Fritz, der kleine Regentropfen Teil 3
Nina war nirgendwo zu sehen.
Was sollte er denn nun tun?
Die Strömung hatte nachgelassen und er konnte die winzigen Salzteilchen spüren, die ankündigten, dass er sich auf dem Weg ins Meer befand.
Das Meer ist für jeden Wassertropfen die Erfüllung seiner Träume. Hier gab es Alles. Ein Leben konnte man hier verbringen und immer wieder etwas Neues entdecken.
Fritz allerdings freute sich gar nicht darüber. Endlich war er an dem Ort, an dem er immer sein wollte doch ohne Nina war ihm das egal.
Er sah die bunten Fische, die wunderschönen Korallen und sogar eine versunkene Stadt. Er redete mit vielen Tropfen, die schon weit herum gekommen waren und doch fühlte er, dass ein Teil von ihm fehlte.
Er dachte daran, dass Nina gesagt hatte, dass Freunde nie ganz weg sind, dass sie, wenn sie einen Platz in Deinem Herzen haben, auch immer bei dir sind.
Er hatte aber das Gefühl, diesen Teil des Herzens hätte man ihm rausgerissen und er wäre kein Ganzes mehr.
Er saß mit ein paar Tropfen in einem versunken Schiff und trauerte.
Da sagte ein Tropfen zu ihm: „sei nicht traurig, dass es vorbei ist, sondern freu dich, dass du mit Nina soviel erleben durftest!“
„Als ob das so einfach wäre!“ antwortete Fritz, „sie fehlt mir so!“
„das soll sie doch auch“, entgegnete da der Tropfen, „sie ist ein Teil von dir! Du kannst aber die Erinnerung in zwei verschiedene Taschen packen: die eine besteht aus Trauer und Verlust, du überlegst dann, was hätte alles sein können und du bist traurig das es nicht so ist.
Die andere besteht aus Freude und Gewinn und du siehst, welche Dinge waren und dir nie wieder genommen werden können.“
„Danke für deinen Rat, aber weh tut es trotzdem!“ sagte da Fritz.
Es vergingen Tage und Wochen, in denen Fritz viel erlebte und ganz langsam tat es auch nicht mehr ganz so weh an Nina zu denken.
Er ertappte sich sogar mal dabei, dass er lachte, als er an den Flug mit ihr von der Wolke in die Erde dachte.
Und als er gerade dabei war sich an die Oberfläche zu begeben um mal wieder zu fliegen, hörte er sie plötzlich: „Fritz, Fritz! Da bist Du ja! Ich hab dich ja solange gesucht!“
Stürmisch umarmten sich beide, lachten und tanzten. Fritz sagte: „ Ich war so traurig, dass ich Dich verloren habe, aber jetzt ist ja alles wieder gut!“ „Ich war auch ganz schrecklich traurig“ sagte Nina, „aber tief in meinem Herzen wusste ich, dass ich dich wiedersehe!“
Fröhlich erzählten sie sich was sie alles erlebt hatten, zeigten sich die Plätze, an denen sie schon waren und zogen los um gemeinsam noch viele Abenteuer zu erleben.
Davon werde ich später berichten..
Bürgerreporter:in:Tanja Modrow aus Augsburg |
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