Frühlingsboten der großen Göttin im Maskenmuseum Diedorf 2. Teil: Fliegende Boten aus dem Totenreich

Perchta aus  Böhmen
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2. Sie kommen wieder: Fliegende Boten aus dem Totenreich

Eine besondere Rolle kommt aber bei den begleitenden Figuren der Göttin den Vögeln zu, die über ja über alle Zeiten als Götterboten angesehen waren und durch den Vogelzug in den Süden, das Verschwinden in der kalten Jahreszeit, auch im Ruf standen, der großen Göttin Natur im Winter in Ihr Reich über die Toten zu folgen.

Einige dieser Vögel, die in sumpfigem Gebiet kleine strampelnde Wesen aus dem feuchten Erdreich zogen, standen im Ruf, diese kleinen Wesen aus dem Reich unter Erde und Wasser, dem Reich der verstorbenen Seelen, den Frauen als neues Leben in den Bauch zu vermitteln. „ Vom Storch gezwickt“ spielt als umschreibende Redewendung und Erklärung an andere Kinder diesen Sachverhalt wieder. Weißer und schwarzer Ibis (Waldrapp), Schwarz,- und Weißstorch sollen in dieser Hinsicht also in frühem Glauben für eine Wiedergeburt gesorgt haben.

So wie die gesamte Natur dem Jahreszeitenwechsel unterlag , glaubte man, wache auch die große Mutter über das Gesetz von Leben und Sterben und… so wie im Frühling die Pflanzen scheinbar neugeboren aus dem Boden schießen…. schenke die Göttin auch den verstorbenen Menschen über Ihre Vermittler wieder neues Leben als Kinder.
Damit die große Schöpferin und eben Ihre Vermittler, Vögel und Tiere dieses Versprechen nicht vergessen würden, war es nötig , Sie vor jedem Jahreszyklus wieder daran zu erinnern.

Lautes Stampfen der Füße auf den Boden, fröhlich jauchzender Gesang und lebhaft geschäftige Aktivität vor Beginn der Feldarbeit sollte dafür sorgen, dass jene Herrscherin der Reiche über und unter der Erde auch ja nicht im Frühjahr ihre Pflichten hier in der oberirdischen Welt vergäße.

Maskierte Kulte sollten der Göttin und Ihren Anhängern altes Brauchtum wieder bildhaft in Erinnerung bringen und das gemeinsame Abkommen aller untereinander bestätigen .
Wenngleich das recht friedvolle Zusammenleben der steinzeitlichen Donaukulturen im Matriarchat, schon mit Beginn der Bronzezeit und in vielen weiteren Eroberungszügen von den patriarchalen Völkern zwischen Schwarzem Meer und Kaspischem Inlandssee gestört und mit der indogermanischen Wanderung kulturell verändert wurde, hielten sich die Maskenläufe auch trotz aller Eliminierungsversuchen des Christentums bis in heutige Zeit…… von Ort zu Ort immer ein wenig verschieden und eben ein bisschen integrierter und……weitgehend ohne Kenntnis um Ihre Hintergründe.

Bürgerreporter:in:

Maskenmuseum Michael Stöhr aus Diedorf

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