Das Augsburger Friedensfest
Das Friedensfest wird in Augsburg seit dem Jahr 1650 jedes Jahr am 8. August gefeiert. Nur in Augsburg gibt es diesen Feiertag. Eine Friedenstafel mit weiß gedeckten Tischen auf dem Rathausplatz, Brot und Trauben heißt jeden Willkommen. Die selbst mitgebrachten Speisen und Getränke der Bürger laden zur Gemeinschaft ein und wird jedes Jahr gern besucht. Das alljährliche Fest beruht auf der Geschichte der Reformation des Reformators Dr. Martin Luther.
Das Friedensfest geht zurück auf die Zeit, in der die Anhänger des katholischen Glaubens und des protestantischen Glaubens um ihre Ansprüche stritten. Dies war eine Folge der Reformationsbewegung von Dr. Martin Luther. Im Jahre 1555 wurde von der Stadt Augsburg festgelegt, dass protestantische und katholische Christen gleichbehandelt werden sollen. Dies wurde als "Augsburger Religionsfriede" bekannt und ein Reichsgesetz. Aber erst der Westfälische Friede brachte eine dauerhafte Wende für die Protestanten, den Anhängern Luthers. Der Westfälische Friedensvertrag wurde 1648 wirksam und beendete den 30-jährigen Krieg in Deutschland.
Die Confessio Augustana oder das Augsburger Bekenntnis war ein grundlegendes Bekenntnis der damaligen lutherischen Reichsstände zu ihrem Glauben. Im Jahre 1530 wurde die Confessio Augustana auf dem Reichstag zu Augsburg dem Kaiser Karl V. von der lutherischen Reformation dargelegt. Sie gehört auch heute noch zu den verbindlichen Bekenntnisschriften der lutherischen Kirchen.
Auch heute in unserer Zeit sollen Christen und Christinnen ihren Glauben bekennen.
Das bekannteste Glaubensbekenntnis ist das „Apostolische Glaubensbekenntnis“ oder „Apostolikum“, das sonntags im Gottesdienst gesprochen wird, aber auch das Gebet „Vater unser“. Der römische Dichter Tertullian (ein früher christlicher Schriftsteller und Advokat) sagte: „Es ist in Kürze das ganze Evangelium.“
Man kann sagen, das Gebet „Vater unser“ ist ein Konzentrat aller Worte und Taten Jesu:
Vater unser, der du bist im Himmel
geheiligt werde dein Name
Dein Reich komme, dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen
Denn dein ist das Reich und die Kraft und
die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen
Durch die klärenden Artikel des Augsburger Bekenntnisses – Confessio Augustana - suchten die Reformatoren ursprünglich, die Gemeinsamkeit mit der katholischen Kirche wiederzuerlangen.
Bürgerreporter:in:Marion-Christa Nickel aus Augsburg |
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