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18 Jahre Partnerschaft Kolpingsfamilie-Budaörs / Wudersch (Ungarn) und Kolpingsfamilie-Göggingen

Fast genau vor einem Jahr besuchte die Kolpingsfamilie Augsburg-Göggingen ihre Partnerkolpinsfamilie in Budaörs (Ungarn) und nahm an den beeindruckenden Passionsspielen teil. Beim Abschied lud der 1. Vorsitzende von Göggingen, Harry Fischer, die ungarischen Freunde für den Monat August 2010 nach Weißenbach (Österreich) in das tolle Kolpinghaus ein.

Dieser Ladung folgten nun vom 13.08. – 18.08. 2010 dreißig Mitglieder der Kolpingsfamilie- Budaörs / Wudersch. Besonders erfreulich war für uns Frauen und Männer „der ersten Stunde“, also diejenigen die beim 1. Besuch in Budaörs im April 1993 dabei waren, dass eine Gruppe von 7 jungen Erwachsenen mit zu den Besuchern zählte, die wir vor 17 Jahren als 6, 7, 8 –jährige kennenlernten und seinerzeit speziell von Harry mit „Gummibärchen“ verwöhnt wurden. Die Kolpingsfamilie-Göggingen war mit 2 jungen Familien incl. 5 Kindern, und weiteren 8 Kolpingern vertreten.

Herzlich waren die Begrüßung und die Freude, sich nun im Kolpinghaus Weißenbach wieder zu sehen. Der Bezug der Zimmer war schnell erledigt und es begann eine rege Unterhaltung über die Ereignisse des abgelaufenen Jahres. Gem. abgestimmten Plan hatte an diesem Abend die Kolpingsfamilie-Göggingen die Verantwortung für das leibliche Wohl. Dies wurde durch das Gögginger-Team unter Meisterkoch Walter mit einem „bayerischen Abend“ perfekt gelöst. Die „Nacharbeiten“ in der Küche – sprich Abspülen, Aufräumen etc. – wurde in toller Zusammenarbeit mit den ungarischen Freunden bewältigt. Dies geschah in der gleichen vorbildlichen Form jeden Morgen nach dem Frühstück und allen Abendessen. Der Abend gehörte mit vielen Gesprächen, Gesang und vorzüglichem ungarischen Wein der Wiedersehensfreude – ging aber nicht zu lange, da die ungarischen Freunde bereits um 5:00 Uhr in Budapest gestartet waren.

Der folgende Samstag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein und ließ die Bergwelt der Lechtaler-Alpen im schönsten Licht erstrahlen. Nach dem Frühstück – man hatte sich Brotzeitpakete und Getränke für mittags vorbereitet – wurden, den eigenen Möglichkeiten entsprechend – die verschiedenen Ziele angepackt. Eine Gruppe fuhr in das Tannheimertal zum Haldensee um dieses herrliche Naturjuwel zu Fuß zu umrunden. Die jungen Familien gingen vom Hantenjoch zur Anhalter Hütte, während die jungen Ungarn gleich einen Marsch zum Maldongrat unternahmen.

Am Spät-Nachmittag trafen sich die Gruppen wieder im großen Aufenthaltsraum des Hauses zum gemütlichen Kaffetrinken mit Backwaren aus Ungarn und Deutschland. Die Bewältigung des Abendessens oblag am Samstag dem Team der Kolpingsfamilie-Budaörs unter dem „Kochlöffel-Dompteur“ Vilmos Molnár! Die Erwartungen wurden nicht enttäuscht - es gab ein tolles ungarisches Gulasch, dem als Nachtisch Melonen und gelber Paprika folgten. Der Abend war wieder dem Beisammensein gewidmet, wobei der Gesang – initiiert durch Margit Komjád, der Organistin von Budaörs – nicht zu kurz kam. Der „harte Kern“ des Treffens saß dann noch lange im gemütlichen „Bierstüble“ bei Wein und guten Gesprächen beisammen.

Am Sonntag, Maria Himmelfahrt, hatten Petrus und der selige Adolph Kolping rechtzeitig die „Wasserhähne“ abgedreht, als zum Frühstück Herr Diözesanpräses Alois Zeller und seine Frau Schwester erschienen. Von allen Anwesenden sehr herzlich begrüßt, konnte anschließend Herr Dizösanpräses seine Wünsche hinsichtlich des Feldgottesdienstes äußern. Mit Freuden betrachtete er die vielen Kräuterbuschen, die bei der Wanderung um den Haldensee und auch schon aus Göggingen von fleißigen Händen gepflückt und gebunden worden waren. Bei prächtigem Sonnenschein wurde der Gottesdienst auf der Terrasse des Hauses zelebriert. Umrahmt von den Klängen des Keyboards, von Margit meisterlich gespielt und den Liedern auf Ungarisch oder Deutsch wurde eine, feierliche Messe gefeiert, in deren Mittelpunkt Maria stand. Besonders die internationale Zusammensetzung aus ungarischen, österreichischen, ecuadorianischen und deutschen Gläubigen hob Herr Diözesanpräses hervor. – Nach der Messe wurde durch Vilmos Hoffmann, dem „Chef der Ungarn“, sowie Harry Herrn Diözesanpräses für diesen beeindruckenden Gottesdienst gedankt. Mit einem kleinen Frühschoppen auf der Terrasse, bei dem ungarischer Wein und Gebäck gereicht wurde, schloss dieser Vormittag. Dank der guten Vorsorge durch Vilmos Molnár konnte der „Mittagshunger“ durch die reichlichen Vorräte an Gulasch vom Vorabend abgedeckt werden.

Doch zu den „Jungen Erwachsenen Ungarn“: Eine Fünfer-Gruppe von Ihnen wollte unbedingt die Lachenspitze ( 2126 m ) erklimmen. Trotz Wetterwarnungen machten sie sich vom Vilsalpsee, wohin sie von Walter und Manne gebracht wurden, auf den Weg. Der Weg führte vom Vilsalpsee über die Landsberger Hütte zur Lachenspitze. Der Rückweg dann direkt zurück zum Haus in Weißenbach. Am Nachmittag fing es stark zu regnen an. Ab 18:00 Uhr begannen wir uns Sorgen zu machen. Auf Anrufe mit Handy wurde nicht reagiert. Gegen 19:00 Uhr sahen wir sie dann tropfnaß, aber wohlbehalten „antraben“. Was einige Steine von den Herzen poltern ließ.

Wir, die Daheimgebliebenen, verbrachten den Sonntag-Nachmittag sehr beschaulich und ruhig, da Petrus wieder einmal den Hahn aufdrehte und das geplante Geländespiel buchstäblich in´s Wasser fiel. Am Abend hatte hinsichtlich Verpflegung wieder Kolpingsfamilie-Göggingen die Zuständigkeit übernommen. In der Küche wirkte Walter mit Team bei der Zubereitung der Salate und Nachtisch, während auf der Terrasse Harry und Manne sich als Meister des Grills bewiesen. Wir alle staunten welche Mengen der köstlichen Gerichte inhaliert werden konnten. Voller Harmonie und Zufriedenheit wurde auch dieser Tag beendet.

Montag stand nun im Zeichen des Besuches von Schloss Linderhof und der Klosterkirche von Ettal. Groß war die Freude aller Teilnehmer, als auf dem Vorplatz des Schlosses Präses Martin Sigalla die Freunde aus Ungarn und uns begrüßte. Für die Führung durch das Schloss und die Grotte konnten Führer in ungarischer Sprache gewonnen werden, das machte das Erlebnis umso eindrucksvoller.

Nach der umfangreichen Besichtigung von Schloss, Grotte und Park traf man sich wieder am Bus-Parkplatz. Hier hatte Herr Präses Sigalla für jeden eine kleine, süße Überraschung parat. Nach Brotzeit und etwas Ruhe ging es weiter gen Ettal. Es war vor der Führung in der Klosterkirche genügend Zeit um noch etwas diesen bekannten Ort zu erforschen. Beeindruckend war dann die Führung durch Pater Virgil. Auch viele Fragen, die aus unserem Kreis gestellt wurden konnten von Pater Virgil umfassend beantwortet werden. Als Dank für die Führung wurde auf Anregung von Margit und Vilmos Hoffmann „Lobet den Herren, den mächtigen König“ auf Deutsch und anschließend von den Ungarn ein Marienlied gesungen, das bis 1850 die ungarische Nationalhymne war. Dieser Gesang wurde von Pater Virgil und den anderen Besuchern der Kirche sehr ergriffen aufgenommen wurde.

Unsere ungarischen Freunde ließen es sich anschließend nicht nehmen einen Abstecher in das berühmte Oberammergau zu unternehmen, während wir nach Weißenbach – am phantastischen Plansee entlang –zurückkehrten. Hier war schon „Chefkoch“ Walter und sein Team emsig tätig gewesen um für den Abend das chinesische Menü vorzubereiten. – Auch dies war wieder ein voller Erfolg.

Dienstag sollte der Besichtigung von Füssen dienen. Am Morgen hatte Petrus wieder alle Schleusen geöffnet. Harry war Optimist und meinte – „wart ab, in den Bergen drin regnet es, draußen ist es o.k.-„. Und er hatte Recht! Wir verbrachten einen wunderbaren Tag in der schönen alten Stadt nebst Schloss. Zum Abschluss fuhren die Ungarn noch weiter zum Schloss Neuschwanstein um das prächtige Bauwerk wenigstens aus der Entfernung zu sehen und einen Eindruck von der Schönheit zu bekommen. Die Versorgung am Abend oblag jetzt wiederum dem „Oberkochlöffelschwinger“ Vilmos Molnar und seinem Team. Es kann nur bestätigt werden: auch dieses ungarische Gericht nebst Nachtisch mundete allen und keiner verließ hungrig den Tisch.

Nach den obligatorischen, gemeinsamen Aufräumungsarbeiten in der Küche und Einkehr der Ruhe wurde es so allen klar, dass dies der letzte gemeinsame Abend war und am nächsten Morgen zu früher Stunde die Stunde des Abschiedes schlägt. Als erster ergriff Harry das Wort um einerseits seinen Dank an alle, die zur Gestaltung des Aufenthaltes beigetragen hatten zu danken und andererseits unseren ungarischen Freunden ebenfalls zu danken, dass sie sich so intensiv in das Gemeinschaftsleben im Haus eingebracht haben. Vilmos Hoffman dankte im Namen der Mitglieder der Kolpingsfamilie-Budaörs / Wudersch, überreichte Harry einige Geschenke und lud die Kolpingsfamilie-Göggingen zum 20. Stiftungsfest im Jahr 2011 nach Budaörs ein. Nach dem Frühstück am Mittwoch, 18.08.2010, erfolgte der herzliche Abschied mit vielen Umarmungen – und manch zerquetschter Träne!

Wir alle freuen uns auf 2011 in Budaörs!

Bericht von Wolfgang Abert

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