Carmina Burana als Open-Air-Konzert auf der Augsburger Freilichtbühne
Vor einigen Wochen genossen wir in der Münchner Olympiahalle mit „The Wall“ von Roger Waters (Pink Floyd) wohl eines der Meisterwerke der Rockmusik, das musikalisch wie optisch ein gigantischer Abend war. Optisch etwas ruhiger, dafür aber musikalisch ebenfalls nahezu ebenbürtig, war am 13. August der Besuch von Carl Orff`s „Carmina Burana“ auf der Augsburger Freilichtbühne.
Quasi zum eingewöhnen an die Klassik begann der Abend auf der Freilichtbühne mit verschiedenen Stücken u.a. von Edward Grieg (Peer Gynt), Giacomo Puccini (Madame Butterfly) bis hin zum Gefangenenchor aus Nabucco von Giuseppe Verdi. Und wer bei Johannes Brahms „Ungarischer Tanz Nr 5“ die Augen schloss, konnte (vorausgesetzt er kennt den Walt Disney Film „Fatasia“), Micky Mouse in der Szene des Zauberlehrlings im Geiste die Wasserkübel schleppen sehen.
Dann, nach einer kurzen Pause, war die Bühne komplett besetzt und Dirigent Nayden Todorov startete mit Orchester und Chor „Venezia Festival Opera“ zu Orff`s Carmina Burana. Und wie! Nicht umsonst zählt es zu den Meilensteinen der Musikgeschichte. Dabei war die Entstehung des Werkes für die Musikgeschichte ein glücklicher Umstand, denn Orff entdeckte die Liebes- und Trinklieder durch Zufall in der Bibliothek des Klosters Benediktbeuren.
Nayden Todorov verstand es auf jeden Fall Carl Offs „Carmina Burana“ perfekt in Szene zu setzen und dabei aus Orchester, Chor und Solointerpreten stets in den Vordergrund zu bringen. Die Besucher des Konzertes dankten es am Ende mit lang anhaltenden Applaus, denn sie waren Gast eines musikalischen Highlights in einer endlich einmal lauen Augsburger Sommernacht.
Mein Tipp: Wer einmal die Möglichkeit hat Carl Orff`s Carmina Burana live zu erleben, der sollte sich diese Chance nicht entgehen lassen, auch wenn er ansonsten (so wie ich) mehr auf Rockkonzerte steht!
Ich hoffe, dass es irgendwann in unserem Staatstheater aufgeführt wird.