Lebenswege / Eine Zeichnung von Tomé T.Etzensperger vom Kinderporträtmuseum
Meine Zeichnung „Im Gewirr der Gefühle verstrickt“ symbolisiert die Wege, die ein Mensch in seinem Leben geht, um irgendwann, einem oder mehreren dieser Lebensgabelungen folgend, irgendwo anzukommen oder immer weiter zu gehen, als ein ewig Suchender, ein Suchender manchmal, der zwar durchaus ein Ziel haben kann, im Wissen jedoch, dass dieses Ziel nie erreicht werden kann oder darf, denn das wäre der Stillstand, denn solange noch Entscheidungen gefällt werden können, gewählt werden kann, entwickelt sich im Menschen noch das substanzielle Etwas, das ihn als Menschen so einzigartig macht. Der Junge im Bild hält all diese Schnüre und Fäden in seiner Hand, welche die Zufälle (oder Vorbestimmungen) in seinem Leben sind oder erst noch sein werden, es sind Begegnungen und Ereignisse, die sein Leben prägen werden, ihn formen, in eine Richtung zu drängen versuchen, ihn in Abgründe zu werfen vermögen, er hält die Fäden in seiner Hand, aber er vermag nicht zu sehen, wohin ihn die eine Schnur führen wird und wohin ihn die andere, die er fallengelassen hat, geführt hätte. Wege, wie Barrieren, durchkreuzen sein Leben, bauen sich vor ihm auf, verwirren ihn, Entscheidungen werden getroffen, wohin er geht, welche Richtung er einschlägt, am Anfang noch helfend von anderen getroffen oder beeinflusst, später immer mehr in eigener Verantwortung entschieden, jede einzelne eine Lebensentscheidung, manche vom Verstand getroffen und andere von seinem Gefühl... zum Guten... zum Bösen hin, aber was ist gut und was ist böse?! … und jede dieser Entscheidungen führt zu immer neuen Weggabelungen, fast wie ein Irrgarten anmutend, ein undurchschaubares Labyrinth ohne Ausgang, aber mit Hauptstraßen, die, einmal verfehlt, in den Abgrund und ins Verderben führen können, auch wenn es danach meist Abzweigungen und Nebensträßchen gibt, die auf den Hauptweg zurückführen... aber es sind kleine und mühsam zu gehende Abzweigungen und zum Teil verzweigte Wege zurück, die zu finden und überhaupt zu erkennen die Hilfe von anderen erfordern, ...Freunde, Eltern... Menschen, die ihn lieben, Verantwortung übernehmen... wenn der Knabe auf meinem Bild solche Menschen hat, ist er ein vom Glück geküsstes Kind... ich wünsche es ihm.
Tomé Thomas Etzensperger
Museum für Kinderporträts
www.tome-art.com