Neue Wohnplätze für Auszubildende und Schüler
Nach fast zweijähriger Bauzeit segnete Generalvikar Harald Heinrich am 10. November 2016 das neue Kolping-Jugendwohnheim an der Jesuitengasse in Augsburg. Zahlreiche Gäste konnte der Bauherr, die gemeinnützige Kolping-Stiftung Augsburg, vertreten durch den Vorsitzenden Kolping-Diözesanpräses Alois Zeller und Geschäftsführer Heinrich Lang zur Einweihungsfeier begrüßen.
Bereits Anfang September sind die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in den Neubau eingezogen. Das neue Wohnheim bietet Platz für insgesamt 76 Auszubildende und Schüler. In hellen und freundlichen Räumen finden sie gute Rahmenbedingungen zum Leben und Lernen. Jeweils 19 junge Menschen bilden eine große Wohngruppe, deren Mittelpunkt ein großer Wohnküchenbereich darstellt. Gemeinschaft wird hier groß geschrieben. Jugendwohnen bietet jedoch mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Ein Team von pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern begleitet die jungen Menschen und ist Ansprechpartner in den einfachen und schwierigen Themen des Lebens. Auch eine Teilverpflegung ist fester Bestandteil des Angebots.
Humorvoll präsentierte Prof. Klaus Meier vom Architekturbüro meierplus den Gästen in Form eines Backrezeptes die Entwicklung und den Bauverlauf. Generalvikar Harald Heinrich, Reinhold Demel (Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Augsburg), Siegfried Kalkbrenner (stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwaben), Dr. Stefan Kiefer (3. Bürgermeister und Sozialreferent der Stadt Augsburg), Christian Waschke (Leiter Jugendwohnen) und Ibrahim Jallo (Bewohner des Jugendwohnheimes) stellten sich bei der Feier den Fragen von Erwin Fath (Mitglied des Stiftungsrates der Kolping-Stiftung Augsburg). „Wir wollen an der Seite der jungen Menschen sein“, sagte Generalvikar Heinrich auf die Frage, warum die Diözese Augsburg das Projekt finanziell unterstützt. Ein weiteres Argument für die Förderung sei, dass die Diözese in die Kolping-Stiftung Augsburg das Vertrauen hat, das Projekt umzusetzen und die verbindliche Lebensbegleitung der jungen Menschen in den kommenden Jahren zu leisten. Für Reinhold Demel von Agentur für Arbeit, die neben dem Bistum und der bayerischen Staatsregierung zu den großen Zuschussgebern für das Projekt gehört, ist „Ausbildung die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit“. Neben guten Ausbildungsmöglichkeiten und einer guten Infrastruktur sei es auch notwendig, gute Wohnmöglichkeiten vorzuhalten, um die Region für junge Menschen attraktiv zu machen. Das bestätigte auch Dr. Kiefer. Bei 18- bis 25-Jährigen sei der größte Zuwachs an Bevölkerung in der Stadt festzustellen und ohne Wohnen sei alles andere was die Stadt bietet nichts, so Kiefer. Siegfried Kalkbrenner freut sich, dass das neue Jugendwohnheim genau zur richtigen Zeit kommt. Die Handwerkskammer, die bereits bisher Jugendliche im Kolping-Jugendwohnheim unterbringt, baut derzeit 250 Werkstattplätze und hat künftig noch mehr Bedarf an Wohnheimplätzen. Einen Einblick in den Alltag des Jugendwohnens gaben Ibrahim Jallo als Bewohner und Christian Waschke als Leiter der Einrichtung. Umrahmt wurde die Feier von einem weiteren Bewohner, Deaa Alrehani, auf einer elfseitigen Oud.
Mit dem Neubau ist der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Eine Generalsanierung des Komplexes ist notwendig, da die bauliche Zustand und die Raumstruktur heutigen Anforderungen nicht mehr genügt. Die letzte Sanierung fand in den 70er Jahren statt. Das abgerissene Gebäude an der Jesuitengasse hatte keine Warmwasserversorgung und Duschen nur im Keller, so dass hier klar war, an dieser Stelle kommt nur ein Neubau in Frage. Im nächsten Schritt wird in mehreren Abschnitten das Kolpinghaus an der Frauentorstraße generalsaniert. Bereits seit 1857 finden junge Menschen im Augsburger Kolpinghaus entsprechend der Idee Adolph Kolpings Unterkunft, Verpflegung, Bildung und Begleitung.
Internet: www.kolping-wohnheime.de