DIY boomt in Augsburg in Zeiten von Corona
DIY ist der Trend dieses Jahres
DIY ist die Trendabkürzung der letzten Jahre und insbesondere seit dem März 2020 für die Rückkehr zur Hausarbeit in Eigenregie. Durch den „Do it yourself“ Gedanken erleben dabei viele Arbeiten im Haus und Garten eine Art Renaissance. Anstatt teure Handwerker, Gärtner oder Monteure zu bestellen, haben viele Menschen wieder erkannt wie nützlich es ist selbst Hand anzulegen und die Probleme rund um das Haus in Eigenregie zu erledigen.
Selbstverständlich sollte man dies nicht als komplette Absage an professionelle Handwerker betrachten, aber tatsächlich ist es nur sinnvoll, wenn man dazu fähig ist – auch im Notfall unter den Bedingungen eines Shutdowns – seine eigenen Probleme im Haushalt zu lösen. Daher ist es auch nicht unverständlich, dass DIY in den Zeiten von Corona boomt. Diesen Boom hat die Gesellschaft vor allem der freien Zeit zu verdanken aufgrund von Schließungen und Kurzarbeit, aber auch den Bemühungen der Baumärkten.
Durch die zusätzliche freie Zeit wurde viele Menschen auch bewusst, inwieweit sie fähig sind selbstständig im Haus zu bauen, zu streichen und den Garten zu pflegen. Das was früher zu schwierig oder abwegig erschien, konnte dank Corona und dem Herunterfahren des stressigen Alltags in Angriff genommen werden. Es ist daher keine Überraschung, dass viele Menschen diesem Trend auch noch drei Monate nach dem landesweiten Corona-Lockdown weiterhin folgen.
Kreative DIY-Lösungen für den Haushalt und Garten
Manche Personen glauben, dass DIY lediglich kleine und einfache Arbeiten umfasst, wie beispielsweise Geschenke und Verzierungen, Beutel, selbstgenähte Masken oder Rasenmähen umfasst. Aber diese liegen falsch, denn DIY kann auch langwierige und komplexe Arbeiten beinhalten. Selbst scheinbar schwierige Herausforderungen, wie der eigene Bau eines Basketballkorb sind keine Unmöglichkeit.
Das DIY nicht einfach nur ein schnelllebiges Phänomen ist, dagegen spricht der Aufruf der Vereinten Nationen bzw. UNICEF zur Förderung des gemeinsamen DIY von Kindern und Eltern. Gerade, wenn die Schule entweder geschlossen ist oder der Online- bzw. Präsenzunterricht reduziert wird, lieben Kinder es sich beschäftigen zu können, sodass ihnen nicht langweilig wird. Diese Zeit lässt sich dabei für Angelegenheit nutzen, die man gerne ansonsten aufschiebt, wie Streichen oder den Bau eines Gartenzauns.
Wer nach kreativen DIY-Ideen sucht, der wird schnell fündig, entweder indem er seinen eigenen Garten oder sein Haus betrachtet bzw. sich durch diverse DIY-Portale wie myhomebook.de inspirieren lässt. Eine große Zahl hat auch wegen kurzzeitiger fehlgehenden Nahrungsmitteln und Verbrauchsartikeln wie Toilettenpapier gemerkt, wie wichtig es ist selbst Vorsorge zu treffen und mit dem Anpflanzen eines eigenen Kräutergartens begonnen.
Wer die nächste Welle fürchtet für den könnte auch das Nähen von eigenen Stoffmasken eine gute Beschäftigung darstellen. Gerade da man mit einer Überproduktion auch seinen Nachbarn und Freunden aushelfen kann. Es finden sich zahlreiche hilfreiche und nützliche Artikel im Netz, die eine ausführliche und leicht verständliche Anleitung dafür bieten. Dazu gehört beispielsweise die DIY-Nähanleitung von smarticular.
DIY hilft dabei Krisenzeiten stressfrei zu überstehen
DIY kann nicht nur dabei helfen Probleme zu lösen, die den Haushalt betreffen, sondern besitzt auch noch einen anderen positiven Effekt, nämlich die Reduzierung von Stress und Langeweile. Das eigene Haus bietet eine Vielzahl an sich lohnenden Beschäftigungsmöglichkeiten, die teilweise im Alltag vergessen werden – nun aber bewusst umgesetzt werden können.
Körperliche, längerfristige Arbeit, die der eigenen Muße dient, entlastet den Körper und den Geist und führt dadurch zu einem Ausgleich zu den schlechten Nachrichten, welche scheinbar tagtäglich während der Krisenzeit ausgestrahlt werden. Zudem bleibt ein wohliges Erfolgsgefühl zurück, wenn man sein nächstes DIY-Projekt abgeschlossen hat. In Fachkreisen gilt dabei DIY fast schon als therapeutische Lösung zur Stressreduktion.
Wer sich intensiv mit seinem eigenen Projekt beschäftigt, der erlebt ein Gefühl von Sinnhaftigkeit und Glück. Solche Emotionen sind gerade dann sehr willkommen, wenn die äußeren Einflussfaktoren und Nachrichten düster ausfallen. DIY ist also eine äußerst sinnvolle Alternative zur ereignislosen Selbstisolation, zumal man noch langfristig von den DIY-Projekten profitieren kann.
Eine Chance oder Gefahr für das Handwerk?
Eine ganze Reihe von Personen befürchtet, dass durch den DIY-Boom während der Coronakrise das Handwerk auch längerfristig in Mitleidenschaft gezogen wird, da viele Menschen nun selbstständig die Probleme im Haushalt lösen würden. Diese Befürchtung ist aber auf mehreren Ebenen falsch. Erst einmal sichern die Baumärkte eine große Anzahl an Arbeitsplätzen, während der Krise und dann sind die meisten DIY-Projekte auch ohne Fachwissen zu bewältigen.
Dieses Fachwissen geht den Handwerkern aber nicht verloren, sondern sie können und müssen es auch einsetzen, um all die schwierigen und komplexeren Herausforderungen im Bereich Haus und Garten zu meistern, nämlich die Probleme, die der Laie selbst nicht lösen kann. Anstatt also die negativen Befürchtungen in den Mittelpunkt zu stellen, ist vielmehr die positive Auswirkung des DIY Gedankens gerade während Corona hervorzuheben. Das Handwerk in und um Augsburg muss alle keine langfristigen negativen Folgen durch diesen unerwarteten, aber überraschenden Boom finden.
Bürgerreporter:in:Martin Dewald aus Augsburg |
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