Der 6. Juni 1944 ...

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Heute jährt sich die Landung der Alliierten in der Normandie, der sogenannte D-Day, zum 65. Mal.

Präsident Obama wird heute den amerikanischen Soldatenfriedhof in Colleville besuchen und an den Feierlichkeiten teilnehmen.

Kaum jemand hat zwei Generationen danach noch eine Vorstellung davon, was dort wirklich geschah ...

Der D-Day, die "Operation Overlord", wurde mit massiven Luftangriffen vorbereitet. Die deutsche Luftwaffe hatte der Übermacht von 13.000 alliierten Flugzeugen kaum etwas entgegenzusetzen. Kurz nach Mitternacht landeten am 6. Juni rund 17.000 amerikanische und britische Fallschirmjäger hinter den deutschen Küstenbefestigungen, um diesen den direkten Nachschubweg abzuschneiden.

Zwischen 22 und 24 Uhr waren die etwa 1.300 Transportmaschinen und Lastensegler der alliierten Luftlandedivisionen gestartet. Die ersten Markierungstrupps für die Landezonen der nachfolgenden Fallschirmjäger und Lastensegler sprangen zwischen 0 und 0.20 Uhr über der Normandie ab. Eine Stunde später landete der Großteil der Luftlandedivisionen.

Aufgrund der immer noch dichten Bewölkung über der Normandie und des stark einsetzenden Flak-Feuers der Deutschen hatten vor allem die amerikanischen Piloten der Transportmaschinen Probleme, die Flugverbände zusammenzuhalten. Die Fallschirmjäger verstreuten sich über ein sehr großes Gebiet.  
 
In der Dunkelheit irrten die Soldaten herum und versuchten ihre Einheiten zu finden und ihre Ziele (Brücken, Kreuzungen und kleine Städte, die erobert werden sollten) zu erreichen. Viele der schwer bepackten Soldaten ertranken in den, von deutschen Truppen im Vorfeld künstlich überschwemmten, Feldern. Die allgemeine Verwirrung war bei den Deutschen, ebenso wie bei den Alliierten, groß. In diesen Nachtstunden gab es noch keine großen Gefechte. Nur hier und da wurde um kleinere Ortschaften gekämpft und kleine Stoßtrupps der beiden Seiten beschossen sich gegenseitig.

Für zusätzliche Verwirrung sorgten auch die an manche Fallschirmjäger verteilten blechernen "Knack-Frösche". Diese sollten den Soldaten in der Dunkelheit, durch ein im Vorfeld verabredetes Klicken, Freund und Feind unterscheiden lassen. Allerdings wurde das hilfreiche Kinderspielzeug nur an die Soldaten der 101. Airborne ausgegeben, nicht aber an die Männer der 82. Luftlandedivision.

Wer schon einmal die normannische Bocage-Landschaft gesehen hat, kann sich vorstellen wie schwer es für die Fallschirmjäger war, sich zu orientieren. Teils bis zu 4 Meter hohe, fast nicht durchdringbare Hecken, bestimmen die Landschaft der ehemaligen Landezonen. Wenn man sie sieht, kann man ansatzweise verstehen mit welchen Ängsten und Anstrengungen die Luftlandetruppen in diesen ersten Stunden der Operation Overlord zu kämpfen hatten. Nachts, allein in unbekanntem Gelände …

Einer der bekanntesten Schauplätze der Luftlandung ist der normannische Ort Sainte-Mère-Église. Die 82. US Luftlandedivision hatte den Auftrag, an dem Merderet einen Brückenkopf zu errichten und die Strassenkreuzung von Sainte-Mère-Église einzunehmen.Ein Teil der Einwohner war in der Nacht vom 5. auf den 6.6.44 durch die Alarmglocke aufgeweckt worden: ein Haus brannte und es gelang nicht, den Brand unter Kontrolle zu bringen. Zu genau diesem Zeitpunkt begannen die Fallschirmjäger mit dem Absprung. Zum Leuten der Alarmglocke gesellte sich plötzlich das anschwellende Dröhnen von von Flugzeugmotoren. Feuerwehrleute, die Bürger der Stadt und die sichernden deutschen Soldaten blickten nach oben. Tief über den Hausdächern, mit blinkenden Positionslichtern, raste Welle an Welle von Transportflugzeugen über den Marktplatz.  Dann als die ersten Wellen vorüber waren, schwebten die Fallschirmjäger herab. Die deutschen Soldaten begannen mir der Beschießung der herabschwebenden amerikanischen Fallschirmsoldaten.

Viele Amerikaner wurden schon in der Luft, hilflos am Fallschirm schwebend, getötet. Andere erreichten den Boden und fielen dort innerhalb weniger Sekunden. Die im Ort gelandeten Fallschirmjäger waren aber nur die Nachzügler eines ganzen Regimentes, das ausserhalb des Ortes und in Nähe des Flusses Merderet landete.

Kurz nach Sonnenaufgang war der Kampf um die Stadt vorbei und Sainte-Mére-Èglise war die erste befreite Stadt Frankreichs. Trotzdem dauerte der Kampf weitere zwei Tage an, ehe die Panzer und Verstärkungen von Utah die Stadt erreichten und sicherten. Während dieses Zeitraums nahm die deutsche Artillerie die Stadt unter schweren Beschuss, was viele Opfer unter der Zivilbevölkerung zur Folge hatte.

Bekannt wurde der Ort durch das Missgeschick des amerikanischen Fallschirmspringers John Steele, der mit seinem Fallschirm an einem der Ecktürme des Kirchturms hängen blieb und sich nicht befreien konnte, da der Kirchenplatz heftig umkämpft war. Außer ihm blieb noch ein zweiter Soldat, der 17-Jährige Ken Russell, an der Kirche hängen. Von dort oben mussten sie mit ansehen, wie viele ihrer Kameraden erschossen wurden.

Die Einnahme der Stadt war im übrigen der einzige Erfolg der amerikanischen Truppen bis zum Tagesanbruch. Der Absprung der Truppen war chaotisch gewesen und die Soldaten waren über weite Teile der Halbinsel verstreut. Wer nicht in den von den Deutschen überfluteteten Gebieten ertrank,  erschossen oder verwundet wurde, der fand sich allein oder in kleinen Truppen auf unbekannten Gebiet, weit von der geplanten Absprungzone, wieder.
  
Ein riesiges Katz-und Maus-Spiel war die Folge, in dem kleine Gruppen deutscher und amerikanischer Soldaten, verwirrt und informationslos, durch das Gebiet streiften. General Maxwell Taylor, dem Kommandeur der 101. Luftlandedivision, erging es hierbei nicht besser als seinen Soldaten. Wärend der ersten halben Stunden nach seinem Absprung konnte er keinen einzigen seiner Soldaten finden und war mehr als erlöst, als er endlich einen Kameraden zu Gesicht bekam. So erlöst, dass sich General und einfacher Soldat herzlichst in die Arme fielen.

Was folgte war ein sich gegenseitiges Belauern in der Dunkelkeit der Bocage, den Finger ständig am Abzug der Waffe. Auf alles was sich bewegte und nicht im Bruchteil einer Sekunde die richtige Antwort gab, wurde - ganz gleich ob Mensch oder Tier, erschossen.
 
Eine wahre Geschichte dieser Nacht:
 
Ein deutscher Soldat ging durch ein kleines Wäldchen in der Nähe der Stadt. In den Bäumen hingen viele tote Fallschirmjäger. Auf einer Lichtung traf er auf einen anderen Soldaten, der dabei war die Taschen eines gefallenen Amerikaners zu durchwühlen. Angewiedert sagte er seinem Kameraden die Meinung, was diesem aber nicht im Geringsten interessierte. Dieser zog dem Amerikaner einen Ring vom Finger und wollte gehen als plötzlich ein Schuss die Stille zeriss und der Leichenfledderer zu Boden sank. Er konnte ihn nicht mehr retten, der Schuss war sofort tödlich gewesen. Nun bemerkte er, dass der amerikanische Soldat nicht tot, sondern nur schwer verletzt war. Er begann mit erster Hilfe, als es plötzlich begann Zigaretten zu regnen. Er dachte diese würden von Flugzeugen abgeworfen, bis er bemerkte, dass diese von über ihm in den Baumkronen sitzenden Amerikanern, stammten. Diese hatten den anderen Deutschen erschossen und bedankten sich auf diese Weise für die Hilfe bei der Versorgung ihres Kameraden.
 
Im Morgengrauen eröffneten nun die Schiffe das Feuer auf die Küste. Anschließend folgten wieder Bombardements aus der Luft. Kurz nach Sonnenaufgang gingen dann nacheinander alliierte Truppen in den Landungsabschnitten "Utah", "Omaha", "Gold", "Sword" und "Juno" an Land. Sie marschierten direkt ins Sperrfeuer der deutschen Soldaten, die längst nicht mehr für braune Ideale, sondern um ihr eigenes Leben kämpften.

Speziell im Abschnitt Omaha kam es zu einem blutigen Desaster für die dort landeten amerikanischen Einheiten. Schon auf dem Weg in Richtung Strand wurden die Boote mit jeweils ca. 40 Mann Besatzung, unter schweres Feuer genommen. MG-Salven durchlöcherten die hölzernen Bordwände und die dahinter kauernden Soldaten, von Seekrankheit und Panik geplagt. Manche Boote bekamen Volltreffer durch Granaten, explodierten oder fuhren brennend weiter.

Die Besatzungen untergehender Boote durften nicht gerettet werden, jeder Schiffsführer hatte den Befehl seine menschliche Ladung an den Strand zu bringen und sich auf keinen Fall mit Rettungsaktionen aufzuhalten. Die Männer im Wasser wurden von ihrer schweren Ausrüstung in die Tiefe gezogen und ertranken vor den Augen der vorbeirasenden Landungsboote.

Sobald der Strand erreicht war und die Luke sich öffnete, wurden die Landungstruppen unter gezieltes Feuer genommen. Insgesamt 65 Maschienengewehre nahmen in der Omaha-Bucht die Landungstruppen unter Feuer, zwischen 08.00 Uhr  und 10.00 Uhr kamen noch weitere 20 hinzu (Quelle: D-Day 1944 von Helmut K. von Keusgen). Wer nicht sofort getroffen wurde, sprang ins brusthohe Wasser und watete ohne jegliche Deckung in Richtung Strand.

Die erste Landungswelle wurde völlig aufgerieben und die Körper der gefallenen oder verwundeten Soldaten trieben im Wasser oder bedeckten den Strand. Mit dem steigen der Flut ertranken viele Verwundete, denn niemand konnte ihnen helfen, auch alle Sanitäter waren gefallen oder verletzt.

Überlebende und zwischen den Strandhindernissen Deckung suchende Soldaten wurden gezielt mit Karabinern erschossen. Auch die zweite Landungswelle ereilte dieses Schicksal. Das Meer hatte sich inzwischen an vielen Stellen rot gefärbt, doch das Sterben sollte noch lange anhalten.

Welle auf Welle brachten die Landungsboote neue Truppen an Land.

Inmitten dieses systematischen Grauens versuchte auch Joseph H Gibbons seine Aufgabe zu lösen. Er war Kommandeur einer Spezialabteilung die insgesamt 16 Lücken in die Strandhindernisse sprengen sollten um das Anlanden des nachfolgenden schweren Geräts zu ermöglichen. Hierfür standen ihm insgesamt 16 Teams mit je einem Offizier und sieben Soldaten zur Verfügung. So war es zumindest geplant gewesen, die aktelle Situation sah natürlich anders aus.

Gibbons landete genau in der Mitte der Bucht und musste seine Teams entlang des unter schweren Feuern liegendenden Strandes erst mal finden. Die ersten beiden Leute die er dabei fand informierten ihn darüber, dass sie sie einzigen Überlebenden ihrer Gruppe sein. Alle anderen ihres Teams waren bei der Landung gefallen.

Der nächste Trupp den Gibbons finden konnte, war bereits beim lösen der ihnen gestellten Arbeit. Dann fand Gibbons eine bereits gesprengte Bresche und die Soldaten die sie gesprengt hatten, die tot unter den Trümmern lagen. Zwei oder drei Trupps waren schon vor der Landung untergegegangen, die Soldaten ertrunken. Andere Gruppen landeten so spät, dass die Flut sie schon überholt hatte, ehe sie mit ihrer Arbeit hätten beginnen können. Zwei weitere Teams wurden Opfer der deutschen Granaten und komplett getötet oder schwerst verwundet. Ein anderes Team erhielt gerade in dem Moment einen Volltreffer als ihr Schlauchboot am Strand angekommen war und die Männer es ausladen wollten, sie wurden durch den transportierten Sprengstoff in Stücke gerissen.

An anderen Stellen konnten die Sprengungen nicht durchgeführt werden, weil an diesen Stellen viele Verwundete lagen und diese erst geborgen werden mussten. Angesichts dieser hohen Verluste und Schwierigkeiten war die Sprengung von insgesamt fünf Breschen als großer Erfolg zu werten.

Insgesamt wurden 111 Pioniere dieses Spezialkommandos getötet oder verwundet, fast alle in der ersten halben Stunde der Landung.

Aber auch auf Seiten der deutschen Verteidiger hatte das große Sterben längst begonnen. Immer weniger Stellungen spuckten ihre tödlichen Geschosse auf die amerikanischen Soldaten. Sogar einzelne MG-Schützen wurden Ziel der Schiffsgeschütze und hinterliesen bei einem Volltreffer nicht die geringste Spur von sich. Grund für die vielen bis heute vermissten Soldaten auf beiden Seiten. Ein weinender junger deutscher Landser an seinem Maschinengewehr hatte nun schon seit Stunden in die landende anonyme Masse gefeuert und schrie dabei immer wieder: "Warum kommt ihr immer noch, ich habe doch schon so viele von euch getötet. Warum kommt ihr immer noch ...".

Ein anderer, Hein Severloh im WN 62, hatte nun seit fast neun Stunden ohne Unterbrechung in die landeten Soldaten gefeuert und dabei  mit MG und Karabiner über 12500 Schuss abgegeben. Insgesamt 2000 amerikanische Soldaten sollen alleine das Opfer von Hein Severloh geworden sein. Eine Tatsache die Hein Severloh bis zu seinem Tode beschäftigte und die er nie richtig verarbeiten konnte.

Im Bereich des WN 62 tritt auch ein bis Dato unerklärbares und sehr makaberes Phänomen auf. Die Steine in einem Bereich unterhalb des WN 62, genau an der Stelle wo die meisten US-Soldaten gefallen sind, fangen an zu bluten.

Selbst wissenschaftliche Untersuchungen konnten diesen Umstand nicht erkären. Helmut Konrad von Keusgen berichtet in seinem Buch " Omaha Beach - Die Tragödie am 6. Juni 1944" auch von diesem Phänomen. Allen Interessierten sei an dieser Stelle dieses Buch ans Herz gelegt. Aber bitte lasst die Steine an Ort und Stelle liegen, sie sollten dort verbleiben!

Auch an der Pointe du Hoc sind die Spuren heute noch Allgegenwärtig. Die Pointe du Hoc ist ein 50 Meter langer und etwa 30 Meter hoher Abschnitt an der Steilküste an der Calvadosküste in der Normandie etwa 6,4 km von "Omaha Beach" entfernt.
 
Hier stationieren die deutschen Verteidiger die gefürchteten 15,5 cm Langrohrkanonen - eine tödliche Gefahr für die Invasionsflotte und Landungstruppen am D-Day.
 
Speziell dafür ausgebildete Sturmtrupps von 200 Mann, drei Kompanien des 2. Ranger Bataillons unter Lt.Col. Rudder, sollten deshalb mit Raketenleitern und vielseitigen Spezialgeräten die Steilküste am Landungstag erklettern und die Point du Hoc einnehmen.
 
Schon im Vorfeld des 6. Juni 1944 wurde die Ponite du Hoc mehrmals und schwer bombadiert. Mehr als zehn Kilotonnen Sprengstoff hatten das Terrain in eine Kratenlandschaft verwandelt und schon vor dem Landungstag Opfer bei den deutschen Soldaten, französischen Zivilisten und Kriegsgefangenen gefordert.
 
Ende April wurden die gefürchteten Langrohrkanonen aus Angst vor weiteren Schäden aus den Ringstellungen entfernt und ins nahe Hinterland verbracht. Dieser Umstand war den Landungstruppen aber nicht bekannt und so kam es trotzdem zum eigentlich sinnlosen Angriff auf die Pointe du Hoc in den Morgenstunden des 6. Juni 1944.
 
Nach verlustreicher Landung am Strand unterhalb der Steilküste setzten die Rangers zum Sturm an. Allerdings war die Erstürmung nicht ein Handstreich wie im Film "Der längste Tag" dargestellt, sondern ein verlustreiches Unternehmen.

Die deutschen Verteidiger schossen vom Felsrand auf die landeten Ranger, die ohne jegliche Deckung am schmalen Küstenstreifen ihre Leitern und Wurfvorichtungen anbrachten. Bombentrichter wurden zu tödlichen Fallen, denn warf sich ein Ranger in die vermeintliche sichere Deckung, ging er sofort unter. Die flach erscheinenden Trichter waren in Wirklichkeit sehr tief und nur das sich darin gesammelte Regen- und Meerwasser, liesen sie so flach erscheinen.
 
Erst nach massiertem Beschuss durch Schiffsartillerie gelang es 165 Rangers unter blutigen Verlusten, das Plateau zu erstürmen. Als sie endlich die Geschützbunker eroberten, stellten sie zu ihrer Verblüffung fest, dass sie leer waren. Die Opfer der Erstürmung waren also absolut umsonst gewesen. Keines der gefürchteten Geschütze hat auch nur einen einzigen Schuss abgegeben.

Am D-Day kamen die stärksten Landungskräfte der Kriegsgeschichte zum Einsatz. Unterstützt und getragen wurden diese durch die mächtigste Schiffsansammlung aller Zeiten, u.a. gehörten dazu: 5 Schlachtschiffe, 23 Kreuzer, 69 Zerstörer, 56 Fregatten und Korvetten, 247 Minensucher, 5 Kanonenboote, 256 kleinere Schiffe und 4126 Landungsschiffe.

80 Kilometer war diese Kette aus Schiffen lang, ein gewaltiger und zugleich bedrohlicher Anblick für die deutschen Verteidiger.

Am Abend des 6. Juni waren die Briten und Kanadier auf einer Frontbreite von 32 km durchschnittlich 9 km tief vorgestoßen. Das war gerade halb so weit, wie es die Planungen vorsahen. Die schwachen deutschen Kräfte hatten aber keine Möglichkeit mehr, die Alliierten ins Meer zurückzuwerfen. Die für die Deutschen so wichtigen Panzerdivisionen waren von Hitler zu spät freigegeben worden, weil dieser auf seinem Urlaubssitz in Salzburg noch geschlafen hatte. Man traute sich nicht ihn aufzuwecken und die Botschaft vom Einfall der Alliierten in der Normandie zu überbringen.

So gingen auf dem Marsch während des Tages zum Invasionsgebiet durch die alliierte Luftwaffe viele Panzer verloren, die bei einem Nachtmarsch und früherer Alarmierung noch zum Einsatz gebracht hätten werden können. 

In den ersten 24 Stunden wurden auf Seite der Alliierten rund 10.000 Soldaten getötet, verwundet oder vermisst. Bei den Deutschen schwanken die geschätzten "Verluste" zwischen 4.000 und 9.000 Mann.
 
Die Gesamtverluste der Operation Overlord ( 6. Juni bis 25. August 1944) beliefen sich auf Seiten der Alliierten wie folgt: Ca. 65.700 Tote (37.000 Tote bei den Landstreitkräften und 28.714 Tote bei den Luftstreitkräften), 18.000 Vermisste und 155.000 Verwundete. 
 
Auf Seiten der deutschen Wehrmacht: Ca. 200.000 Tote/Verwundete/Vermisste, 200.000 Kriegsgefangene.

Aufgrund der Bedingungen für die Zivilbevölkerung in der Normandie (Artilleriebeschuss und Bombardement) war auch die Zahl von Zivilopfern besonders hoch. Um den Bomben und Granaten zu entkommen, suchten die Menschen Schutz in Kellern, Höhlen, Steinbrüchen und mit Brennholzbündeln bedeckten Gräben.

Mehrere tausend Einwohner flohen nach Süden über Straßen und Wege, die regelmäßig bombardiert wurden. Einige taten dies spontan, um vor den Kämpfen zu fliehen, während andere von der deutschen Armee Befehle erhielten, ihre Häuser zu verlassen.
 
Der Großteil der zivilen Opfer starb aufgrund alliierter Bombardements aus der Luft, die zum Ziel hatten, Straßen zu zerstören, um deutsche Nachschübe aufzuhalten. Die tödlichsten Angriffe fanden am Abend des 6. Juni und während der Nacht vom 6. auf den 7. Juni statt, wobei die Städte Lisieux, Pont-l’Évêque, Caen, Argentan, Flers, Condé-sur-Noireau, Vire, Saint-Lô und Coutances teilweise zerstört wurden. Mehr als 3.000 Menschen wurden getötet. Die Flugblätter, die wenige Stunden vor dem Bombardement abgeworfen wurden, um die Einwohner zu warnen, hatten wenig Wirkung. In den folgenden Tagen verwüsteten Bomben außerdem L’Aigle, Avranches, Valognes, Vimoutiers, Falaise und Alençon. Die Luftangriffe nahmen danach ab, obwohl kleinere Städte und Dörfer wie Aunay-sur-Odon und Evrecy weiterhin stark bombardiert wurden.

Viele weitere Einwohner starben am D-Day aufgrund des alliierten Beschusses von See aus. So wurden viele der Städte und Dörfer an den Landungsstränden zerstört und viele Einwohner getötet.
 
 
Diverse Einwohner wurden auch von den deutschen Besatzern getötet, entweder für Widerstandsaktionen oder weil sie sich geweigert hatten, Ordnungen und Anweisungen zu befolgen. So wurden am D-Day viele der im Gefängnis von Caen inhaftierten Menschen exekutiert. Am 10. Juni 1944 kam es zum so genannten Massaker von Oradour, bei dem der Ort Oradour-sur-Glane als Repressalie gegen Partisanentätigkeit zerstört und die Einwohner ermordet wurden. Bei dem Massaker starben 642 Menschen, von denen nur noch 52 zu identifizieren waren. Unter den Toten befanden sich 207 Kinder und 254 Frauen. Nur sechs Einwohner überlebten das Massaker.

Selbst Monate nach den Kämpfen fiel noch eine große Zahl von Einwohnern der Normandie – Bauern, Matrosen und häufig Kinder – Minen und fehlgezündeten Bomben zum Opfer.

Insgesamt verloren rund 20.000 normannische Bürger ihre Leben.

Bürgerreporter:in:

Alexander Hagl aus Augsburg

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