Die Kraft des Atems erleben
Zur Basis zurückkehren. Mit dem scheinbar Selbstverständlichen anfangen und dabei entdecken, wie viel sich zum Guten verändern kann, wenn nur die Basis stimmt. Das ist es, was Barbara Lutz an der Atemarbeit so fasziniert.
Als Atemphysiotherapeutin arbeitet sie nicht nur mit Lungenkranken, sondern auch mit gesunden Menschen. Mit Leuten, die im Alltag etwas für sich tun wollen, für den eigenen Körper und ebenso für die Seele. In einer hellen, ruhigen Praxis Beim Schnarrbrunnen 15 in der Augsburger Altstadt hat Barbara Lutz ihren Raum gefunden. Die gebürtige Friedbergerin fühlt sich wohl in der Fuggerstadt. „Es gibt hier immer Menschen, die sich für etwas engagieren, es gibt so viele kleine Inselchen und Projekte, hier herrscht Aufbruchsstimmung.“
Ein solches Projekt ist zum Beispiel der Grundkurs „Atemkraft“, den Barbara Lutz seit letztem Jahr schon mehrfach angeboten hat. Was geschieht in diesem Kurs? „Erst einmal geht es ums Wahrnehmen“, erläutert die 35-Jährige. „Jeder Körper hat ein Gefühl dafür gespeichert, wie etwas sein muss, damit es gut und passend für ihn ist.“ Das gilt für die Haltung, für die Bewegung, für den Lebensrhythmus … Wir alle spüren im tiefsten Inneren genau, was wir brauchen, damit es uns gut geht, davon ist Barbara Lutz überzeugt. Deshalb gibt es für sie kein Richtig oder Falsch, auch nicht beim Atem. „Was tut mir gut und was nicht?“, das zu erkennen, darum geht es für sie.
Zum Beispiel bei der Körperhaltung: Wie fühle ich mich, wenn ich so stehe oder so? Was geschieht, wenn ich meinem Bedürfnis nachgebe, zu gähnen? Wenn ich das Gähnen sogar provoziere? Der Atem ist nichts Isoliertes. Über ihn erreicht man den ganzen Körper, und umgekehrt kann man über die einzelnen Glieder den Atem erreichen. Sanft und unspektakulär muten die Übungen an, die das ermöglichen, und doch haben sie es in sich. Denn nach einer Stunde, in der man sich, sitzend, stehend und liegend, in alle Richtungen gedehnt und gebeugt hat, in der man gegähnt, geseufzt und sogar Grimassen geschnitten hat, da steht man plötzlich anders da. Aufrechter. Die Stimme ist viel klarer, der Körper freier. Der ganze Mensch fühlt sich leicht und wach. Und über die behutsamen Bewegungen wurde vielleicht sogar mancher Schmerz gelindert.
Durch die Atemarbeit lässt sich das eigene Selbstbild und damit die Präsenz nach außen verbessern, weiß Barbara Lutz. Sie coacht daher auch Kunden, die in der Öffentlichkeit auftreten müssen, sei es für den Sprachfluss oder den Gesang. Wie es ist, vor Publikum zu stehen, weiß sie aus eigener Erfahrung: Seit 27 Jahren spielt sie Klarinette, derzeit in drei verschiedenen Ensembles, von Klassik über Folklore bis hin zu Tango. Sie hat viel Unterricht genommen und hier, in der Musik, bestätigt bekommen, was sie aus der Atemarbeit kennt: dass es sich auch für Fortgeschrittene lohnt, immer wieder die Basis anzuschauen.
Gleich nach ihrer Ausbildung zur Physiotherapeutin ist Barbara Lutz das Atemthema zum ersten Mal begegnet, bei den ersten drei Patienten, die sie zu behandeln hatte. Das ist viele Jahre her. Seitdem hat sie so gut wie alles an Fortbildungen absolviert, was es in diesem Bereich gibt, und sich für ihre Tätigkeit überall das Beste herausgesucht. Ein Ende dieses Weges ist nicht abzusehen, im Gegenteil: „Je mehr ich darüber weiß, desto mehr fasziniert es mich.“
Der nächste Grundkurs Atemkraft beginnt am Donnerstag, 21.2.13, um 17:15 Uhr. 4 x 75 Min. in der Kleingruppe (max. 6 Pers.) kosten 60 Euro. Die Termine sind: 21.2./28.2./7.3./14.3. (Anmeldung erforderlich)
Einzeltermine können telefonisch vereinbar werden.
Aktueller Workshop:
- Atem bei Hustenproblemen: 23. Februar, 14-18 Uhr, 40 Euro (Anmeldung erforderlich)
Vorträge:
- Atem und Haltung: 9. März, 18 Uhr, 6 Euro (keine Anmeldung erforderlich)
- Atem und Entspannung: 6. April, 18 Uhr, 6 Euro (keine Anmeldung erforderlich)
Mehr Infos und Anmeldung:
Barbara Lutz
Praxisgemeinschaft
Beim Schnarrbrunnen 15
86150 Augsburg
E-Mail: Ba_Lu (at) gmx.de
Tel.: 08 21/543 766 47
Bürgerreporter:in:Christiane Schlüter aus Augsburg |
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