dass unser Reisebus während der Audienz aufgebrochen und ausgeräumt wurde!
Nichtsdestotrotz ging es nachmittags nach Ostia Antica, der ehemaligen Hafenstadt des antiken Roms. Da Ostia anders als Rom selbst nicht immer wieder überbaut wurde, erhält man hier einen schönen Einblick in das antike Leben.
Abends ging es noch mal zur hell erleuchteten Peterskirche - San Pietro in Vaticano - und der Piazza San Pietro (Petersplatz) sowie zum ebenso malerisch illuminierten Kolosseum.
Am nächsten Morgen ging es zunächst nach unten. Eine Führung durch die Katakomben zeigt die frühen Gräber der Christenheit - die aber nicht wie oftmals vermutet als Zufluchtsort der Christen gedient haben. Verwesungsgeruch und zahlreich dadurch angelocktes Getier machten derlei Unterfangen unmöglich.
San Paolo fuori le Mura (Sankt Paul vor den Mauern) ist, nach San Giovanni in Laterano und Santa Maria Maggiore, die dritte der vier in Rom befindlichen Patriarchalbasiliken und damit eines der ranghöchsten römisch-katholischen Gotteshäuser. Weitere zwei "Basilicae Maiores" befinden sich noch in Assisi. Alle anderen Basiliken weltweit sind quasi nur zweiter Klasse - "Basilicae Minores".
Der Nachmittag führte schließlich in die vatikanischen Museen, von denen sich aber natürlich nur ein kleiner Ausschnitt betrachten lies, wie z.B. die Laokoon-Gruppe. Ein echtes Highlight stellt aber sicherlich die Besichtigung der La cappella sistina, der Sixtinischen Kapelle mit Michelangelos Deckengemälde der Genesis (die Schöpfungsgeschichte) dar und dem Altargemälde des Jüngsten Gerichts.
Über die Katakomben von San Pietro in Vaticano gelangt man schließlich direkt in die Kirche selbst, die auch Röms vierte Patriarchalbasilika darstellt. Der beeindruckend große Innenraum der Kirche lässt sich erst richtig fassen, wenn man sich auf den Weg macht, die Kuppel der Kirche zu erklimmen. Der Blick ins Mittelschiff veranschaulicht die pure Dimension des Bauwerks. Und auf der Kuppel erhält man schließlich einen fantastischen Blick auf den Petersplatz, Vatikanstadt und Rom.
Abschließend empfiehlt sich noch ein kurzer Spaziergang zum Castel Sant’Angelo (Engelsburg) und der davor liegenden Brücke Ponte Sant'Angelo (Engelsbrücke).
Klasse, die Berichterstattung!