Fritz, der kleine Regentropfen Teil 2

Plötzlich donnerte es ganz fürchterlich und ein Tropfen rief: „Blitz und Donner!
Wir müssen runter, ansonsten fängt vielleicht etwas zu brennen an, wenn es zu trocken ist!“
Fritz und Nina hielten sich fest: „wenn wir uns ganz festhalten, können wir uns auch nicht verlieren!“ rief Fritz und Nina erwiderte: „nur ein bisschen festhalten, gerade so, dass der Druck nicht zu stark wird – sonst haben wir später keine Kraft mehr!“
Schon hüpften sie mit den anderen Tropfen auf die Erde.

„Wir sind jetzt kleine Regentropfen“ rief Nina während des Fluges. Ganz leicht hielten sie sich, ganz leicht landeten sie auf der Erde. Schon ging die Reise weiter. Immer tiefer sanken sie in die Erde, bis sie zu einem unterirdischen Fluss gelangten, der groß und reißend war.
Sie schossen vorbei an geheimnisvollen Wurzeln, die einfach ein paar Wassertropfen verschluckten, vorbei an bunten Gesteinen und kamen schließlich an einen unterirdischen See.

Staunend sahen sie sich um. Überall waren Tropfen damit beschäftigt Kalk von einer Stelle zur anderen zu tragen. Daraus entstanden Gebilde ähnlich wie Eiszapfen.
„Es ist so kalt hier“, sagte Nina, „und es ist so dunkel! Warum arbeiten denn die hier so schwer?“

Dies hörte ein Tropfen, der dort lebte und erklärte: „wir haben eine Aufgabe!
Wir sind wichtig, denn wo würde der Kalk denn hinkommen gäbe es uns nicht. All die Stalaktiten, die Zapfen die von oben kommen und die Stalagmiten, die, die aus dem Boden kommen, wären doch nicht da, wenn wir uns nicht darum gekümmert hätten!“
„Schön, dass ihr eine Aufgabe habt“, sagte da Fritz, „aber meine Aufgabe ist das nicht, das fühle ich!“.
Der Tropfen sagte: „ach macht doch mit, wir können immer Hilfe gebrauchen und es ist doch wichtig eine Aufgabe im Leben zu haben.“
„Aber was ist mit Erkenntnissen, Erfahrungen, mehr Wissen ansammeln, andere Tropfen kennenlernen, die Welt sehen?“ fragte nun Nina.
„Die Hauptsache ist doch Zusammenhalt und etwas Wichtiges erschaffen! All das hättet ihr hier!“ meinte da der Tropfen.
„Danke für dein Angebot, aber hier gehören wir nicht hin!“, sagte Fritz, „kannst du uns einen Ausgang zeigen?“

Nachdem der Tropfen sie zu dem Ausgang gebracht und ein: „jetzt muss ich aber wirklich weitermachen!“ zum Abschied gemurmelt hatte, machten sie sich wieder auf den Weg.
Immer kälter und kälter wurde es und sie sehnten sich nach einem freien Gewässer, wo die Sonne sie wieder aufwärmen konnte.
Sie mussten sich diesmal fest umklammern, denn die Strömung des unterirdischen Gewässers war sehr stark und sie wollten sich auf keinen Fall mehr verlieren.
Tagelang trieben sie so dahin, doch die Strömung ließ nicht nach.
Sie waren so müde, wollten so gerne schlafen, doch sie wussten, würden sie sich ganz loslassen, würden sie auseinander gerissen werden und sich dann vielleicht nie wieder sehen.
Keiner von beiden wollte das riskieren. Doch alle Kraft ist einmal zu Ende und kleine Regentropfen haben nicht einmal viel davon. So passierte es, dass Nina kraftlos in sich zusammen sank und einschlief. Fritz war aber auch schon ganz schwach und rief verzweifelt: „Nina, wir dürfen uns nicht verlieren!“ aber auch er schlief kurz darauf erschöpft ein.

Als Fritz erwachte, war er allein.

Bürgerreporter:in:

Tanja Modrow aus Augsburg

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