Babbels Rückkehr nach Berlin: Schießt Hoffenheim Hertha in die zweite Liga?

Für Hertha BSC geht es am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2011/2012 um die sportliche Zukunft. Der direkte Klassenerhalt ist nicht mehr möglich, nur noch der Weg über die Relegation. Ausgerechnet jetzt kommt die TSG Hoffenheim mit Berlins Ex-Trainer Markus Babbel in die Hauptstadt. Ihn hatte Hertha-Manager Michael Preetz am 17. Spieltag entlassen – nach dem Spiel gegen Hoffenheim.

Es sind Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Markus Babbel, damaliger Hertha-Coach fällt beim Verein in Ungnade. Ihm wird vorgeworfen, nicht ehrlich gewesen zu sein, was seine Zukunft bei Hertha angeht. Er bestreitet das. Es kommt zu einer öffentlichen Schlammschlacht, deren Höhepunkt die Entlassung Babbels nach dem 1:1 am 17. Spieltag gegen die TSG Hoffenheim bildete. Nun ist er mit seiner neuen Mannschaft zu Gast bei den abstiegsbedrohten Berlinern und kann diese endgültig ins Tal der Tränen stürzen. Ob das Schicksal dem Verschmähten die Chance zur Genugtuung geben möchte? Babbel jedenfalls will unbedingt die drei Punkte aus Berlin mitnehmen und wird sein Team dementsprechend motivieren.

Fernduell mit dem 1. FC Köln
In dieser hochbrisanten Partie zwischen Berlin und Hoffenheim könnte Babbel zum entscheidenden Faktor werden. Hertha muss unbedingt gewinnen, um die kleine Chance zu wahren, auf den 16. Platz vorzurücken und somit noch die Relegation zu erreichen. Gleichzeitig darf Köln zuhause gegen den Champions League Finalisten Bayern München nicht als Sieger vom Platz gehen. Den „Geißböcken“ könnte ein Punkt reichen, um sich den Relegationsplatz zu sichern. Damit haben sie vermeintlich die bessere Ausgangssituation, aber der deutsche Rekordmeister wird trotz Gedanken an Chelsea eine harte Nuss werden. Wenn es nach Hoffenheim-Coach Babbel ginge, würde Hertha BSC Berlin nächstes Jahr in der zweiten Liga spielen. Zu tief sitzt die Schmach nach seiner unehrenhaften Entlassung. Danach holte die Hertha gerade einmal acht Punkte, verlor in der Rückrunde öfter als alle anderen Mannschaften zuvor (12 Niederlagen). Der Hoffnungsträger Otto Rehagel brachte als Trainer nicht die gewünschte Kehrtwende bei der „Alten Dame“.

Typen in der ersten Elf gefragt
Stellt sich die Frage, welche Mannschaft insbesondere Rehagel aufstellen wird, um nach sechs sieglosen Spielen endlich wieder für ein Erfolgserlebnis zu sorgen. Nach kleinen Personalsorgen zuletzt, gab es immerhin Entwarnung bei Thomas Kraft und Pierre-Michel Lasogga. Beide dürften rechtzeitig zum Spiel einsatzbereit sein. Torwart Kraft war seiner Mannschaft in dieser Saison oft ein sicherer Rückhalt. Auch im Falle eines Abstiegs wird er in der nächsten Spielzeit im Tor stehen. Solche Typen braucht Rehagel für einen Erfolg. Vor Kraft spielen bundesliga.de zufolge Felix Bastians, Christoph Janker und Roman Hubnik. Ob Rechtsverteidiger Christian Lell spielen kann, ist noch fraglich. Er zog sich im letzten Spiel eine schwere Fußprellung zu. Viel wird auf Hertha-Kapitän Levan Kobiashvili ankommen. Mit all seiner Erfahrung muss er das relativ junge Team führen und das Spiel vom Mittelfeld aus leiten. Neben ihm wird wohl Peter Niemeyer beginnen. Davor dürften Patrick Ebert, Raffael und Adrian Ramos für Druck nach vorne sorgen und Sturmspitze Lasogga unterstützen.
Auf Seiten der Kraichgauer wird wie gewohnt Tom Starke das Tor hüten. Die Viererkette bilden vermutlich wieder Fabian Johnson, Marvin Compper, Jannik Vestergaard und Andreas Beck. Im defensiven Mittelfeld könnten Sejad Salihovic und Sebastian Rudy spielen. Ryan Babel, Knowledge Musona und Boris Vukcevic sind wahrscheinlich hinter der einzigen Sturmspitze Sven Schipplock gesetzt.

Es ist also für reichlich Brisanz vor dem letzten Spieltag gesorgt. Wir sind gespannt, wer die Relegationsspiele am 10. bzw. 15. Mai 2012 bestreiten muss.

Sehen Sie hier einen Bericht über die Entlassung von Markus Babbel:

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